BERLIN. Erklärvideos statt Tafelbilder, Influencer statt Lehrer? Für viele Jugendliche ist das längst Realität: Zwei Drittel finden, dass YouTuber ihnen schulische Inhalte besser vermitteln können als ihre Lehrkräfte. Lernvideos sind aus dem Alltag von Schülerinnen und Schülern nicht mehr wegzudenken – nicht nur zur Prüfungsvorbereitung, sondern auch als kreative Inspirationsquelle. Das zeigt, einmal mehr, eine neue Umfrage.

Ein Drittel hätte laut eigener Aussage die letzte Prüfung ohne Lernvideos nicht bestanden: Zwei von fünf Jugendlichen fragen bei schulischen Problemen zuerst auf Social Media-Plattformen wie Reddit oder Discord nach Hilfe. Und fast zwei Drittel (64 Prozent) finden, dass Influencer und YouTuber ihnen schulische Inhalte besser erklären können als ihre Lehrkräfte. Das sind alarmierende und zugleich aufschlussreiche Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 502 Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 19 Jahren.
Die Zahlen legen nahe: Die digitale Bildungsrealität der Jugendlichen entfernt sich immer weiter von den schulischen Strukturen. Was früher als bloße Freizeitbeschäftigung galt, ist für viele längst Teil der persönlichen Lernstrategie. Der Klassenraum steht heute in Konkurrenz mit TikTok, YouTube, Discord und Co. – ein Umstand, den Schulen nicht länger ignorieren sollten.
„Schule muss näher an die digitale Lebenswelt rücken und sich digitale Lernmedien stärker zunutze machen“
Für Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst ist die Sache klar: „Wenn Schülerinnen und Schüler bei Verständnisfragen zuerst in Reddit oder Discord fragen, zeigt das: Schule muss näher an die digitale Lebenswelt rücken und sich digitale Lernmedien stärker zunutze machen.“ Die Rolle klassischer Lehrpersonen gerät damit ins Wanken – nicht, weil sie überflüssig wären, sondern weil sie die digitalen Formate und Lerngewohnheiten der Jugendlichen bislang zu wenig aufgreifen.
Die Bitkom-Studie zeigt nicht nur die Lerngewohnheiten, sondern auch die negativen Effekte digitaler Dauerverfügbarkeit: Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten beobachtet, dass Mitschülerinnen und Mitschüler während des Unterrichts heimlich soziale Netzwerke nutzen. Ein Drittel (31 Prozent) plädiert sogar für ein komplettes Social-Media-Verbot an Schulen. Es ist ein ambivalentes Bild: Digitale Medien sind Chance und Risiko zugleich – und die Verantwortung für einen reflektierten Umgang liegt auch bei den Schulen.
Dass sich diese Entwicklung nicht erst in den vergangenen Monaten vollzogen hat, sondern ein längerfristiger Trend ist, zeigt ein Blick zurück in die Studie „Jugend/YouTube/Kulturelle Bildung. Horizont 2019“, herausgegeben vom Rat für Kulturelle Bildung. Bereits vor sechs Jahren ergab die repräsentative Befragung von 818 Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren: YouTube war für 86 Prozent der Befragten ein zentrales Medium – auch zum Lernen.
„YouTube ist tatsächlich inzwischen ein weiteres, wichtiges Lern- und Bildungsmedium, das die Bildungslandschaft im Ganzen berührt und verändert“
Fast die Hälfte nutzte Erklärvideos gezielt zur Prüfungsvorbereitung, für Hausaufgaben oder auch im Bereich kultureller Bildung. Besonders auffällig war damals schon: Jugendliche wollten nicht nur konsumieren, sondern auch selbst gestalten. Mehr als die Hälfte wünschte sich Unterstützung beim Erstellen eigener Videos – zum Beispiel durch technische Einweisung in Filmschnitt oder Beleuchtung. Zugleich gab es ein starkes Bedürfnis nach kritischer Reflexion über die Plattform und deren Inhalte.
