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CDU verspricht (im Wahlprogramm), vermeintlich faulen Lehrern Druck zu machen

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HEIDELBERG. Wer dauerhaft als Lehrkraft wenig zu leisten scheint, soll an Schulen künftig Konsequenzen erleben – in Baden-Württemberg jedenfalls. Die CDU dort will Schulleitungen Instrumente zur Leistungssteigerung an die Hand geben, sollte sie die anstehende Landtagswahl gewinnen. 

Überdruck. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Die Südwest-CDU will mehr Druck machen auf vermeintliche Drückeberger an den Schulen: Nach Plänen der Partei sollen sich die Verantwortung und das Leistungsprinzip im Lehrerberuf künftig stärker niederschlagen. «Wir versetzen Schulleitungen in die Lage, Engagement, Verlässlichkeit und besondere Leistung zu honorieren und schaffen dafür nachvollziehbare Kriterien sowie geeignete Evaluationsinstrumente», heißt es im Entwurf des Regierungsprogramms, das der Parteitag in Heidelberg am Samstag beschließen und mit dem die CDU in den Wahlkampf ziehen will.

Dort steht auch: «Zugleich geben wir Schulleitungen wirksame, rechtskonforme Werkzeuge an die Hand, um dauerhaft mangelnde Leistungsbereitschaft und Pflichtverletzungen zu adressieren – von strukturiertem Feedback über verbindliche Entwicklungsvereinbarungen bis hin zu abgestuften Sanktionen.»

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Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Sturm, sagte, Schulleitungen und Bildungsverbände hätten der Partei zurückgespiegelt, dass man wenig Handhabe habe, wenn sich Lehrerinnen und Lehrer etwa weigerten, Fortbildungen zu machen. Dabei gebe es eine Fortbildungspflicht. Sturm nannte zudem einen hohen Krankenstand.

Die Möglichkeiten der Sanktionierung seien aber begrenzt, räumte er ein. So könne man Lehrern die Bezahlung nicht kürzen, da sie ja verbeamtet seien. Man werde versuchen, es über Anreize zu regeln – etwa, Fortbildungen auch in den Ferien anzubieten.

Die Parteispitzen blicken mit Sorge in den Wahlkampf. Im letzten BW-Trend Mitte Oktober des SWR lag die CDU im Land zwar bei 29 Prozent und damit auf Platz 1. Der Vorsprung schmilzt aber: Ein Jahr zuvor hatte die CDU noch bei 34 Prozent gelegen. Hauptgegner ist für die Konservativen neben den Grünen vor allem die AfD, die es laut Umfrage von Oktober mit 21 Prozent erstmals auf Platz Zwei schaffte. Die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der nicht mehr zu Wahl antritt, lagen bei nur noch 20 Prozent. Deren Spitzenkandidat ist Ex-Bundeslandwirtschaftsminister (und Kurzzeit-Bundesbildungsminister) Cem Özedemir. Gewählt wird am 8. März 2026. News4teachers / mit Material der dpa

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