BONN. Eine zweistöckige Experimentier-Station auf Rädern, die quer durch Deutschland tourt, war bislang das Aushängeschild der MINT-Initiative TouchTomorrow. Nun erweitert die gemeinnützige Dr. Hans Riegel-Stiftung ihr Bildungsangebot um eine digitale Komponente: Die neue App „TouchTomorrow-Explore“ ermöglicht es Jugendlichen ab sofort, einen virtuellen Themenpark zu Zukunftstechnologien zu erkunden – kostenlos und ortsunabhängig. Das Besondere daran: Mit 3D-Modellen, kurzen Info-Videos und interaktiven Quizfragen können Schülerinnen und Schüler spielerisch in die Zukunftsthemen Mobilität und Robotik eintauchen. Das Angebot soll künftig um didaktische Materialien für den Unterricht ergänzt werden, so dass sich ganze Unterrichtseinheiten und Vertretungsstunden mit der MINT-App gestalten lassen.

„Technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder nachhaltige Mobilität werden die Lebenswelt der jungen Generation künftig noch stärker prägen. Mit TouchTomorrow-Explore möchten wir diese Zukunftsthemen schon heute erlebbar machen und Begeisterung für MINT wecken“, erklärt Alexander Kukla, Operative Leitung der Dr. Hans Riegel-Stiftung, die Zielsetzung der neuen App. Ein Anliegen, das auch dem Thema Berufsorientierung Hand in Hand geht. Immerhin fehlen in Deutschland laut MINT-Report vom Frühjahr 2025 über 160.000 Fachkräfte in diesem Bereich.
Virtueller Themenpark für Mobilität und Robotik
In der simulierten Parklandschaft der App warten zwei große Themenwelten auf die Schüler und Schülerinnen: Mobilität der Zukunft und Robotik. So lässt sich etwa erfahren, wie ein Hyperloop funktioniert, was fliegende Autos auszeichnet und worin die Vor- und Nachteile von Wasserstoff- gegenüber Elektroantrieben liegen. Als interaktives Highlight geht es sogar auf eine virtuelle Fahrt im Hyperloop. Im Bereich Robotik erhalten die Schüler:innen Einblicke vom Industrieroboter bis hin zum menschenähnlichen Androiden – und können den humanoiden Roboter NAO selbst programmieren, um Aufgaben zu lösen. Dreidimensionale Modelle, anschauliche Videos und kurze Infotexte sorgen dabei für ein abwechslungsreiches Lernerlebnis.
Ebenfalls beinhaltet die App Wissens-Quizze, kleine Challenges und Umfragen, mit denen die Teilnehmenden das Gelernte anwenden und ihre Meinung zu Fragen der zukünftigen Lebens- und Arbeitswelt einbringen können. Die virtuelle Erlebniswelt soll zudem kontinuierlich wachsen: TouchTomorrow-Explore wird regelmäßig um neue Themen und Updates erweitert, damit Schulen und Lernende stets aktuelle Zukunftstechnologien entdecken können.
Unterstützung für Lehrkräfte und Schulen
Konzipiert ist TouchTomorrow-Explore als Ergänzung zum bestehenden Bildungsangebot der Stiftung – und als flexibles Werkzeug für den Einsatz im Unterricht. Für die schulische Praxis gibt es einen Leitfaden, der pädagogische Hinweise und Unterrichtsideen zur App enthält. „Wir möchten Lehrkräften eine innovative Möglichkeit bieten, ihren Unterricht praxisnah und digital anzureichern. Unsere App bietet dafür ein ideales Werkzeug – sie bringt die Faszination moderner Technologien direkt ins Klassenzimmer, ohne aufwendig Material organisieren zu müssen“, so Alexander Kukla. Der persönliche Austausch mit den MINT-Coaches im Truck oder im TouchTomorrow-Lab bleibe ein zentrales Element der Initiative – doch mithilfe der App könne nun jedes Klassenzimmer zum Zukunftslabor werden. „Unser TouchTomorrow-Truck bleibt das Herzstück. Aber mit der App können wir die Erfahrungen und Impulse aus dem Truck nun zeitlich und örtlich flexibel verfügbar machen – auch dort, wo unser Team nicht vor Ort sein kann“, unterstreicht Kukla. Die enorme Nachfrage nach dem TouchTomorrow-Truck – die Wartezeit für einen Schulbesuch beträgt aktuell bis zu fünf Jahre – bestätigt den Bedarf an zusätzlichen Angeboten. Mit TouchTomorrow-Explore steht Schulen nun eine sofort einsetzbare Alternative zur Verfügung, um Jugendliche für MINT zu begeistern. Die App kann von Schülerinnen und Schülern übrigens auch eigenständig zu Hause erkundet werden und eignet sich daher ebenso für Projekte der Berufsorientierung oder die vertiefte Beschäftigung im Wahlpflichtbereich.
MINT-Förderung im digitalen Zeitalter
Hinter dem Projekt steht die Bonner Dr. Hans Riegel-Stiftung, die bereits seit Jahren mit TouchTomorrow neue Wege in der MINT-Bildungsförderung geht. TouchTomorrow-Explore ist Teil einer transmedialen Informations- und Interaktionskampagne rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Kern der Kampagne ist der von MINT-Coaches betreute Erlebnis-Truck, der Schulen bundesweit besucht. Ergänzt wird er durch Unterrichtsmaterial, Lehrerfortbildungen und das TouchTomorrow-Lab im Deutschen Museum Bonn. Mit der neuen App kommt nun ein Angebot hinzu, das für alle Interessierten frei nutzbar ist – auch wenn Truck, Lab oder Workshops vor Ort gerade nicht verfügbar sind.
Der TouchTomorrow-Truck wird von der Bundesagentur für Arbeit (Regionaldirektion NRW) mitfinanziert; gemeinsam mit der Stiftung verfolgt sie das Ziel, Jugendlichen eine optimale Berufsorientierung zu bieten und dem MINT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dieser Auftrag ist aktueller denn je: Der MINT-Frühjahrsreport 2025 zeigt, dass derzeit rund 163.600 Stellen in Deutschland mangels qualifizierter Fachkräfte nicht besetzt werden können. Entsprechend groß ist das gesamtgesellschaftliche Interesse, wieder mehr junge Menschen für Technik und Naturwissenschaften zu gewinnen – insbesondere auch Mädchen und junge Frauen, die in MINT-Berufen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Digitale Lernangebote wie TouchTomorrow-Explore können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Sie holen die Lebenswelt der Jugendlichen – von Apps über Games bis zur sozialen Interaktion – ins Lernen hinein und zeigen dabei konkrete Zukunftsperspektiven auf.
„Junge Menschen gestalten die Zukunft – und wir möchten ihnen dafür frühzeitig die nötigen Impulse geben“, fasst Alexander Kukla zusammen. „Wenn es gelingt, dass eine Schülerin oder ein Schüler durch unsere App neue Interessen oder Berufsideen im MINT-Bereich entwickelt, dann haben wir schon viel erreicht.“
Weitere Infos und App-Download: www.touchtomorrow-explore.de
Dies ist eine Pressemeldung der Dr. Hans Riegel-Stiftung.