Prof. Eckart Liebau, damaliger Vorsitzender des Expertenrats, zog ein klares Fazit: „YouTube ist primär kein pädagogisches Medium, aber es ist tatsächlich inzwischen ein weiteres, wichtiges Lern- und Bildungsmedium, das die Bildungslandschaft im Ganzen berührt und verändert.“
Aus den Umfragen lassen sich mehrere Gründe ableiten, warum Schülerinnen und Schüler Lernvideos – insbesondere auf Plattformen wie YouTube – so gerne und häufig nutzen. Lernvideos bedienen zentrale Bedürfnisse junger Menschen nach Verständlichkeit, Flexibilität, Selbstbestimmung und Mediennähe. Sie sind nicht „besser“ als Unterricht, erfüllen aber Funktionen, die Schule aktuell oft nur eingeschränkt bieten kann – vor allem in Bezug auf individuelle Lernpfade und die Integration digitaler Medienformate, konkret:
- Die audiovisuellen Formate werden als zugänglicher, verständlicher und anschaulicher empfunden – etwa durch Visualisierungen, Storytelling oder Alltagsbezüge.
- Schon die Studie des Rates für Kulturelle Bildung 2019 hebt hervor, dass Lernvideos „überall, jederzeit und beliebig oft“ verfügbar sind. Das bietet eine enorme Flexibilität und ermöglicht selbstgesteuertes Lernen, das an eigene Rhythmen und Wiederholungsbedarfe angepasst ist.
- Klassische Unterrichtsformate können nicht immer individuelle Hilfestellung leisten, während Webvideos in ihrer Fülle passgenaue Angebote bieten.
- Jugendliche fühlen sich YouTubern und Influencern oft näher als schulischen Autoritäten. Die Formate sprechen ihre Sprache, treffen ihren Ton und sind visuell ansprechend gestaltet – das erhöht Identifikation und Motivation.
- Die Plattformen, auf denen Lernvideos verfügbar sind (z. B. YouTube, TikTok, Instagram), sind niedrigschwellig, frei zugänglich und Teil des alltäglichen digitalen Handelns. Der Übergang vom Konsum zum Lernen ist fließend.
Gerade deshalb sollten Schulen und Lehrkräfte diese Formate nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung verstehen – und Jugendliche dabei begleiten, sie kritisch, kreativ und zielgerichtet zu nutzen, meint Bitkom-Präsident Wintergerst. Zum beiderseitigen Vorteil: „YouTuber und Influencer erreichen Jugendliche mit Formaten, die vielen Schulen und ihren Lehrkräften fremd sind.“ News4teachers
Ich hab ne Lösung!
Schüler zum Lehrer : “Können Sie bitte nochmal zurück spulen ?”
Darin liegt tatsächlich viel Wahres…
Nur gibt es keinerlei Rückmeldung vom Video.
Ernsthaft: Ich verstehe nicht, warum Daniel Jung so beliebt ist. Wenn der als Referendar so unterrichten würde, sprich an der Tafel Aufgaben vorrechnen und sonst nichts, würde er durch jede Prüfung fallen.
Es ist jedoch genau dies, was ihn so attraktiv macht. Wenig Worte, nur das nötigste. Vor allem für Oberstufenschüler kann dies genau sein, was gebraucht wird.
Durch ihn eine Lehrperson der Mathematik zu ersetzen ist sicherlich nicht sein Ziel und auch nicht die Idee; Vielmehr ist es ein weiteres Tool des eigenständigen Lernens. Manchmal hilft es auch, alles nicht notwenge wegzulassen.
(Zudem: Was im Referendariat als gut oder nicht gut gilt, hat doch sowieso oft jeglichen Bezug zur Realität verloren.)
“Es ist jedoch genau dies, was ihn so attraktiv macht. Wenig Worte, nur das nötigste.”
Und? Was ist denn so schlimm daran?
Glauben Sie wirklich, dass Sie selbst in Ihrer Schulzeit stundenlang die Konzentration halten konnten und wirklich alles verstanden haben, was der Lehrer erklärt hat, 5 mal xy Stunden wöchentlich x 10 Monate?
Hatten Sie alle einen Schnitt von 1,0?
Ich denke eher nicht.
Es gibt ein paar Lehrer an unserer Schule, die sind brutal ehrlich und sagen den Kindern ganz offen:
„Ich hatte jahrelang eine 5 in Englisch“,
„Ich war eine 4 in Mathe“,
„Ich hatte eine 5 in Physik“ …
Solche Lehrer liebe ich, weil sie den Kindern zeigen, dass auch sie keine Götter sind und nicht in der Lage sein können, jedem Kind gerecht zu unterrichten denn Menschen und ihre Denkweisen sind einfach zu verschieden.
