„Deutschdidaktik to go“: Uni Würzburg entwickelt Erklärvideos für angehende Deutschlehrkräfte

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WÜRZBURG. Wie gelingt es Schülerinnen und Schülern, literarische Texte nicht nur zu verstehen, sondern sie auch zu interpretieren, zu reflektieren und ästhetisch zu erleben? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Konzept des „literarischen Lernens“, das in der Deutschdidaktik seit Jahren eine zentrale Rolle spielt – und das nun an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg in ein neues digitales Format übertragen wurde. Unter dem Titel „Deutschdidaktik to go – Basics für dein Studium“ stehen ab sofort zwölf frei zugängliche Erklärvideos zum literarischen Lernen nach Kaspar Spinner zur Verfügung.

Johann Wolfgang von Darf in der Oberstufe nicht fehlen: Goethe, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, Quelle: Wikimedia Commons
Schiller? Quelle: Wikimedia Commons

Die Videos richten sich an Studierende aller Schularten, die Deutsch als Unterrichtsfach studieren – und sollen sie in sämtlichen Phasen ihres Studiums unterstützen: vom Einführungskurs über Praktika bis zur Examensvorbereitung. Neben anschaulichen Videosequenzen bietet das Projekt zusätzlich Lernkarteien, Literaturhinweise und barrierearme Versionen mit reduziertem Reizangebot.

„Erklärvideos gehören zu den beliebtesten digitalen Lernressourcen junger Erwachsener“, sagt Dr. Christine Ott, Projektleiterin und Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Uni Würzburg. „Bislang gab es aber kaum qualitätsvolle und zugleich ansprechende Angebote speziell für die Deutschdidaktik. Diese Lücke schließen wir jetzt.“

Offene Bildungsressource für Studium und Lehrkräftefortbildung

Ein zentraler Vorteil: Alle Materialien sind als Open Educational Resources (OER) dauerhaft über die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) abrufbar – unter der Lizenz CC-BY-NC. Lehramtsstudierende aus ganz Deutschland können sie frei ansehen, herunterladen und weiterverarbeiten. Der Zugang erfolgt über den DOI-Link: https://doi.org/10.71641/dd2go_01

Auch in der Lehrkräftefortbildung hat das Projekt bereits Anerkennung gefunden: Das Bayerische Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) hat die Reihe in seine Weiterbildungsplattform #lesen.bayern aufgenommen. „Das zeigt, dass unsere Materialien nicht nur für Studierende, sondern auch für praktizierende Lehrkräfte relevant und anschlussfähig sind“, so Ott.

Beitrag zu moderner Hochschullehre

„Deutschdidaktik to go“ wurde im Rahmen des Programms WueDive („Würzburger Digitalisierungsprojekt für die universitäre Lehre“) entwickelt. Kooperationspartner ist das Zentrum für wissenschaftliche Bildung und Lehre (ZBL) der Universität Würzburg. Ziel sei es, Lehrinhalte nachhaltig zu digitalisieren und Studierenden didaktische Grundlagen in leicht zugänglicher Form zu vermitteln. News4teachers

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