DUISBURG. Vor zehn Tagen berichtete News4teachers über neu zugewanderte Roma-Familien, die Schulen in deutschen Brennpunkt-Vierteln zunehmend vor Herausforderungen stellen. Der Beitrag stieß auf riesiges Interesse. Anlass, die Hintergründe zu beleuchten. Was in deutschen Klassenzimmern sichtbar wird, beginnt weit entfernt: in den Slums der Slowakei, in segregierten Schulen Bulgariens, in diskriminierenden Systemen Ungarns und Tschechiens. Roma-Kinder werden in weiten Teilen Europas von echter Bildung ausgeschlossen – mit Folgen, die dann eben auch in Deutschland spürbar sind.

In Duisburg steht Sören Link vor einem Problem, das längst größer ist als seine Stadt. Klassenräume platzen aus allen Nähten, Lehrkräfte arbeiten am Limit – und immer mehr Kinder kommen ohne ein einziges Wort Deutsch in die Schule. „Das bekommen Schulen allein nicht hin“, sagt der SPD-Oberbürgermeister (News4teachers berichtete).
Das, was in Duisburg und anderen deutschen Städten an Überforderung sichtbar wird, ist die letzte Station einer Entwicklung, die in Südosteuropa beginnt – dort, wo Armut, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit ganze Generationen der Roma an Bildung hindern. Viele Familien, die heute in deutschen Städten ankommen, bringen keine Schulgeschichte mit, weil es in ihren Herkunftsländern kaum eine gibt. Und das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines europäischen Versagens: In Bulgarien, Ungarn, Tschechien oder Rumänien werden Roma-Kinder bis heute systematisch ausgegrenzt. Seit einigen Jahren ziehen Roma von dort verstärkt nach Deutschland – dorthin, wo die Mieten am billigsten sind und sich die Probleme ohnehin schon ballen.
Die Situation in Duisburg oder Ludwigshafen lässt sich nicht verstehen, ohne nach Jarovnice, Sofia oder Ostrava zu blicken. Dort, mitten in der EU, wachsen Roma-Kinder in Verhältnissen auf, die Bildung zur Illusion machen.
In der Slowakei wächst eine Generation auf, für die Schule kaum existiert
Jarovnice, ein Ort in der Ostslowakei, liegt zwischen Hügeln, Feldern – und Elend. Mehr als 7.000 Menschen leben dort in einem Roma-Slum, in notdürftig zusammengefügten Hütten ohne Wasser, Kanalisation, Strom. Zwischen ihnen: Kinder, die barfuß durch Staub und Müll rennen, während andere im Unterricht sitzen sollten.
Eine von ihnen ist Nicola, 15 Jahre alt, Mutter des kleinen Sajmon. Sie wünscht sich gegenüber einem Reporter des MDR, dass ihr Sohn „zur Schule geht und arbeitet“. Aber der Weg dahin beginnt mit einem Hindernis: In Jarovnice gibt es zwar eine Grundschule, doch dort lernen fast ausschließlich Roma-Kinder. Weiße Eltern schicken ihre Kinder woanders hin. Lehrerin Adriana Belejkaničová sagt: „Ich habe das Gefühl, dass sich die Dinge sogar eher zum Schlechteren entwickelt haben.“ Der Unterricht läuft auf Sparflamme, viele Kinder müssen die erste Klasse wiederholen, und von außerhalb kommt kaum jemand, um zu helfen.
Ciprian Necula, Soziologe und Direktor des Roma Education Fund, nennt das „systemischen Rassismus“. In einer DW-Kolumne „Mein Europa“ schreibt er, dass die Roma „in einem historischen Vakuum gefangen sind, einem Teufelskreis, der diesen Zustand der sozialen Verwundbarkeit aufrechterhält“. Bildung wäre der Ausweg – aber das Schulsystem, das Integration verspricht, produziert immer neue Ausschlüsse. Lehrer, die in Roma-Gemeinschaften geschickt werden, seien, so Necula, häufig „sehr schlecht ausgebildet, Ersatzlehrer, Aushilfen oder strafversetzte Lehrkräfte“. Investitionen blieben geringer, Erwartungen niedrig.
In Bulgarien werden Schulen zu Orten der Isolation
Auch in Bulgarien ist das so. An der Grigorij-Tsamblak-Schule in Sofia putzt Schulleiterin Irena Tsukeva die Wände, an die von außen Hakenkreuze geschmiert wurden – mal wieder. „Wir kommen gar nicht mehr hinterher, sie zu säubern“, sagt sie gegenüber der Deutschen Welle. 98 Prozent ihrer Schüler sind Roma. Früher war die Schule gemischt – doch seit dem Jahr 2000 dürfen Eltern die Schule frei wählen. Als mehr Roma-Kinder aufgenommen wurden, meldeten weiße Eltern ihre Kinder ab. So wurde aus einer Gemeinschaftsschule eine reine Roma-Schule.
Lehrer Rossen Bogomilov, selbst Rom, kennt das Gefühl der Ausgrenzung gut: „Ich wurde an zwanzig Schulen abgelehnt, bevor mich Frau Tsukeva eingestellt hat. Man hat mir gesagt, der Grund sei meine Abstammung.“ Die EU-Agentur für Grundrechte stellte fest, dass in Bulgarien inzwischen fast 30 Prozent der Roma-Kinder reine Roma-Schulen besuchen – der höchste Wert in der EU. Für Bogomilov ist das mehr als eine Zahl. Es ist der Alltag seiner Schülerinnen und Schüler, die in einem Land aufwachsen, in dem Gleichberechtigung auf dem Papier steht, aber an der Schultür endet.
Daran knüpft Ciprian Necula an: Für ihn ist Bulgarien ein Lehrbeispiel dafür, wie Bildungspolitik zum Mittel der Ausgrenzung wird – weil Inklusion und Assimilation verwechselt werden. „In den meisten Schulen in Europa lernen die Roma-Kinder nichts über sich selbst“, schreibt er. „Sie lernen, dass Bildung nur dann Wert hat, wenn sie nicht mehr Roma sind.“ Dieses Bildungsideal – Anpassung statt Akzeptanz – habe tiefe Wurzeln, sagt er: „Europa erwartet von Roma einen historischen Sprung, den keine andere Gemeinschaft je ohne Unterstützung hätte schaffen können.“
In Ungarn ist Trennung politisch gewollt – und gesellschaftlich verankert
In Ungarn ist die Segregation längst Teil der politischen Kultur – und sie hat System. In landesweit rund 500 Gemeinden, so schätzen Roma-Aktivisten, werden Kinder noch immer in getrennten Klassen oder ganzen Schulen unterrichtet, die kaum Ausstattung oder qualifizierte Lehrkräfte haben. Besonders deutlich wurde das im Fall von Gyöngyöspata, einer Kleinstadt im Nordosten des Landes: Dort saßen Roma-Kinder über Jahre in separaten Klassenräumen, bekamen schlechteres Unterrichtsmaterial und durften an gemeinsamen Aktivitäten wie dem Schwimmunterricht nicht teilnehmen. Als Ungarns Oberstes Gericht den betroffenen Familien 2020 eine Entschädigung zusprach, reagierte Premier Viktor Orbán wütend: „Ich werde das nicht zulassen. Das ist unser Land.“
„Was in Ungarn passiert, ist kein Zufall, sondern das Resultat eines Kalküls“, sagt Ciprian Necula. „Roma dienen als Spiegelbild einer Mehrheit, die sich über ihre Abwertung definiert.“
In Tschechien bestehen Sonderschulen fort – unter neuem Namen
Tschechien gilt seit Jahren als Prüfstein europäischer Gleichstellungspolitik – und fällt regelmäßig durch. Schon 2007 stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte fest, dass Roma-Kinder dort diskriminiert werden – und forderte Reformen. Doch bis heute landen viele von ihnen in sogenannten „praxisorientierten Schulen“, Einrichtungen für Kinder mit leichter geistiger Behinderung. In manchen Regionen ist der Anteil der Roma dort sechsmal höher als in der Mehrheitsbevölkerung. Julius Miko, einer der Kläger von damals, sagt im tschechischen Rundfunk, die Verlegung in eine solche Schule habe ihm „das ganze Leben erschwert“. Doch trotz des Urteils von Straßburg besteht die Segregation fort. Necula nennt sie „eine Form der Disziplinierung – und Europa sieht zu“.
In Rumänien, seinem Heimatland, ist der Teufelskreis noch offensichtlicher. In Cluj, der Millionenstadt im Norden, liegt die Siedlung Pata Rat direkt neben einer Mülldeponie. Hunderte Roma-Familien leben dort, ausgegrenzt und ohne Infrastruktur. „Nach mehr als drei Jahrzehnten halbherziger Versuche ist die öffentliche Inklusionspolitik gescheitert“, schreibt Necula. Gute Schulleistungen, Verbleib in der Schule, Zukunftsvorbereitung – „das scheinen zufällige und längst aufgegebene Absichten zu sein“.
Das Europäische Parlament hat die Lage mehrfach untersucht. In einem Bericht von 2020 heißt es, 68 Prozent der Roma brechen die Schule vorzeitig ab, nur 18 Prozent besuchen höhere Bildung, 63 Prozent der jungen Roma sind weder in Ausbildung noch Arbeit. 80 Prozent leben unter der Armutsgrenze, 78 Prozent in überfüllten Haushalten, ein Drittel ohne fließendes Wasser. Die Abgeordneten fordern die Mitgliedstaaten auf, „Praktiken der Segregation zu beseitigen und Antidiskriminierungskampagnen in Schulen durchzuführen“. Doch viele Regierungen setzen nur auf Fortschritte auf dem Papier. Necula nennt es „Symbolpolitik, die den Schein von Integration wahrt, während sich die Realität verschlechtert“.
Dabei geht es nicht nur darum, Schule prinzipiell zugänglich zu machen – es geht eben auch um Inhalte. „Schule würde gerechter werden, wenn sie auch den Roma-Kindern relevante Informationen vermittelt – um ihre Würde zu stärken“, sagt Necula. Kinder lernten dort aber nur „die Geschichte und Kultur des Unterdrückers, nicht ihre eigene“. Er bringt es auf den Punkt: „Schule darf kein Ort der Assimilation sein. Sie muss der Ort sein, an dem Roma endlich lernen dürfen, sie selbst zu sein.“
In Duisburg spüren Lehrkräfte, was Europa verdrängt: die Folgen eines kollektiven Bildungsversagens. Sören Link sagt: „Hier kippt etwas – und das ist Gift für den sozialen Frieden.“ Die Kinder, die in den Schulen des Ruhrgebiets Deutsch lernen sollen und häufig daran scheitern, tragen Geschichten aus Sofia, Ostrava oder Cluj in sich. News4teachers









Man verhält sich, wie man behandelt wird.
Oder wie es in den deutschen Wald hineingerufen wird, …
Deutsche Ayșé
deutscherer dagobert
Mein Wortspiel Nicht verstanden.
Das kann man nicht, wenn man nicht weiß, wie der Name ausgesprochen wird…..
Das ist doch das Problem, die fehlenden Berührungspunkte zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsteilen.