Daniel Jung habe ich auch nie verstanden, ist wirklich katastrophal, ich muss allerdings für meine Schulform auch sagen, dass er dort nicht erfolgreich ist. Mir hat noch nie ein Schüler gesagt „ich hab mir Videos von Daniel Jung angesehen“, die anderen Namen fallen immer wieder.
Vielleicht nicht Daniel Jung, aber Studiflix and Co.
Die Kinder haben einen AKLin Geschichte geschrieben und nur mein Kind hat eine Eins bekommen, während der Schnitt völlig im Keller war.
Warum? Weil die Kinder aus sogenannten „Stichpunkten“ einen ganzen Stoff lernen sollten, der viel mehr verlangt, als selbst das offizielle Geschichtsbuch überhaupt hergibt.
Mein Gott, Leute ich glaube langsam, ihr wisst selbst nicht mehr, was ihr da erzählt.
Eine solche Last auf die Schultern von 10- oder 12-jährigen Kindern zu legen , das ist wirklich der Tiefpunkt.
Als ob Frontalunterricht vielleicht doch nicht do schlecht ist… 😉
Interessante Vorstellung, dass Sie auf die Wünsche der Klasse eingehen würden, sich wieder und wieder zu äußern, bis es alle verstanden haben. Sehr rücksichtsvoll von Ihnen 🙂
Falls Sie jemals erste Errfahrungen im Unterrichten sammeln sollten, trotz fehlendem Studium etc., unterhalten wir uns an dieser Stelle weiter.
Tatsächlich können wir uns diesbezüglich nur wenig austauschen. An der Förderschule kann ich es mir leisten, Formeln/ Inhalte/ Vorwissen nach Belieben oft zu wiederholen und zu festigen (so weit es meine Nerven erlauben…)
Aber bei Ihren Inklusionskindern wird es ja auch nicht immer laufen. Ich meine dies absolut unironisch und interessiert: Wäre es Ihren Schüler*innen eine Hilfe, wenn Sie denen ein Video schicken/ bereitstellen würden?
Wenn sie es im Unterricht nicht mitbekamen, weil sie bei 60°C den bratenden Vögeln am Himmel zusahen, wäre Ihr Input zum Abrufen nicht besser als Fremder?
Vielleicht möchten Sie Ihre Erfahrungen einbringen?
https://www.news4teachers.de/2025/06/lieber-youtube-als-klassenzimmer-warum-viele-jugendliche-influencer-fuer-die-besseren-lehrkraefte-halten/#comment-699524
Am Ende könnten ALLE davon profitieren.
Sie wissen, dass Frontalunterricht und Vorlesung nicht dasselbe sind?
Darum ging es mir nicht, sondern darum, ob bzw. was sich hier mitnehmen ließe.
Es war tatsächlich nicht als Vorwurf gemeint, Schüler*innen können sich diese Videos zu jeder Zeit und beliebig oft ansehen
Wollen Sie sich vielleicht zum Thema einbringen?
https://www.news4teachers.de/2025/06/lieber-youtube-als-klassenzimmer-warum-viele-jugendliche-influencer-fuer-die-besseren-lehrkraefte-halten/#comment-699524
Möglicherweise lässt sich den Influenzer*innen etwas abgewinnen…
@Rainer Zufall
“Wollen Sie sich vielleicht zum Thema einbringen?”
Mit DIESEM Satz entsprungen Ihres eigenen Biomasse-Thinktanks brechen Sie alle Ihre bisherigen Tagessieger-Erfolge im Bullshit-Bingo.
Allerdings:
DIESES Mal war es irgendwie tatsächlich lustig. 🙂 🙂
Ich schrieb so einiges bezüglich meiner Inklusionsstunden an er Regelschule, Sorgen hinsichtlich meiner Schüler*innen bei Medienkonsum und Selbstbild sowie der Coronazeit, als sich eine Kollegin durch einen Kommentar von mir provoziert fühlte…
Tatsächlich gehe ich davon aus, nicht wenig zu teilen.
Schade, dass Sie Ihre Expertise nicht einbringen möchten, die gleiche Zeit aber aufzuwenden vermögen, Ihren Unwillen zu bekunden.
Sie hätten ja auch einfach nur Interesse bekunden können, um dem Thema Gewicht zu verleihen und es meinem Umfeld zu entziehen. Sie können es immer noch…
Vielleicht sind die Anforderungen im Ref nicht so gut wie man denkt?
Vielelicht sollte man wieder weg von der Kompetenzirientierung?
