“Palastrevolution” fällt aus: GEW-Landeschef Störmer wiedergewählt (trotz Finanzproblemen)

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HANNOVER. Von internen Streitigkeiten bei der GEW Niedersachsen war vor der Wahl die Rede. Amtsinhaber Stefan Störmer erzielt dennoch ein ordentliches Ergebnis.

Kritik am Führungsstil? Der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. Foto: GEW / Henning Scheffen 

Die Bildungsgewerkschaft GEW behält ihren Landeschef: Stefan Störmer ist trotz Berichten über interne Kritik an seinem Führungsstil als Vorsitzender der GEW in Niedersachsen bestätigt worden. Wie die GEW mitteilte, sprachen sich gestern in Langenhagen bei Hannover rund 76,8 Prozent der Delegierten für die Wiederwahl des 57-Jährigen aus.

Störmer ist seit Mai 2022 im Amt und wurde bereits im Oktober 2023 wiedergewählt – damals noch mit 89,6 Prozent der Stimmen. Der Lehrer für Deutsch und Biologie ist an einer integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Oldenburg tätig und SPD-Mitglied.

In den Tagen vor seiner Wahl hatten mehrere Medien über Querelen innerhalb der GEW berichtet. Dabei ging es unter anderem um die Kündigung einer Betriebsvereinbarung, die den Mitarbeitern Zuschüsse zum Krankengeld garantiert hatte. Störmer räumte finanzielle Herausforderungen der GEW Niedersachsen ein.

Vor dem Treffen hatte zum Beispiel die Hannoversche Allgemeine Zeitung von einer möglichen “Palastrevolution” gegen Störmer geschrieben. “Das Gewerkschaftstreffen im Flughafenhotel in Langenhagen findet vor dem Hintergrund interner Spannungen und finanzieller Schwierigkeiten statt”, so hieß es. Störmer verfolge einen strikten Sparkurs, der unter anderem Personalabbau und Gehaltskürzungen vorsehe. “Das führt zu Konflikten mit dem Betriebsrat und heftiger Kritik am Führungsstil des Gymnasiallehrers. Die Kündigung einer Betriebsvereinbarung für Langzeitkranke verstärken die Unruhe in der Landesgeschäftsstelle in Hannover.”

Vor dem Delegiertentreffen belaste ein Fehlbetrag von angeblich 100.000 Euro den Haushalt, auch Störmers Gehaltspaket von 140.000 Euro stehe in der Kritik. Kurz vor der Konferenz kursierten anonyme Schreiben, die unterschiedliche Lager innerhalb der GEW widerspiegeln. Die GEW zählt in Niedersachsen rund 30.000 Mitglieder, darunter neben Lehrkräften auch pädagogische, therapeutische und technische Fachkräfte. News4teachers / mit Material der dpa

Chaos in der GEW geht weiter: Nächste Vorsitzende kündigt Rücktritt an

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Realist
1 Stunde zuvor

Störmers Gehaltspaket von 140.000 Euro”

??? Davon kann Durchschnitts-Lehrerlein nur träumen. Aber aus Sicht der vielen GEW-Mitglieder, die solidarisch 1% (ist doch so?) von ihrem Gehalt zahlen, sicherlich gut angelegtes Geld. Geht ja an einen “Genossen” (SPD-Mitglied)…