Dass Menschen aus wirtschaftlichem Interesse zuwandern ist Realität. Dasselbe gilt aber auch für die Auswanderer. Warum verdingen sich junge Ärzte beim britischen NHS oder in den skandinavischen Ländern. Wieso wandern viele Handwerker z.B. nach Skandinavien ab?
Wenn der deutsche Sozialstaat aufgrund eines Verwaltungsgestrüpps und hinderlicher Datenschutzbestimmungen es nicht schafft Sozialbetrug in nennenswertem Umfang zulasten aller Steuer- und Beitragszahler zu verhindern, muss man ihn auch nicht ernst nehmen.
In der Kommunalpolitik müssen sich die Parteien dann eben auch fragen, warum machen mittlerweile soviele Migranten der zweiten und dritten Generation, die hier geboren worden sind, zur Schule gegangen sind, hier ihre Berufsausbildung absolviert sind und als Fachkräfte Teil des Wirtschaftsstandortes D sind, ihre Kreuzchen auf den Stimmzetteln bei den Blauen?
Kann dickebacke in allen Punkten nur zustimmen!
Und was hat jetzt das Ruhrkarbon mit einer Metapher zu tun?
Deutsche Mutter
Dito
Henne-Ei-Problem …
Absolut nicht. Ein Hund beißt nicht ohne Grund. Keiner wird als Welpe schon als Beißer geboren.
Beißen vielleicht nicht.
Aber nicht jeder Welpe hat das Zeug zu einem Hütehund, Jagdhund, Familienhund etc.
Als unbeschriebenes Blatt werden weder Menschen noch Hunde geboren.
Außerdem kommen die besagten Kinder nicht als Neugeborene in die Schule. Um bei Ihrer Analogie zu bleiben: So mancher Junghund ist schon früh zum Beißer gemacht worden.
“Erziehung findet bis zum 5. Lebensjahr statt. Danach geht nur noch Umerziehung.” (Unbekannt) Bei Hunden sind die Zeiten noch anders.
Wenn ich bedenke, für welche Verstöße gegen bürokratischen Irrsinn die EU ansonsten Strafzahlungen verhängt, fragt ich mich doch, ob ihr der Wertekompass verloren gegangen ist. Sie bezeichnet sich doch ansonsten immer gerne als Werteunion, die keine ausschließliche Wirtschaftsunion sei.
Die Lösung ist ganz einfach:
Der Staat muss für diese Leute auch Wohnungen in den “besseren”, bisher oft “flüchtlingsfreien”, Stadtteilen anmieten, auch wenn es mehr kostet. Die dort Wohnenden sind in der Regel sowieso die größten Befürworter und Profiteure der Migration. Also Win-Win für alle.
Sie provozieren- mit Absicht. Und welchen Staat meinen Sie? Es sind doch verlagerte Probleme aus den Ursprungsländern, die ihre Probleme mit dieser Volksgruppe nicht lösen können oder wollen. Es wäre eine Win-Win-Situation für populistische Parteien- also ihre Freunde, die mit den Verbindungen nach Osten.
Wie kann das eine Provokation sein ?
Wenn jemand X befürwortet,ist es völlig logisch, diesen auch X bekommen zu lassen.
Wer soll denn befürwortet haben, dass die Herkunftsländer ihre ungelösten Probleme zu uns auslagern, und wie kann es sein, dass hier Menschen unter prekären Arbeitsbedingungen in Deutschland als sogenannte Arbeitssklaven für Niedriglöhne beschäftigt werden können ?
Dann könnten auch Tönnies und seine Freunde diese Menschen bei sich zum Beispiel im Nobelviertel oder gar im eigenen Gartenpavillion unterbringen, wenn diese dort bei ihm in seinem Unternehmen beschäftigt werden. Da sind dann u.a. rumänische Arbeitsvermittler dazwischengeschaltet, die die Organisation der prekären Wohnunterkünfte und sonstiges mehr sich von diesen Menschen gut bezahlen lassen. Die freie Arbeitnehmerregelung bei prekären Beschätigungsverhältnissen scheint wohl Reformierungsbedarf in sich zu bergen.
Nehmen Sie zur Abwechslung einfach mal regionale Nachrichten auf öffentlich rechtlichen Sendern wahr: Gestern erst berichtete eine farbige Frau, dass Sie in den vermeintlich “migrationsfreien” Stadtteilen von den angeblich “größten Befürworter*innen” zum Umzug getrieben wurde. Diese befürchteten, dass weitere farbige Mitbürger*innen folgen könnten.
Fremdscham mag für Sie ein Gewinn sein, Sie dürfen diesen gern teilen.
Wenn es eine derartige Kunstgattung gäbe, die den Inhalt ihrer Kommentare widergibt, so wären Sie wahrscheinlich ein Irrealist. Ein wirklich sehr inhaltstiefer und konstruktiver Beitrag zugleich von Ihnen. Weiter so. Sie können sich noch steigern- und zur Belohnung gibt es dann vielleicht noch den Alfred des Monats Oktober.
Bewährtes Prinzip: Wer bestellt, bezahlt auch die Lieferung.
Falsch, andere als die Verursacher bezahlen die Rechnung.
Widerspruch: Bestellt wurden auch die syrischen Flüchtlinge 2015 weder von Frau Merkel noch von deren humanitären Helfern, sondern diese wurden durch Putins Kriegsunterstützung für das diktatorisch regierte Syrien unter der Familie Assad mit seinen Foltergefängnisse, den ständigen Bombardierungen aller nicht unter seinem Herrschaftsgebiet stehenden Städte und Dörfer, die völlige Zerstörung der Infrastruktur, den ständigen Terror gegen die Bevölkerung, zu uns getrieben.
Und Politiker der A*D, siehe den Lehrer Herr Blex, nahmen Kontakt zu diesen Regime auf versuchten in der Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, dass man diese Menschen wieder in diese Kriegsgebiete dorthin abschieben könne.
Bestellt wie geliefert :AfD-Abgeordnete treffen Assad-Unterstützer
Und jetzt wären realistische Lösungsansätze schön.
Ich kenne die Hintergründe aller möglichen Schüler*innen und ich verstehe, woher bestimmte Schwierigkeiten rühren.
Allerdings hilft mir das nicht dabei, ihnen das zu geben, was sie brauchen.
Realistische Lösungen? Wir sind hier doch nicht bei “Wünsch dir was”!
Das können Sie auch nicht, nicht Sie alleine. Es geht um der ganze Gesellschaft.
Viele Male kommen die Lehrer mit irgendwelchen Sprüchen, aber ich habe alles Mögliche getan, um ihnen zu helfen! Eine einzelne Person zählt leider nicht – es geht um ganze Gesellschaften auf beiden Seiten der Grenzen, die die Roma behandeln, als wären sie Ratten und keine Menschen. Besonders junge Menschen, Teenager, zerbrechen unter solchem Druck. Das ist wohl klar. Bei Teenagern zählt mehr, was die Gleichaltrigen denken und wie sie einen behandeln, als das, was die Lehrer sagen. Also, Gesellschaft.
Sei selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt….
Wenn man möchte, dass der Ruf besser wird, sollte man vielleicht auch selbst an sich arbeiten. Anstatt immer nur zu fordern, dass die Gastgeber sich besser oder anders verhalten sollen, arbeite einfach selbst daran ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Schule ist kostenlos, das Jobcenter bietet kostenlose Sprachkurse, Weiterbildungen… Die Welt steht dir offen.
“Wenn man möchte, dass der Ruf besser wird, sollte man vielleicht auch selbst an sich arbeiten.”
Einfach mal das ganze Elend sein lassen… (Spaß)
Im Ernst: Mal eben Täter und Opfer umgedreht. Zum Aufblühen des antiziganistischen Rassismus – gerne hier nachlesen: https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/184146/antiziganistischer-rassismus-ein-osteuropaeisches-problem/
“Die Geschichte der Sinti und Roma ist eine Geschichte der Verfolgung und der Diskriminierung aufgrund von Vorurteilen.” Zur historischen Dimension: https://osteuropa.lpb-bw.de/sinti-roma-geschichte
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Und was heißt das jetzt konkret?
WAS sollte getan werden?
Wie kann die deutsche Gesellschaft, zu der alle hier Lebenden mit und ohne Migrationsgeschichte gehören, hier genau ansetzen?
Für mich gestaltet sich das viel schwieriger als bei den allermeisten anderen Zuwanderer*innen, denn hier prallen tatsächlich konträre Gesellschaftsmodelle aufeinander.
Je enger der Gruppenzusammenhalt und je stärker die Identifikation der einzelnen Angehörigen mit ihrer Gruppe ist, desto schwieriger ist die Integration.
In dem Artikel wird dargestellt, weshalb der Gruppenzusammenhalt der Betroffenen so ist, wie er ist. Aber dieses Wissen hilft uns nicht weiter, da wir daran nichts ändern können. Wir müssten dafür quasi die Gruppe “sprengen”.
Wie schwer es für Individuen ist, aus solchen Gruppen auszubrechen, dürfte sich auch bis zu Ihnen herumgesprochen haben. Dazu gehört sehr viel Mut, denn das heißt in der Regel, mit allen vertrauten und auch geliebten Personen zu brechen.
Leider scheinen einige nicht zu verstehen, dass Integration auch eine Bedrohung sein kann.
Wie gesagt, ich verstehe sehr gut, warum die Betroffenen so sind, wie sie sind. Jedoch sehe ich keine Möglichkeit, für uns als Gesellschaft tatsächlich etwas gegen die Probleme zu tun.
“Aber dieses Wissen hilft uns nicht weiter, da wir daran nichts ändern können.”
Doch, können wir. Menschenunwürdige gesellschaftliche Zustände zu ändern – nennt sich Politik. Dafür engagieren sich Menschen. Die brauchen aber auch Unterstützung. Mit der Haltung “können nichts ändern” – geht auch nichts: keine Verbesserung des Bildungsystems, keine Eindämmung des Klimawandels, keine Friedenssicherung, nicht mal die Sanierung der Deutschen Bundesbahn.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie verstehen ganz offensichtlich die Problematik nicht.
Wir könnten natürlich etwas ändern: Wir könnten die Gruppen auseinanderreißen, um den Individuen bessere Chancen zu ermöglichen und sie wirklich (nicht nur finanzielle) unterstützen.
Aber das lässt unsere oder die europäische Verfassung (Stichwort Menschenrechte) nicht zu.
Wieso muss man Gruppen auseinanderreißen? Wieso sollen die Menschenrechte dagegen sprechen, einer diskriminierten Bevölkerungsgruppe bessere Bildungschancen zu geben?
Wie wäre es einfach mal, mit den Betroffenen gemeinsam nach Lösungen zu suchen – und aufzuhören, paternalistisch wissen zu wollen, was für Betroffene gut sein soll (siehe Inklusion)? Herr Necula, der im Beitrag zu Wort kommt, zeigt doch die Richtung auf.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie haben sehr selten mit der genannten Bevölkerungsgruppe zu tun.
Ihr Blickwinkel lässt mit derart anmaßender Behauptung eine sehr übersichtliche Vorstellungskraft vermuten .
Aber was man sieht und hört, muss man sich doch nicht mehr vorstellen.
Ist abhängig vom Winkel.
Ich hatte es zu tun. Als Schulkind noch.
Einer der wenigen, die es geschafft haben, ist heute ein bekannter Boxer. Doch seine Schulzeit war die Hölle. Seine Mitschüler machten ihm das Leben zur Qual. Kein Wunder also, dass seine Reaktionen alles andere als vorbildlich waren. Ich stand immer auf seiner Seite. Es war erschreckend, dass ihn eine blauäugige Bürgerin aus der höheren Gesellschaft in Schutz nahm, und dadurch geriet auch ich beinahe – nicht ganz, aber beinahe – ins Visier von Mobbingversuchen, schon damals, in den 80er-Jahren.
Die Gesellschaft hat ihm auf seinem Weg sicher nicht geholfen, im Gegenteil, sie tat alles, um ihn zu brechen.
Er hat es aber geschafft.
Doch viele haben nicht diese Stärke und ganz ehrlich, sollten sie sie überhaupt haben müssen? Warum bitte sehr?
Während wir aus „besseren Schubladen“ relativ leicht durchs Leben gehen, sollen andere Blut schwitzen, um auf dasselbe Niveau zu kommen? Ach bitte, das ist einfach schrecklich.
Die Zeit der Klassengesellschaft ist vorbei – oder etwa nicht?
Wir wissen, dass Sinti und Roma diskriminiert wurden und werden.
Niemand behauptet hier, dass das nicht so war/ist!
Hier geht es darum, warum es so schwierig ist, denjenigen, die (“neu zugewandert”) erst im Zuge der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit nach Deutschland gekommen sind und kommen.
Dass wir alle Beispiele nennen können von Angehörigen der betroffenen Gruppen, ändert doch nichts an der Problematik.
Meine Klasse hat einen älteren Schüler, der Sinto ist und den ich seit Jahren unterrichte, zum Paten. Den liebe ich heiß und innig.
Aber durch ihn weiß ich auch, wo das Problem liegt. Er hat das “Glück”, dass seine Mutter es aus Serbien heraus geschafft hat.
Wir haben aber eben auch Kids an der Schule, die zur oben genannten Gruppe gehören. Und da muss man eben feststellen, dass man keine Chance hat, weil der Zusammenhalt der Gruppe die oberste Priorität darstellt.
Einige hier scheinen nicht zu verstehen, was das bedeutet. Wenn der Zusammenhalt der Gruppe als Schutz vor uns “Weißen” gilt, dann wehrt man gegen “weiße Individualisierung”.
Ich finde das sogar total nachvollziehbar. Es ist aber eben leider auch der Grund dafür, dass man diese Menschen nur sehr schwer integrieren kann.
Und wenn ich mir die riesigen Baustallen im Bildungssystem anschaue und dann lese, man müsse dieses und jenes in Schule …, dann wird mir auch immer klarer, warum das Bildungssystem so vor die Hunde geht.
Mit den Kids besprechen wir realistische Ziele, die sie sich setzen können, damit sie es auch erreichen können.
Auf dieser Plattform jedoch werden immer mehr Ziele gefordert, deren Umsetzung aufgrund der Vielzahl an Riesenbaustellen, total unrealistisch ist.
Es wird Zeit endlich mal zu überlegen, was eigentlich machbar ist, anstatt mit immer neuen Forderungen an das Schulsystem aufzuwarten.
Übrigens kann man ihn ausführlich auf Wikipedia finden 😉
Das stimmt ganz offensichtlich, denn die haben nicht verstanden, dass Bildung auch den Zusammenhalt der Gruppe gefährden kann.
Könnte ebenso offensichtlich sein, dass Ihre persönliche Definition von Bildung keine Allgemeingültigkeit erheben kann.
“…und aufzuhören, paternalistisch wissen zu wollen, was für Betroffene gut sein soll (siehe Inklusion)?”
Hört sich gut an, ist aber zweischneidig, wenn nicht alle Betroffenen zu Wort kommen und nicht gleichermaßen ernst genommen werden. Auch Betroffene sind nämlich unterschiedlicher Meinung und die Erfahrung zeigt, dass sie sehr Unterschiedliches wünschen, oft sogar Gegesätzliches.
Bei der Inklusion z.B. gibt es Betroffenen-Stimmen dafür und dagegen. Es gibt keine einhellige Meinung, es sei denn, man stellt permanent eine illusorische Menge an Geld und Personal in Aussicht, so dass auch viele Gegner der Inklusion sagen: “Unter diesen Bedingungen bin ich ebenfalls dafür”.
Wenn utopische Voraussetzungen geglaubt würden, wären natürlich die meisten für inklusiven Unterricht. Realisten, egal ob betroffen oder nicht, sehen die Inklusion jedoch skeptisch und lassen sich auch ungern mit dem (umstrittenen) Totschlagsargument “Menschenrecht” überzeugen. Ein Menschrecht, das von vielen Betroffenen als Unglück geschildert wird, überzeugt eben nicht.
Mit Betroffenen zu reden ist immer gut. Zu erwarten oder zu glauben, dass man dann restlos klare Sicht hat auf die Wahrheit hätte, ist jedoch falsch. Dazu müssten die Betroffenen alle gleicher Meinung sein. Wenn nicht, hat jede Betroffenen-Stimme nur anekdotisches Gewicht.
Das gilt übrigens für alle “diskriminierten Bevölkerungsgruppen”. Die Betroffenen äußern sich unterschiedlich und sehen die Dinge aus verschiedenen Perspektiven. Die Gruppen sind keineswegs so homogen wie ihre Fürsprecher und Anwälte immer behaupten. Auch die
Anwälte treten “paternalistisch” auf, wenn sie vorgeben zu wissen, “was für Betroffenen gut sein soll”.
“Realisten, egal ob betroffen oder nicht, sehen die Inklusion jedoch skeptisch” – solche “Realisten” (und übrigens auch “Realistinnen”) gab es auch gegen das Frauenwahlrecht Anfang des 20. Jahrhunderts. “Die Behauptung, dass die meisten Frauen das Wahlrecht eigentlich gar nicht wollten, findet sich in etlichen Quellen.” Gerne hier nachlesen: https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/frauenwahlrecht/278830/stimmen-gegen-das-wahlrecht-der-deutsche-bund-zur-bekaempfung-der-frauenemanzipation-und-andere-gegnerinnen/
“Totschlagargument ‘Menschenrecht‘” – wow. Könnte von Putin stammen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn man über sozial benachteiligte Menschen oder Migranten redet, sagt man oft, sie müssen gut in Städten verteilt werden, damit nicht nur unter sich zu leben und samit sich besser integrieren zu können. Bedeutet es nicht “Gruppen auseinanderzureißen”?
Wenn man über Gruppen mit anderer Kultur und Tradition redet, kanan man nicht nur daran denken, was für dieser Gruppe “gut sein soll (siehe Inklusion)”, sondern auch, was diese Gruppe an sich ändern sollte, um bessere Chancen zu haben. In Großbritannien redet man jetzt, ob Cousinenheirat doch nicht schlecht sei, weil viele Pakistanische Familien es praktizieren. Meiner Meinung nach, soll man sich in solchen Fragen nicht anpassen.
In DE sind meines Wissens Ehen zwischen Cousin und Cousine erlaubt.
Ja, in Großbritannien auch. Ist aber selten praktiziert, aber in einigen muslimischen Gemeinschaften sehr verbreitet und Gesundheitsrisiken haben Diskussionen geweckt, ob man es doch nicht verbieten soll.
Ja, die Gesundheitsrisiken für die aus diesen Ehen hervorgehenden Kinder sind gross. Könnte auch ein Grund für die Zunahme von Förderdiagnosen sein?
Da konnte ich keine Statistik finden.
Statistik wofür? Meinen Sie die Gesundheitsrisiken für die Kinder aus “Verwandtenehen”? Das ist Wissen aus meinem Biolgieunterricht (Genetik), bzw. von Bauern (Großeltern). Auf die Schnelle dazu nur folgender link:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/heirat-familie-gene-1.4259600
Das gibt jetzt bestimmt einen Shitstorm, aber der Begriff “Inzucht”, trifft es eben auch. Je näher der Verwandtschaftsgrad, desto größer das Risiko für bestimmte Erbkrankheiten oder die Weitergabe bestimmter genetischer Eigenschaften an die Nachkommen. Gab es früher z. B. auch in bestimmten Adelskreisen, da diese bevorzugt untereinander heirateten.
Es ist vollkommen normal, dass Menschen, die Ihre Heimat verlassen, um in einem anderen Kulturkreis leben zu können, sich in “Gruppen” zusammen finden. Ist vollkommen unabhängig vom sozialen Status, da treffen sie überall typisch deutsche Rudel außerhalb dieses Landes/Kontinentes an.
Diese würden ihnen gewaltig etwas husten, wenn Sie Ihnen erklären, was “besser” für sie sein soll bzw. was “Chance” bedeutet.
Wenn wir “nicht wissen, was für Betroffene gut ist” – dann fehlt uns jede moralische Legitimation zu handeln.
Dann sagen die “Betroffenen” eben: “Für uns ist X (hier: unbedingter innerer Zusammenhalt gegen alle äusseren Gruppen, permanenter smash’n’grap sowie kurzfristiger Überlebensmodus) der richtige Wert.”
Da steht sie dann da, die “tolerante” Gesellschaft.
Gelähmt, handlungsunfähig, Problem mit Geld zuschütten (was nix besser macht).
“Sie verstehen ganz offensichtlich die Problematik nicht.”
Sie aber schon?
Ich verstehe auch vieles nicht, aber eins verstehe ich – Farbe, Religion, Sitten, Sexualität, Hintergrund.. sagt nichts über den Menschen in seinem Kern aus. Das kleine Kind prägt die Familie, aber die Gesellschaft und ihre Schubladen um so mehr.
Ich verstehe die Betroffenen sehr gut. Und ich mache ihnen auch keine Vorwürfe. Warum auch, wenn sich ihre sozialen Strukturen und die Verhaltensweisen über Jahrhunderte entwickelt haben?!
Aber denken Sie ruhig, dass immer nur die böse deutsche Gesellschaft (wer auch immer damit gemeint ist) schuld ist.
Was vermuten Sie, warum (!) es nicht zulässig ist, “Gruppen auseinanderzureißen” ?
Es bleibt zu hoffen übrig, dass Sie den Sinn dieses Menschenrechts zumindest im Ansatz erahnen können.
“Roma-Kinder werden in weiten Teilen Europas von echter Bildung ausgeschlossen.”
Was mag jetzt echte und was mag unechte Bildung sein? Gelten nicht in jedem Land die landesüblichen Bildungspläne, und gelten die in Deutschland nicht auch für alle Zuwanderer?
„Schule darf kein Ort der Assimilation sein. Sie muss der Ort sein, an dem Roma endlich lernen dürfen, sie selbst zu sein.“
Also doch andere Bildungspläne für zugewanderte Roma? Ist das mit unserer Verfassung vereinbar? Gilt es z.B. auch für Kurden und andere? Wie soll das praktisch aussehen? Würde das nicht erst recht zu einer Segregation in eigenen Schulen bzw. Schulklassen führen? Wird unsere Grundschule nicht gerade dafür gepriesen, dass da alle Bevölkerungsschichten zusammen kommen und natürlich auch gleich behandelt werden? Wird nicht eine gewisse Assimilation an die deutsche Bildungssprache ganz offiziell gefordert, gerade damit es gleiche Chancen gibt?
Es sei daran erinnert, dass den afghanischen Mädchen auch Schulbildung vorenthalten wird. Und viele Zuwanderer aus Afghanistan haben wir auch. Gibt es da ähnliche Probleme und ähnliche Forderungen?
“Gelten nicht in jedem Land die landesüblichen Bildungspläne?” – an Sonderschulen eben nicht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Auch an Sonderschulen ist das Ziel eine landesübliche Bildung, vermutlich irgendwie reduziert in den Ansprüchen. Und mit Assimilation oder nicht hat das nichts zu tun. Sollen wir eigene Roma-Schulen aufmachen mit anderen Zielen als sonst üblich? Mit dem Ziel, deren “Kultur” zu pflegen und die deutsche Kultur hintanzustellen (“endlich lernen dürfen, sie selbst zu sein”)? Und das führt dann zu der geforderten Chancengleichheit?
NB1: Kürzliche Zuwanderer sind keine geschützten Minderheiten wie etwa die Sorben. Und auch die lernen Deutsch in der Schule, nicht nur Sorbisch.
NB2: Wenn Länder wie Rumänien die EU-Regeln krass missachten, dann sollten diese Länder in Brüssel mal vor die Autoritäten zitiert werden. Man kann hoffentlich mit einem Entzug von Subventionen drohen, wenn “unsere europäischen Werte” im Sumpf eines Länderegoismus versinken.
“Und mit Assimilation oder nicht hat das nichts zu tun.” Hat es nicht – wenn die Kultur einer Volksgruppe komplett ignoriert wird?
Wird in Deutschland eindeutig anders gesehen, zumindest wenn es nicht-eingewanderte Volksgruppen betrifft. “Die vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen in Deutschland – die dänische Minderheit, die Lausitzer Sorben, die friesische Volksgruppe und die deutschen Sinti und Roma – sowie die Sprechergruppe Niederdeutsch sind nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte, sondern auch eine Bereicherung für die kulturelle Vielfalt und das gesellschaftliche Leben in Deutschland. Ihre Sprachen und Traditionen sind wichtige Elemente des kulturellen Erbes des Landes und wert, in der schulischen Bildung verankert zu werden.” KMK-Beschluss vom 13.12.2024, Quelle: https://www.kmk.org/themen/allgemeinbildende-schulen/weitere-unterrichtsinhalte-und-themen/autochthone-nationale-minderheiten-und-volksgruppen-deutschlands-sowie-die-sprechergruppe-niederdeutsch.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Herzlichen Dank für Ihren bereichernden Beitrag, hoffentlich wird er von allen Beteiligten gelesen und in seiner Tragweite ebenso eindeutig verstanden.
Bei den Sorben klappt das doch auch. Und wie ist das mit der dänischen Minderheiten in DE?
Bei den dänischen Minderheiten klappt es auch. Warum also nicht mal fragen, warum es bei manchen klappt und anderen nicht?
Bei Weitem nicht alles liegt am deutschen Staat und der Gesellschaft, wenn es nicht klappt. Diese These ist zwar beliebt, weil sie auch ihre Behaupter schmückt, verhilft den Roma-Kindern aber nicht zu einer besseren Integration in deutsche Schulen..
“Bei den dänischen Minderheiten klappt es auch. Warum also nicht mal fragen, warum es bei manchen klappt und anderen nicht?”
Das ist ja mal ein Vergleich. Komisch, in Monaco sind alle ganz reich – warum klappt das denn in Gelsenkirchen nicht? Muss an den Gelsenkirchenern liegen (Spaß).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
AS Monaco vs S04. Für jeder Dortmunder ist die Antwort klar.
Hat es nicht – wenn die Kultur einer Volksgruppe komplett ignoriert wird?”
Wo steht im Grundgesetz, dass alle kürzlich zugewanderten Leute einen Anspruch darauf haben, dass unsere Schulen die “Kultur ihrer Volksgruppe” pflegen? Wie viele solcher Volksgruppen müssten das mittlerweile sein? Dass es vier geschützte Minderheiten gibt, bei denen das anders ist, hatte ich doch auch geschrieben. Aber die sind nicht einfach so per Federstrich ins Uferlose zu vermehren. Auch die Roma zerfallen vermutlich in x einzelne Volksgruppen, man denke auch an afrikanische Stämme oder indische Kasten und natürlich an die Kurden, denen ja auch ein eigener Staat mit einer eigenen Kultur verwehrt wird, wodurch sie überall “nur” Minderheiten bilden.
Wenn Deutschland das einzige Land der EU ist, das sich an alle Regeln hält, die anderen das aber nicht nötig haben, dann kann man die EU auch auflösen. Nach solchen Prinzipien kann kein Gemeinwesen funktionieren. Auch die osteuropäischen Länder müssen ihre (!) Minderheiten anständiger behandeln, nicht immer nur Deutschland. Man könnte das von jenem Geld finanzieren, das derzeit immer in korrupte Kanäle fließt und den Reichtum einer dortigen Oberschicht erhöht.
Nicht “immer nur Deutschland” schreiben Sie, nachdem dieses Deutschland es erst 1997 (!) geschafft hat, das Gesetz zur Schaffung eines Sonderfonds für verfolgte Roma & Sinti im Zuge einer längst überfälligen “Entschädigungsmaßnahme” zu verabschieden !?
Kommt darauf an. Nicht kognitiv beeinträchtigte Schüler (z. : Blinde, Gehörlose) werden nach dem geltenden Lehrplan der Regelschule unterrichtet, also zielgleich.
Also noch einmal, für viele Sonderschulen gelten die landesüblichen Bildungspläne.
Sollte dem nicht so sein, bitte ich darum dies zu belegen (welche Art Sonderschule, welches BL)
Eine Gruppe, die seit Zeiten diskriminiert und verfolgt wurde/wird, entwickelt eigene Strukturen und Machtverhältnisse zum Schutz der Gruppe. Insbesondere Roma-Frauen und Mädchen unterliegen einem enormen Gruppenzwang, haben wenig Möglichkeiten z. B.durch Bildung ihre persönliche Situation zu verbessern. Geduld und offene Angebote wie vernünftiger Wohnraum, Schulbesuch können zu Annäherungen führen. Gutgemeinte „Programme“ erreichen eher das Gegenteil. Dies ist meine persönliche und auch berufliche Erfahrung mit Roma
Ich lebe in Gelsenkirchen in einem Haus mit 8 Wohneinheiten.
6 davon sind von roma bewohnt.
Ich habe das System roma seit 10 Jahren vor Augen.
Kleinkinder die noch kleinere Kinder die Treppen hoch und runter tragen.
Brautschau, bzw Verlobungsvereinbarung zwischen 6 jährigen. Wurde völlig ungeniert dazu eingeladen.
Kinder die NICHTS anderes als hof ,penny und Schule kennen. Die spielen sogar manchmal Schule im Hof. Schon mal Kinder gesehen die Schule spielen . Die es doof finden wenn Ferien sind?
10 jährige Jungs die ihre 16 jährigen Schwestern vor versammelter Mannschaft massregeln . Nein das problem ist nicht Sofia,oder Bukarest oder die erfahrungen die die meisten eltern in meinem Haus schon nicht mehr machen. . Das Problem ist, das Ehen beschlossen werden wenn die Kids noch klein sind. Und nichts ,absolut nichts wichtiger ist als der Ruf.
Das Problem ist das die Männer sich niemals um eine Frau bemühen müssen ,da die Familien der Jungs für die Frauen bezahlen. Und als Frau muss sie dann beweisen das sie die 9500 Euro ( da bin ich Augenzeuge ) wert ist.
Auch reden wir vom klassischen Patriarchat. Die Männer bleiben familiär zusammen und die Frauen spawnen hier ,sobald ein Junge im heiratsfähigen Alter ist. Andersrum sind die Mädchen, sobald im heiratsfähigen Alter sind aufeinmal weg . Ohne viel aufhebens zu machen oder ne Abschiedsfeier . Da kann eine Frau noch so liberal erzogen werden, wenn sie mit 17 – 18 dann ihrem Mann zugeführt wird ,ist sie die neue und wird sich nicht erlauben was anderes als ja und amen zu sagen.Die Väter glänzen durch ” präsente Abwesenheit ”
Denn diese beteiligen sich gar nicht an der Erziehung. Das sind im wesentlichen Kinder die Autos haben .
Die Frauen hingegen, die ihr ganzes Leben zu gehorsam gedrillt werden ,freuen sich über Kinder insbesondere Mädchen. Denn das ist dann der erste Moment im Leben wo sie frei entscheiden können. Und diese ” macht ” lassen die dann an den Töchtern aus. Die Töchter aber die möglicherweise gerne zur Schule gehen, dürfen das nur so lange sie ihre Pflichten gegenüber der Familie vernachlässigen . Ausserdem reden die Väter vor und über ihren Töchtern als Vermögenswirksame Leistung und geben damit an wenn man einen höheren Preis Für seine Tochter ausgehandelt hat als der Bruder beispielsweise. Das bekommen die Mädchen mit. Fast täglich. Die haben mich im lockdown gebeten ihnen matheaufgaben zu geben, um ruhe vor den Müttern zu haben. Nur zur Info, ich bin kein Lehrer. Was Aufsichtspflicht angeht ,liegt diese bei der nächst älteren Schwester oder Cousine. Also bei einer 5 und 4 jährigen bekommt die 5 jährige einen auf den Hinterkopf wenn die 4 jährige über einen Zaun klettert und fällt. Das die Eltern räumlich näher waren tat in dem Fall nichts zur Sache. Wenn ein Kind fällt , auch wenn es nicht meins ist, zucke ich zusammen. Selbst wenn die eigenen Kindern neben den Väter fallen,folgt keine Reaktion. Ausserdem haben die Jungs Spaß daran Steine aufs Nachbargrundstück zu werfen, mit der Absicht den Hund zu treffen . Als Nachbar darauf Ansprach, fühlte sich keiner zuständig von den Eltern. Sprechen auch nach 10 Jahren kein Deutsch.
Diese Gesellschaft wird von den Mädchen getragen. Das gilt für Erziehung und Betreuung aller Kinder, die mit 44 in 6 Wohnungen gezählt wurden . Und nein …die wurden nicht mit 44 Kindern hier abgeliefert . Als die hier alle zusammen einzogen hatten die je 2 -3 Kinder…Nun sind es 5-8 . Die sind zumteil hardcore evangelikale.
Diese Menschen wissen ausserdem hervorragend mit sugestiv fragen umzugehen und lügen ist bei allen hier im Haus eine akzeptabele Gesprächseigenschaft.
Alles Dinge die nichts mit sofia,Bukarest oder Duisburg zu tun haben . Nicht jede Kultur ist erhaltenswert. Ich halte mich da an die Differenzierung im Grundgesetz.
Wir haben eine freiheitlich demokratische Grundordnung in der Frauen keine Handelsware sind und Kinder,bzw Töchter keine persönliche Dienstmägde der Mütter. Das angesprochen wird man mit Spott oder aggressiven Verhalten bedacht. Ich könnte darüber nach 10 Jahren die ich das jetzt vor augen habe ein Buch schreiben .
Ich biete Ihnen an sich mit mir in Verbindung zu setzen . Dann überlasse ich ihn in der Sommerzeit mal 8 Std meine Wohnung. Dann können sie sich an meinem Küchenfenster selbst davon überzeugen. Das meine ich ernst.
Mein Email habt ihr ja.
D. Aus Gelsenkirchen
Jo, das sind Beobachtungen, die ich teile.
Ausgeschlossen, abgesondert, nie wirklich akzeptiert. Waren wir vor 500 Jahren etwa anders? Ah,was, noch vor 100 Jahren? Noch Fragen und Beobachtungen?
Ich finde es gut, dass Dennis Nelle seine direkten und langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen aus unserer jetzigen Zeit in Deutschland mit uns teilt. Wie es bei uns vor 100 oder vor 500 Jahren war oder wie es im Ausland aussieht, wo Deutsche ihren Urlaub verbringen, tut nichts zur Sache, wenn es darum geht, warum es so schwierig ist, zugewanderte Roma- Kinder in das deutsche Schulsystem zu integrieren.
Wichtig ist es aber zu wissen, was die Jungen und Mädchen zu Hause erleben und wie sie sozialisiert sind, wenn man diese Frage ernsthaft und lösungsorientiert beantworten möchte.
Deshalb schätze ich Dennis Nelles Blick aus dem Fenster sehr.
Ist es in der Türkei vielleicht anders? Unter „Türkei“ verstehe ich dabei nicht nur Istanbul.
Aber trotzdem der ganze Westen reist gern in die Türkei in den Urlaub, und nicht nur dorthin, sondern auch nach Saudi-Arabien, Abu Dhabi, Dubai usw. Dort geben westliche Touristen und Geschäftsmänner enorme Summen aus und tragen gleichzeitig eine Augenbinde, wenn es um die Rechte von Frauen und Kindern geht.
Roma haben dieses Glück nicht – kein Öl, keinen Reichtum, kein eigenes Land.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Zeit_der_Zigeuner – ein alter Film mit dem Originaltitel „Dom za vešanje“ brachte das damalige ehemalige Jugoslawien auf die Knie.
Eine Geschichte über Roma, jenseits aller Vorurteile.
Eine Geschichte über die Liebe, die weder Religion, noch Hautfarbe, noch Herkunft kennt.
Emir Kusturica erzählte diese Geschichte mit großer Zuneigung gegenüber den Roma.
Ich bin zwar kein besonderer Fan von ihm, aber für diesen Film schätze ich ihn unermesslich.
Der Film zeigt das schwere Leben der Roma, aber ohne Verurteilung – mit viel Menschlichkeit, Magie und Traurigkeit. Er vermittelt, dass Träume von Reichtum und Macht oft eine Illusion sind, dass Liebe und Würde mehr wert sind, und dass die Gesellschaft durch Vorurteile und Ungerechtigkeit die Unschuldigen zerstört. Kusturica verbindet Realismus mit märchenhaften Elementen (z. B. Perhans übernatürliche Kräfte, surreale Szenen), um zu zeigen, wie die Grenze zwischen Realität und Traum in dieser Welt verschwimmt.
Hören Sie auf den Opfer zu spielen. Hier ist die Tatsache. Ich bin in Sofia geboren und aufgewachsen. Selbstverständlich hatten wir zwei Roma kinder aus dem Wohnviertel und nicht irgendeinem Ghetto schon in der ersten Klasse dabei. Das eine rauchte und kam nach ein paar Monaten nie wieder. Das andere ist jetzt, 40 Jahre später immer noch ein guter Bekannter, der ein paar Straßen weiter wohnt und man kommt sich ständig über die Wege. Dieser Mensch ist charismatisch und lustig und .. ein ganz normaler Mensch. Der hat absolut keine Probleme mit Integration, seine Eltern übrigens auch nicht..
“…in einen Schmelztiegel verwandeln, das geht nicht”. Helmut Schmidt
Wir, u a. das deutsche Schulsystem, schaffen das wohl nicht weil, Überforderung in allen Bereichen. Es ist Aufgabe der EU, hier für Abhilfe und eine gerechte wie hilfreiche Verteilung zu sorgen, ansonsten wir zu Kalkutta werden, P. Scholl-Latour,mit allen Konsequenzen!
Wenn wir Roma-Kinder nicht von den anderen Kindern abtrennen wollen, also, wenn wir demnach keine “Roma-Schulen” wollen und nicht den Weg der osteuropäischen Länder gehen wollen, dann bleibt (wenn man das deutsche Schulsystem so lässt wie es ist) als Möglichkeit, jedem bedürftigen Roma-Kind eine I-Kraft an die Seite zu stellen – oder? Das Geld dafür könnte es ja geben, wenn man es anderswo einsparte z.B. beim Kauf US-amerikanischer Raketen, die man über der Ukraine gratis verpuffen lässt.
Warum eigentlich keine “Roma-Schulen” in Gebieten in denen viele Roma leben? Es gibt doch auch entsprechende Schulen für die dänischen und sorbischen Minderheiten bei uns. Oder sind diese “böse Sonderschulen”, die sich nicht an die gültigen Bildungspläne halten?
Natürlich müsste es diese Roma-Schulen dann auch europaweit geben, da DE dieses Problem nicht im Alleingang bewältigen kann.
Warum nicht einfach Schulen, die sich an die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler anpassen – und jedem Kind aus der Nachbarschaft offenstehen? (Braucht es immer ein Etikett?)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Schulen für die sorbische oder dänische Minderheit passen sich also nicht an die Bedürfnisse dieser Schüler an? Und wie ist das bei den konfessionellen Schulen in DE?
https://www.grundschulen.net/8912-konfessionelle-schulen-bildung-nach-religioesen-werten.html
Wie viele “Kulturen von Minderheiten” kann eine Schulklasse mit 30 Schülern denn simultan pflegen? Muss man für jede einzelne das “multiprofessionelle Team” aufstocken?
Gegenvorschlag: Die EdTech-Industrie beschäftigt zahlreiche Roma, die dann in ihrer Sprache Lernvideos für die Roma-Kinder herstellen. Schließlich können die sich ja nicht einfach der “Kultur der Digitalität” mit einem Hinweis auf ihre Traditionen entziehen. Traditionen zählen heute in Deutschland nichts mehr, Digitalität umso mehr, das entnehme ich der Diskussion hier.
“Schulen, die sich den Bedürfnissen der Schüler anpassen…” – Roma-Schulen könnten doch eine Lösung sein, wenn man neben der deutschen Sprache Romanes lehren würde (analog zu sorbischen Schulen) und auch noch die Traditionen der Roma stärker beachten würde, z. B. die handwerklichen und musikalischen Traditionen. Das könnte sich ja an den (ehemaligen) Hauptschulen/Werkschulen orientieren. Dann würden evtl. auch die Eltern eher den Sinn von Schule verstehen und die Schulpflicht besser akzeptieren. Begabte Schüler hätten dann auch die Möglichkeit an andere Schulformen zu wechseln.
https://rroma.org/de/traditionen/rroma-trades/
@Redaktion Was spricht gegen solche Schulen, ausser: “zu teuer”?
Warum wollen Sie für jede Besonderheit eine neue Schulform einführen – statt einfach jede Schule personell und inhaltlich so aufzustellen, dass sie auf Besonderheiten eingehen kann?
Wie wollen Sie eine Gesellschaft zusammenführen, wenn sie deren Teile schon in der Schule auseinanderreißen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Warum gibt es dann konfessionelle Schulen, Waldorf- und Montessori-Schulen, dänische, sorbische … Schulen? Möchte man das Problem lösen, oder nicht?
Wie soll eine Schule auf eine sehr große Anzahl von Roma-Schülern inhaltlich auf deren Besonderheiten eingehen (mal angenommen es gäbe genügend Personal). Wie würde das Ihrer Meinung nach aussehen? Auf welche Besonderheiten müsste die Schule wie eingehen? Was würde stattdessen gestrichen? Wie würden die Nicht-Roma-Schüler davon profitieren?
Alle diese Schulen stehen grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern offen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Diese Schulen könnten ja für alle anderen Schüler offen sein. Es könnte mMn. schon ausreichen Solche Grundschulen einzurichten, die eine verpflichtende Vorschulklasse beinhalten und die GS-Zeit (so wie bei der Flexiblen Schuleingangsphase) gleich für alle um ein Jahr verlängern würden (ohne Anrechnung auf die Schulzeit), dann könnte man sicher auch Nicht-Roma-Eltern gewinnen, die ihren Kindern (aus verschiedenen Gründen) mehr Zeit zum Lernen geben wollen. Nach so einer GS würden sicher sehr viele Schüler besser auf die weiterführende Schule vorbereitet sein.
Ja, ich weiß, “I am a dreamer, but I´m not the only one….” Oder doch?
“Alle diese Schulen stehen grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern offen.” – wieviele Roma-Schüler sind an konfessionellen Schulen? Gibt es dazu Zahlen?
Wie kümmern sich die örtlichen christlichen Gemeinden um christliche Roma? Wie handhaben es muslimische Gemeinden mit muslimischen Roma? Gibt es dazu irgendwelche Artikel?
Ich habe nur folgendes gefunden:
https://csra.eu/
Das wurde aber von Sinti und Roma selbst gegründet.
Interessanter Artikel, die Kinder können einem leid tun. Meiner Erfahrung nach sind aber Roma-Kinder, deren Familien schon seit Generationen hier leben, auch spürbar schlechter im Schulalltag integriert. Und das liegt nicht “am System” oder “der Gesellschaft” oder “der Politik”, sondern einzig und allein an den Werten und Verhaltensweisen ihrer Eltern!
Also: Gesellschaftliche Minderheiten sind selbst schuld, wenn sie diskriminiert werden? Wie gut, dass Sie offensichtlich der Mehrheitsgesellschaft angehören – und keine Ahnung davon haben, wie es ist, aufgrund seiner Herkunft diskriminiert zu werden. Gerne hier nachlesen: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/aktuelles/DE/2024/20240910_5_Bericht_BT.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Also wir haben mehrere solcher Kinder an unserer Schule. Solange sie zur Schule kommen, ist es kein Problem sie zu integrieren.
Das Problem sind die Fälle, die gar nicht oder nur extrem unregelmäßig zur Schule kommen. Da laufen in letzter Konsequenz leider alle rechtlich möglichen Maßnahmen ins Leere und das darf einfach nicht sein.
Danke für den Artikel! Ich empfehle allen das Buch von Zarah Bruhn: Wer, wenn nicht wir ? Unsere ZUKUNFT NEU DENKEN. SIE beschreibt darin, wie man es schaffen kann.Ich bin schon 76, aber setze viel Hoffnung in junge Menschen!
Vielleicht sollte man an dieses Problem einmal aus einer anderen Perspektive herangehen?
Roma werden seit Jahrhunderten in Europa diskriminiert, weil sie eine andere Kultur, Lebensform und Traditionen haben. Welche dieser “Besonderheiten” könnten/sollten wir tolerieren, um diese Menschen nicht mehr auszugrenzen?
Mit anderen Menschen, die nicht den traditionellen europäischen Lebensformen von vor 100 Jahren entspechen, klappt das doch auch immer besser (Frauenwahlrecht, Berufstätigkeit von Frauen, Homosexualität, …).
Nette Beispiele, gerade Frauenrechte oder Homosexualität werden von ziemlich vielen traditionellen Roma nicht ganz so toleriert, hübsche Auswahl. ‘Niemand darf…diskriminiert werden’ gegen ‘Die Würde des Menschen…’, auch eines Kindes, ganz allgemein, da gibt es wohl ein kleines Problem. Ich versuche, weder Roma noch andere Kulturen auszugrenzen, habe aber mehrfach Beleidigungen und Verachtung, meist jedoch Ignorieren von deren Seite erlebt. Die gemeinsame Basis mit allen Kulturen ist der Wunsch, für das jeweilige Kind das Beste zu erreichen. Eine Tradition, die zwölfjährige Mädchen verheiratet und in der Eltern ihre Kinder ohne Essen, in gerade gewaschener feuchter Kleidung, oft ohne Tasche und Stifte losschicken, wo bleiben da die Würde, das Kindeswohl als Basis? Es gibt auch andere Kulturen, in denen Kinder und besonders Mädchen als Besitz gesehen werden, da sehe ich so etwas kein bisschen positiver.
Die Frage sollte wohl lauten: mit welchen von den Eltern vermittelten archaischen Wertvorstellungen können Kinder noch halbwegs integrativ unterrichtet werden? Wenn Kultur, Lebensform und Traditionen mit Artikel 1 kaum zu vereinbaren sind, wenn die Kinder in dieser Kultur so erzogen sind, dass die grundlegenden Werte dieses Staates kaum noch zu vermitteln sind, weil Rücksichtnahme und Toleranz nur verachtenswerte Schwächen sind, was bleibt dann für Schule noch zu tun? Diskriminierung erklärt vielleicht kulturelle Abschottung, begründet aber sicherlich kein Recht, die Kinder zur Fortführung aller fragwürdigen Traditionen zu verurteilen. In unserem dysfunktionalen Jugendhilfesystem ist es nicht einmal möglich, ‘üblichen’ Fällen angemessen zu helfen, wie soll da eine Hilfe aussehen? Toleranz gegenüber Intoleranz/Ignoranz/Arroganz?
Ja, diese “Besonderheiten” gibt es. Aber ich schrieb ja: Welche Besonderheiten/Traditionen … können wir tolerieren? Natürlich nur solche, die nicht dem Grundgesetz, den Menschenrechten widersprechen … Und das Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Toleranz in dieser Kultur nicht vorkommen, möchte ich vehement bestreiten – allerdings bezieht es sich eben bisher mehr auf die Familie, den Clan, was allerdings nach jahrhundertelanger Ausgrenzung kein Wunder ist. Man kann es aber nicht pauschalisieren. Die 3 Roma, die ich unterrichtete, waren sehr hilfsbereit, hatten ein starkes Gerechtigkeitsgefühl, waren impulsiv, aber man konnte mit ihnen arbeiten. es waren allerdings auch jedesmal Einzelfälle, ohne Clan-Anbindung. Es dauerte längere Zeit, bis sie mit den Regeln und Strukturen zurecht kamen, es brauchte viel Geduld und Teamarbeit von Seiten der Schule. Aber es hat sich gelohnt.
Um aber ganze Großfamilien zu integrieren genügt das wohl nicht. Deshalb meine Idee von Roma-Schulen. Ob das was bringt? Ich weiß es nicht. Für einige Schüler sicherlich und bestimmt mehr als die jetzigen Zustände, wie in Gelsenkirchen.
Wieso kommen Romas überhaupt nach Deutschland? Deutschland kann nicht auch noch jahrelange Versäumnisse der Herkunftsländer ( Rumänien, Slowakei, Bulgarien) ausbügeln. Mittellos EU Bürger, die nicht arbeiten müssen in ihren Herkunftsländern bleiben.
Hier ist fie EU gefragt. Finanzielle Mittel kürzen sofern Länder eigene Etnien wie Tiere leben lässt. Das ist ja unglaublich.
Deutschland kann nicht der Finanzier für alle sein. Ich habe schon genug verwüstete
Plätze von Romas gesehen. Unglaublich.
Die Kosten der Beräumung zahlen auch noch die Gemeinden.
Warum kommen sie hierher? Weil sie ein besseres Leben wollen? Weil wir uns in der EU auf die Freizügigkeit geeinigt haben. Weil die illegalen Jobs und überbelegten Wohnungen mit denen sie hier ausgebeutet werden immer noch eine Verbesserung im Vergleich zur Situation den in Herkunftsländern ist.
Ich habe sehr fleißige, integrationswillige Romakinder unterrichtet. Die Eltern waren Analphabeten, haben aber ihre Kinder regelmäßig zur Schule geschickt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt. Die Familie wurde nach Serbien abgeschoben, lebt jetzt in einer Romasiedlung. Der Vater verstarb an Corona. Eine feste Arbeit hat niemand. Der damals 16jährige Sohn war in Serbien nicht mehr schulpflichtig, demzufolge arbeitslos. Die 13jährige Tochter konnte die Schule in Serbien beenden und besuchte eine Berufsschule, wo sie auch einen Berufsabschluss erwarb. Die jüngste Tochter besucht jetzt gerade die Berufsschule.
Solche Familien könnten auch in Deutschland eine Vorbildfunktion für Mitglieder ihrer Volksgruppe erfüllen, wenn man sie nicht ins Elend abgeschoben hätte.
Ich unterstütze die Familie jetzt seit 8 Jahren, seitdem sie abgeschoben wurde.
Danke für dieses Beispiel.
Um mehr über die Lebensweise der Roma zu erfahren, habe ich in mehrere verschiedene Quellen gelesen. Dabei stieß ich immer wieder, beim Punkt Religion, auf folgendes:
“Die Religionszugehörigkeit von Roma korrespondiert in hohem Maße mit der umgebenden Mehrheitsreligion. Dementsprechend gehören sie im europäischen Südosten vielfach den Muslimen oder Orthodoxen an, in Mitteleuropa den Katholiken und Protestanten; auch gibt es Sinti und Roma überall in der Welt, die Mitglieder von Freikirchen sind.”
https://de.wikipedia.org/wiki/Roma
Steht das nicht im Widerspruch zu den immer wieder suggerierten Vostellungen, die Roma können und wollen sich nicht an die vorherrschenden (Lebens)Bedingungen anpassen? Gerade die Religion ist doch etwas, was Menschen nicht so einfach wechseln oder ablegen, dachte ich bisher.
Welchen Einfluss haben/hatten eigentlich die (christlichen) Religionsgemeinschaften auf ihre Roma-Mitglieder? Die Roma suchten ja anscheinend den Kontakt zu diesen Gemeinden und passten sich an. Wie können diese Religionsgemeinschafzen evtl. heute eine Rolle bei der Integration der Roma in die Gesellschaft spielen?
Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen, stieß ich allerdings auf folgendes:
https://theologie-geschichte.de/ojs2/index.php/tg/article/view/132/147
https://www.bundesromaverband.de/die-katholische-kirche-und-der-massenmord-an-den-europaeischen-sinti-und-roma/
https://zentralrat.sintiundroma.de/die-rolle-der-kirche-bei-der-verfolgung-von-sinti-und-roma-in-der-ns-zeit-weiter-aufarbeiten/
Ich denke, auch das erklärt viele heutige Probleme.
Da ja auch viele Roma Christen sind, könnten doch die konfessionellen Schulen eine gewisse Anzahl christlicher Roma-Schüler aufnehmen und zeigen, dass sie aus der NS-Zeit Konsequenzen ziehen.
Nur so ein Gedanke, wegen “christlicher Nächstenliebe” und Aufarbeitung der unrühmlichen Geschichte (auch der christlichen Kirchen gegenüber den Sinti und Roma) während der Nazi-Zeit.
Mein Mann hat wohl recht, ich bin ein Tolpatsch. Irgendwie nehme ich jedes Fettnäpfchen mit, am liebsten wohl die, auf denen ganz groß steht : TABU!
Bei n4t- Diskussionen zum Religionsunterricht, gab es bisher immer sehr viele Foristen, die sich pro Religionsunterricht aussprachen, von wegen der “christlichen Werte”, “christliche Nächstenliebe”, “Toleranz gegenüber allen anderen” … (@AvL? und andere)
Meine Fragen in diesen threads damals wurden auch fast nie beantwortet und auch hier herrscht wieder großes Schweigen zu meinem Vorschlag. Ich hatte zumindest mit “Gegenreaktionen” gerechnet … Hmmm…?
Bestätigt dieses Schweigen meine Eltern und Großeltern, die mir erklärten, dass sie mit Religion nichts am Hut haben, wegen der heuchlerischen Doppelmoral? Und mich deshalb atheistisch erzogen?
@AvL und andere Befürworter des christlichennReligionsunterrichts (wegen der “christlichen Werte”)
Was halten Sie eigentlich davon, dass die konfesionellen christlichen Schulen und die christlichen Gemeinden in DE sich mehr für die Integration (zumindest der christlichen) Roma engagieren sollten? Die haben doch einiges aus der NS-Zeit gut zu machen? Habe ich da schon wieder einen Denkfehler? Bei anderen threads kommen doch von Ihrer Seite immer gaaanz viele Kommentare? Und hier kommt nichts? Warum?
Mein Fazit: Die Verfechter der christlichen Nächstenliebe und auch die, der freien Religionsausübung in Schulen (Gebetsräume) möchten aber lieber keine christlichen Roma an konfessionellen Schulen und in den christlichen Gemeinden? Oder wie soll ich das “große Schweigen” auf meine Ideen und Fragen verstehen?
Viel wäre für die Roma gewonnen wenn zur Eheschließung beide Partner mindestens 20 Jahre alt sein müssen. Außerdem höchstens 4 oder 5 Kinder in der Familie üblich wären.
Warum sollen Roma in DE erst ab 20 Jahren heiraten dürfen, alle anderen aber schon ab 18? Und mit welchem Recht soll man Menschen, egal welcher Ethnie, die Anzahl der Kinder vorschreiben?
Kinderehen sind doch eh schon nicht erlaubt.
Roma waren in absoluten Zahlen die zweitgrößte Opfergruppe des Holocaust.
Deutschland sollte die Roma daher wie die Juden aus der GUS behandeln und als Kontingentflüchtlinge aufnehmen und fördern.
Das wäre eine korrekte Konsequenz und Lehre aus dem Holocaust.
Inwiefern jetzt genau?
Was meinen Sie, welche Konsequenzen das für alle bereits in Deutschland lebenden Menschen hätte?
Deutschland hat sich sehr stark verändert. Offensichtlich wissen Sie das nicht.
Btw: Die können sowieso kommen, da sie ja meistens EU-Bürger*innen sind. Wissen Sie offensichtlich auch nicht.
Absolut stimmig – insbesondere Ihr letzter Satz.
Ich habe seit einem Jahr ein Roma Kind in meiner Deutschklasse. Das Kind ist wie im Artikel beschrieben. Ich gebe mir maximal Mühe es zu beschulen und zu fördern. Es hat gratis jegliches Material erhalten, wird sehr gefördert von mir usw..Problem: es kommt so gut wie nie zur Schule! MSD, Jugendamt, Sozialarbeiter…alle sind schon involviert. Hilft es was, nein. Die Mutter erfindet immer neue Ausreden, warum es nicht kommt. Also, es ist nicht nur das böse System. Man muss schon auch selber wollen, vor allem, wenn es einem quasi hinterher getragen wird.
Ich komme aus der Ukraine. In Deutschland bin ich seit 3 Jahren. Roma Kinder wollen nicht lernen, wollen nicht zur Schule. In der Ukraine besuchen Roma Kinder Schule nicht. Es geht nicht um Ausgrenzung, sondern Eltern von Kindern wollen das nicht. Wir haben viele Dörfe, wo nur Roma wohnen. Und diese Menschen haben nie Schule besucht. Niemand wird ausgegrenzt, diese Leute wollen einfach nicht. Und jetzt sind sie hier wegen der Sozialhilfe. Ich sehe jetzt 2 Familien, nur 1 Kind kann lesen und schreiben. Alle anderen sagen, wir brauchen das nicht. Das wichtigste Unterhaltung – Teddy und Kik. Deutschland kann diese Leute nicht retten, weil diese Leute keine Rettung braucht
“Roma Kinder wollen nicht lernen, wollen nicht zur Schule.”
Sie möchten aber – wie alle Kinder – eine lebenswerte Zukunft haben. Und sie haben ein Anrecht darauf: Bildung ist Menschenrecht. Gerne hier nachlesen: https://www.kinderrechteforum.org/informationen/un-kinderrechte/recht-auf-bildung
Sie als Ukrainerin müssten doch eigentlich wissen, wie wichtig es ist, Schwächeren beizustehen – auch dann, wenn die Situation schwierig erscheint.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wer sagt denn, dass ihnen nicht beigestanden wird, die Beispiele belegen doch die Bemühungen. Ich finde es untragbar, dass immer das System schuld ist und die Hintergründe und das Verhalten der Betroffenen überhaupt keine Rolle spielt.
Zwölf Millionen Sinti und Roma in Europa, ein Großteil davon in Armut und Elend – alle selbst schuld? Haben Sie schon mal versucht, aus einem Slum durch Wohlverhalten herauszukommen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie negieren aktuelle Diskriminierungen, die aufgrund welchen effektiven Solidaritätsbemühungen nicht stattfinden ?
“Sie möchten aber – wie alle Kinder – eine lebenswerte Zukunft haben.”
Und wer soll ihnen “eine lebenswerte Zukunft” spendieren, wenn sie sich nicht selbst dafür anstrengen?
Können Sie ja mit Ihren eigenen Kindern machen – auf die Straße setzen und ihnen erklären, sie sollen sich für ihre Zukunft mal selbst anstrengen.
Kranker Post.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
? Ach so, andere sind komplett dafür verantwortlich, sich anzustrengen.
Mann, sind wir alle dumm!
In Lernentwicklungsgesprächen legen die Kids Ziele fest, für deren Erreichen sie arbeiten müssen.
Sollten wir also besser lassen. Schenken wir doch einfach allen Kids den Abschluss ihrer Wahl.
Bin ich krank?
Sie verwechseln nur Ihre individuelle Perspektive mit Politik – die ist nämlich dafür da, Probleme anzugehen, die für einzelne Menschen zu groß sind. Und wie die Sozialgeschichte Deutschlands und anderer gut entwickelter Staaten zeigt, ist da eine ganze Menge möglich.
Sonst säßen wir nämlich noch wie im 19. Jahrhundert in einem Land ohne Grundbildung, Arbeitsschutz und soziale Absicherung.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
? Sie haben dem Foristen doch einen Vorwurf gemacht, der sich darauf bezieht, dass er fordert, dass da von den Betroffenen natürlich auch selbst etwas kommen muss.
Ich beziehe mich auf Ihren unangemessenen Vorwurf. (“Kranker Post.”)
Die Frage muss doch wirklich lauten, ob ein Staat alle Menschen, denen es in anderen Ländern schlechter geht, aufnehmen sollte und sie, ohne dass sie selbst etwas tun (z.B. ihre Kinder in die Schule schicken), alimentieren sollte.
Was soll dieser Quatsch? Hat nie jemand behauptet. Europa ist aber nicht nur ein Binnenmarkt, den Deutschland zur eigenen Wohlstandsmehrung (aus)nutzen kann, was reichlich geschieht. Es ist auch eine Verantwortungsgemeinschaft.
Ihre Polemik ist verdammt nah an der Hetze der AfD – und natürlich lösungsfrei. Wollen Sie die EU zerschlagen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wieviel Ignoranz braucht es, um ausgerechnet Sinti & Roma mit “allen Menschen” in einen Topf zu werfen ?
“Schenken wir doch einfach allen Kids den Abschluss ihrer Wahl.”
Wer fordert das?
Es ist wahr, man soll jedem Kind helfen, sich zu entwickeln und seine Kräfte zu finden. Von Ihnen höre ich immer, es sei die Aufgabe des Staates und der Gesellschaft. Aber Familie und bei einigen Gruppen das engste Kollektiv haben den stärksten Einfluss auf diese Kinder. Und wenn der Staat als Feind empfunden wird, kann er kaum etwas ändern außer mit totalitären Methoden und vielleicht nur äußerlich.
Soll man nicht erstmal irgendwie das Vertrauen und Unterstützung von Eltern oder “Häuptlinge” der Gemeinde gewinnen, ihnen die Aussichten von Kindern zeigen, wenn sie eine Schule besuchen? Weil sonst gibt Deutschland wirklich viele Möglichkeiten, man soll sie nur nehmen möchten.
Ich habe einige Artikeln gelesen, wie man versuchte den Sinti und roma in meiner Heimat zu helfen. Es wurde betont, dass viele Eltern, selber ungebildet, hatten das Gewicht von der Ausbildung nicht verstanden. Man musste am Anfang Anreize kreieren wie Kleidung, Schulzeug umsonst, Ausflüge zu Freizeitparks usw. Man sollte sich mit den Kindern auch vorsichtiger, mit weniger Kritik verhalten, weil Misserfolg sehr schmerzhaft für sie sei und Kinder ziehen sich schnell zurück.
Kindern im Vorschulalter fehlte es an Entwicklung, deshalb wäre es gut, Eltern zu überzeugen, Kinder in Kindergärten zu schicken usw.
Aber die Meinung der Gemeinde war in solchen Projekten immer sehr wichtig. Und Freiheitsgefühl auch.
Leider nicht nur aus den o. g. Ländern, sondern in ganz Südosteuropa existiert diese massive Diskriminierung. Die Eltern können nicht Lesen und Schreiben, ihren Kindern nicht helfen, usw usw.
Ein Bulgare würde sagen: Liebe Deutsche, ihr meint es gut, aber ihr seid sooo naiv … oder doch eher größenwahnsinnig? oder doch eher selbstzerstörerisch? oder einfach nur “spätrömisch dekadent”? 😉
Oder rational (wohlwissend, dass sozialer Frieden einen großen Wert für Gesellschaft und Wirtschaft darstellt)?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“…MSD, Jugendamt,Sozialarbeiter…alle sind schon involviert. Hilft es was, nein. Die Mutter erfindet…”, so ist die Realität. Was also tun? Die Kinder den Eltern wegnehmen und in Pflegefamilien geben?
Mit dieser Form der “Rationalität” kommt man aber nicht weit.
Nur bis zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt (Stichwort: soziale Marktwirtschaft, Ludwig Erhard und so). Herzliche Grüße Die Redaktion
Ach so, soziale Marktwirtschaft bedeutet seit heute dann also, dass Deutschland alle Menschen, denen es schlechter geht als seinen Bewohner*innen und die es wollen, ins Land kommen lässt und sie alimentiert.
Nein, bedeutet es nicht. Es bedeutet, dass sich Deutschland im europäischen Rahmen um seine Nachbarschaft kümmern sollte, weil es nunmal keine Insel ist und die Probleme so oder so zu spüren bekommt. Darüber hinaus bedeutet es, sich des Problems mal auf höherer Ebene (Berlin, Brüssel) anzunehmen – um es nicht in einem Topf mit Migration und Flüchtlingen der AfD zum Anrichten zu überlassen. Das hier ist ein anderes Thema – es geht um europäische Freizügigkeit, auch die Freiheit der Deutschen in Europa, es geht um europäische Verantwortung.
Soziale Marktwirtschaft endet nicht an den Grenzen Deutschlands.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Also ja.
Okay, wundert mich natürlich auch nicht.
Deutschland ist für Sie ja immer fpr alles und alle anderen verantwortlich.
Deutschland kann sich auch aus allem rausziehen – und hat dann plötzlich wie 2015 eine Million Menschen vor der Tür stehen und weiß gar nicht wieso.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na wenn’s nach Herrn Dobrindt geht, blieben sie dann auch dort im Gegensatz zu 2015 😉
Dass Herr Dobrindt die europäische Freizügigkeit beenden will (das wäre nämlich die Konsequenz), ist uns nicht bekannt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na dann warten wir mal ab. Der Herr zeigt sich im Umgang mit dem Grund- und anderen Gesetzen bisher recht dickfällig und flexibel. :-/
Sie haben mit allem Recht, aber es wäre auch gut, wenn jedes Mitglied der EU dies beherzigen würde. Auch Kooperation und Kümmern ist keine Einbahnstraße und der Grundgedanke der EU war dies auch nicht. Nun sind Länder in der EU, die oft ausschließlich Geberländer sind und andere sind Nehmerländer. Soweit okay, aber auch Nehmerländer sollten sich dem europäischen Gedanken annehmen und nicht nur deshalb in der EU sein, weil es was zu holen gibt. Und dazu gehört auch, seine Kinder vernünftig zu beschulen…..
Voll schlimm!
Was sollte Deutschland mit diesen Kindern stattdessen machen, als ihnen ein Lernangebot und eine Perspektive zu eröffnen?
“Wir sind ja nicht das Sozialamt Europas”
Wie sollen wir denn sonst die Reichsten der Gesellschaft beschenken mit Geld der Allgemeinheit? 😛
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/immobilien-erbe-steuer-100.html
Und was sollen wir dann mit dem ganzen Geld zuerst machen? Brücken und Straßen reparieren, die Bahn sanieren, aufrüsten, die Infrastruktur allgemein verbessern, Deiche erhöhen, Schulgebäude sanieren und klimafest machen, den Ganztag ausbauen, Förderschulen abreißen, das Gesundheitssystem verbessern … usw.?
Wir sind sooo reich.
Sind “wir”: “Die Zahl der Millionärinnen und Millionäre in Deutschland steigt rasant.” Quelle: https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/finanzplanung/finanzen-und-haushalt/millionaere-in-deutschland.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie vielleicht – ich nicht. Oder wer ist Ihr ominöses „Wir“?
Und wenn es mehr Millionäre gibt, gibt es noch lange nicht mehr Steuereinnahmen. Millionäre können sich in der Regel fitte Berater leisten, welche „attraktive Steuergestaltungen“ vornehmen, um die Steuerlast bis auf Null zu senken.
Und das ist ein Naturgesetz? Herzliche Grüße Die Redaktion
“Und wenn es mehr Millionäre gibt, gibt es noch lange nicht mehr Steuereinnahmen”
Ist das nicht seltsam? Die Schere zwischen Arm und Reich geht fast ungehindert auseinander, die Bevölkerung verteilt sich langsam aber zunehmend auf politische Extreme… Aber hey! Lieber stoßen wir Menschen in die Existenzsnot, als dass wir den Reichsten die Steuern für die 500. geerbte Wohnung nicht schenken (!) können 😉
Sie haben meinen Beitrag entweder nicht verstanden oder verzerren mal wieder bewusst.
Na ja, während der Weimarer Republik gab es sogar viele Milliardäre.
Da die Definition von “Millionär*in” sich nur auf die Summe des vorhandenen Vermögens, nicht aber auf den tatsächlichen Gegenwert bezieht, ist es nicht so, dass es wirklich mehr Reiche als vor – sagen wir – 20 Jahren gibt.
Ich bin für eine “Reichensteuer” und eine Reform der Erbschaftssteuer, sowie eine höhere Besteuerung von Kapitalerträgen ab einem gewissen Level.
Allerdings halte ich es für nicht sinnvoll, dass die Gelder (die nicht für all die von mir aufgezählten “Baustellen reichen”) nur in die Förderung bestimmter Zuwanderer*innen und Inklusion gesteckt werden, um Deutschland zukunftsfitter zu machen.
Da werden Prioritäten gesetzt werden müssen. Und der (“bösen”) Gesellschaft wird man nicht vermitteln können, dass man die generierten Steuergelder in Zuwanderer*innen, die ohne massivste Unterstützung durch Heerscharen von Personal eigentlich keine Chancen bei uns haben, steckt.
Ja, die aller meisten Menschen sind nicht so gute wie Sie und ein paar andere hier. Wir sind alle schlecht.
Das allerdings überall auf der Welt.
Dann wird man “der Gesellschaft” wohl vermitteln müssen, dass alles zwei Seiten hat: Freiheit – und Verantwortung, Wohlstand – und sozialer Ausgleich, Sicherheit – und sozialer Frieden, Zukunft – und die Schatten der Vergangenheit.
Sie verbreiten hier das Narrativ der Rechtspopulisten: dass die Mehrheitsgesellschaft fröhlich (weiter) vor sich hin konsumieren kann, ohne sich um Schwächere, um die internationale Nachbarschaft oder um die Folgen dieser Lebensweise kümmern zu müssen. Das funktioniert aber weder beim Klima noch beim Wirtschaftsmodell. Es geht auch nicht darum, “gut” zu sein. Es geht um Vernunft. Wenn wir nicht eine Gesellschaft haben möchten, in dem wenige Superreiche und Massen von Armen – Starke und Schwache – in einer Art Kriegszustand gegeneinander stehen (siehe USA), wird sich die Politik aller vernunftbegabter Parteien wohl um Sozialpflege kümmern und das den Menschen auch erklären müssen. Das kostet nunmal. Darum geht es hier, nicht um Mimimi (“Wir sind alle schlecht”).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Und was sollen wir dann mit dem ganzen Geld zuerst machen?”
Wir schenken es den Reichsten, DAS tuen wir derzeit, während Sie sich aufregen, den Ärmsten helfen zu müssen…
//Ja, ich rege mich darüber auf, dass man nicht noch reicher werden kann. Steuern und Abgaben gehören komplett abgeschafft.//
Für einige gibt es nur schwarz oder weiß, dazwischen nichts, da das viel zu anstrengend wäre.
Mir fehlt noch die Antwort darauf, wie die vielen Milliarden, die wir durch die Reichensteuer, investiert werden sollten.
Ich würde das nominale BIP nicht überbewerten. DE ist 2023 beim nominalen BIP an Japan vorbeizogen, obwohl das reale Wirtschaftswachstum in DE um -0,3% rückläufig war, während es in Japan real um +1,9% aufwärts ging.
Haben wir zur Zeit “sozialen Frieden” in DE? Warum steigen die Umfragewerte für die AfD so stark?
Ja, man könnte es fast meinen….wenn da nicht auch die Probleme wären….steigende Energiepreise, steigende Mietpreise, steigen Nahrungsmittelpreise, steigende KV-Preise, Inflation, steigende Versicherungsprämien, uswusf…..als AN mit mittleren Einkommenssegment ist das nicht lustig.
… Boomer-Bashing, soziales Pflichtjahr, Wehrdienst, Neiddebatten zwischen verschiedenen Lehrergruppen, zwischen verschiedenen Berufen generell, Bürgergeld,…
Pleitewelle und drohende Arbeitslosigkeit auch dazu
Nanu, wir haben doch Fachkräftemangel.//
Welche Ursachen vermuten Sie denn ?
Zum Beispiel die in folgendem link genannten:
https://jugendstrategie.de/die-wurzeln-des-rechtsrucks-in-ostdeutschland-eine-politische-analyse/
Diese Aspekte wurden/werden ignoriert. Wiederholt sich das jetzt im “Pott”?
“Gut meinen” ist zu einer Masche geworden, die sowohl naiv als auch größenwahnsinnig, selbstzerstörerisch und dekadent ist. Da hat der Bulgare völlig recht.
Außerdem ist sie noch unanständig, weil man sich unter der Flagge von “Gut meinen” Narrenfreiheit verschafft und auf andere nach Belieben eindreschen kann. Jede Beschimpfung und Verunglimpfung ist ja nur gut gemeint und dient angeblich der Nächstenliebe.
Wie sagte schon Platon:
“Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg,
nur einen zum sicheren Misserfolg:
es jedem recht machen zu wollen.!
https://www.amnesty.ch/de/themen/diskriminierung/ethnische-minderheiten/roma-sinti-und-jenische/noch-immer-diskriminiert-auch-in-der-schweiz
Auch den “Tatort” gesehen?
Aber Lösungen bot der auch nicht.
Nein, aber bei arte und 3SAT werden derartige Inhalte sehr differenziert vermittelt.
Deshalb wollen die rechtsextremisten auch die Finanziereung der ÖRR streichen.
Fiktional eben. Für Rational sollte sich eigentlich der Gesetzgeber zuständig fühlen. Aber die beiden bzw. drei Regierungsparteien sind ja eher irrational.
“Warum neu zugewanderte Roma-Kinder so schwer in deutsche Schulen zu integrieren sind – die Hintergründe” ist der Titel. Man kann ja nicht anders, als den bekannten, größtenteils ungeschriebenen Diskursregeln zu folgen in solchen Artikeln. Wer mit Fällen im realen Schulalltag oder Integrationskursen konfrontiert ist, vermisst die bloße Andeutung des Schlamassels, z.B. Schüler7Kursteilnehmer verweigern jegliche Teilnahme am Lernprozess, Eltern sprechen kein Deutsch und lassen nur vom Kind übersetzen, wenn sie denn Termine auf Zuruf teilnehmen, weil sie die normale Korrespondenz gar nicht wahrnehmen/aufheben! Und der sich allmählich entschleiernde Hintergrund: Ein Kursleiterkollege berichtete aus dem Ruhrgebiet: Da war eine Großfamilie, viele Kinder, eine Person hatte einen Job, es ging um das Kindergeld. Über die Kursteilnahme hat er sich nicht geäußert, für ihn auch keine Problematik, da er selbst gewohnt ist, das System auszutricksen: Waldorfschule i.d. bayerischen Heimat, zum Abitur nach NRW, da auch studiert, bekennt sich zu Tricks im ersten Staatsexamen, das zweite hat er sich ganz gespart, zwischendurch Heilpraktiker…Mein Punkt: Soll man sich den für diese Zuwanderer noch einsetzen? Formale, leere Teilnahme ist angesagt. Peinliche Situation bei der Notenkonferenz?
Wann werden die Medien in Deutschland aufhören, die Wahrheit zu verzerren?
Ich berate seit 16 Jahren Romafamilien aus Bulgarien und selbst war auf eine Studienreise in Bulgarien und kann bestätigen, dass jeder, der lernen will, diese Möglichkeit dort hat. Die Roma Kinder sind auch in Deutschland diskriminiert, weil die meisten von ihnen in die Förderschulen geschickt werden, obwohl sie nicht dumm sind. Ich selbst bin in Bulgarien aufgewachsen und kenne viele Roma – Akademiker, also sie sind aus der Bildung nicht ausgeschlossen. Ich berate als Sozialpädagoge in Bayern Familien aus der ganzen Welt und kann bestätigen, dass überwiegend Romakinder Probleme in der Schule haben, weil für sie die Bildung nicht wert ist.
Fazit: Es ist Selbstdiskriminierung.
Wenn die eigenen Vorfahren erleben mussten, wie sie direkt von der Schule in die Gaskammern transportiert wurden, ist es nicht sehr verwunderlich, dass das Vertrauen in die Bildung darunter gelitten hat und entsprechend entwertet wurde.
Jetzt denken Sie bitte einmal an eine andere Gruppe, die noch mehr von den Gräueltaten der Nazis betroffen war.
Und? Fällt Ihnen auch auf, dass Ihr Argument irgendwie nicht passt?
Sorry, for that:
https://www.news4teachers.de/2014/08/wende-ernennt-bildungsberater-fuer-sinti-und-roma-schueler/
Irgendwie bin ich gerade auf dem Vergangenheitstrip und stieß auf diesen schon fast “uralten” n4t-Artikel. Was wurde eigentlich aus diesem medienwirksamen Projekt? Welche Erfolge gibt es zu verzeichnen? Könnten Gelsenkirchen und andere davon lernen?
Gibt es offenbar nach wie vor: https://me2be.de/wir-stecken-immer-noch-in-einer-zeit-die-schon-lange-vorbei-ist/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke! Sehr interessanter Artikel. und ein guter Lösungsansatz: Wir brauchen ganz, ganz viele solche Bildungsberater und nicht nur für Sinti und Roma, sondern auch für andere. Aber das kostet – würde sich allerdings in näherer Zukunft wieder auszahlen.
Lesetipp insbesondere für den sog. echten Norden, der dann hoffentlich humanere Ideen verkündet als „Gruppen auseinander reißen zu wollen“.
Warum muss das unser Problem sein?
Falls Sie tatsächlich existieren, wieviele sind Sie ?
Warum nicht? In welchem Land gehören die Roma?
Es gibt eine Stadt in Tschechien wo die Integration gut funktioniert. Südmähren , nach Grenzöffnung sah man viele typische Roma herumhängen. Mittlerweile nicht mehr, viele sind in der Arbeitswelt integriert. Der Integrationsdruck , die Forderung der Gesellschaft aktiv mitzumachen und das auch nachdrücklich zu betreiben, wirkt sich eindeutig positiv aus. Dort haben Roma Kinder Zugang zu Bildung und Ausbildung , den sie auch beanspruchen. Vielleicht sollten die deutschen Politiker sich inspirieren lassen.
“Der Integrationsdruck , die Forderung der Gesellschaft aktiv mitzumachen und das auch nachdrücklich zu betreiben …”
Wie sieht das konkret aus? Wie wird denn der Druck ausgeübt? DAS ist ja der entscheidende Faktor.
Das Thema “Sinti und Roma” lässt mich nicht los. Mir fiel jetzt dazu das Kinderbuch “Ede und Unku” von Grete Weiskopf ein. Beim googeln stieß ich auf folgenden interessanten link:
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/sinti-roma-diskriminierung-voelkermord-holocaust-porajmos-100.html
Danke für diesen lesenswerten link.
Gern geschehen!