Afaik gibt es keine einzige seriöse Quelle, die belegt dass diese Kompetenzorientierung besseren Output generiert als das klassische Unterrichten. Natürlich ist damit kein Frontalunterricht aus der Vorzeit gemeint.
In Mathe braucht es aber auch stumpfes Wiederholen der Schemata. Egal ob binomische Formel oder Distributivgesetz. Kompetenz hin oder her…
Der Output im Sinne von der Abiturquote und den Abiturdurchschnittsnoten wird tatsächlich immer höher bzw. besser. Allerdings ist eine Studierberechtigung etwas anderes als eine Studierbefähigung sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten sind etwas anderes als Kompetenzen.
Nein ich meine echte Fertigkeiten, nicht die Note, die ist wie wir wohl alle wissen, nicht wirklich objektiv.
Ich bin da voll bei Ihnen. Die Politiker meinen aber die Quoten und Kompetenzen.
“Interessante Vorstellung, dass Sie auf die Wünsche der Klasse eingehen würden, sich wieder und wieder zu äußern, bis es alle verstanden haben. Sehr rücksichtsvoll von Ihnen ” (ich, weiter unten)
Oder lässt sich hier doch etwas lernen?
Von ihnen nicht, weil Sie keine Abschlussklassen prüfen.
Ich bezog mich auf den von Ihnen angebrachten Daniel Jung
Warum sollten Sie das doch aus Ihrer Perspektive als Lehrer verstehen?
Komisch wenn nicht, aber wenn dem schon so ist…
Wenn es den Schülern hilft und sie es besser verstehen können als durch Ihre Erklärungen warum stört Sie das dann so sehr?
Ich weiß nur eines, seit Jahren haben meine Kinder keinen einzigen Test gut geschrieben, ohne externe Materialien, Videos oder Internetrecherche. In der Schule bekommt man den Stoff so erklärt, dass es gerade für eine Vier reicht.
Für mehr als das, also für eine bessere Note, passiert das nur selten.
Das lasse ich mal so stehen. Ich gehe aber davon aus, dass Sie Ihre Kinder an der für sie kognitiv passenden Schulform angemeldet haben.
“kognitiv passenden Schulform”
Welche Schule-IQ-Zuordnung schwebt Ihnen da vor?
Ich finde es übrigend schade, dass Sie auf meine Nachfrage zum Thema nicht reagieren 🙁
Das wissen Sie schon selber ganz genau.
Es gibt doch das Konzept des inverted classrooms. Dazu müssten sich die Schüler die Videos aber intrinsisch und regelmäßig VOR dem eigentlichen Unterricht anschauen. Das wären jedoch Hausaufgaben, die ja gemeinhin abgeschafft werden sollen.
Alternativ sollten Lehrkräfte nur noch Youtubevideos zeigen und vorspielen. Bei Fragen steht notfalls der Kommentarbereich offen.
…regelmäßig zu Hause anschauen…” – erinnert mich an meine Schulzeit “English for you” mit Tom Young and Peggy Miller, war aber im Fernsehen (70er Jahre) 🙂
https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=%22English+for+you%22+DDR&mid=4E55EE00077F93EDD9414E55EE00077F93EDD941&FORM=VIRE
Gab es da ähnliche Kritik, wie bei Bildungs-Influenzern heute?
Vielleicht lässt sich da etwas für den heutigen Umgang mitnehmen
Nö, wir Schüler fanden es lustig. Einige “running gags” aus den Sendungen machen in meiner Generation heute noch die Runde. Die meisten Eltern verstanden eh kein Wort Englisch, wollten aber, dass ihre Kinder die HA machen und die Lehrer nutzten die Sendungen auch als Zuatzquelle für den Unterricht.
Ah, dann passt es nicht mehr, schade.
Aber Danke für die Antwort
Schade, anscheinend ließ sich da nichts lernen 🙁
Genau so etwas würde ich von meinen Kursen auch erwarten. Die Streuung wird dadurch noch größer.
Ich bin letztens mit vielen tablets in meine Klasse gewackelt und habe sie mehr oder weniger zwingen wollen, sich ENDLICH zu dem Thema, das wir gerade anfangen und sie bei mir ja nie verstehen (seit Klasse 5 regelmäßige Wiederholung, nun Ende Klasse 8), Lernvideos rauszusuchen und sich den Pfad in ihre Merkhefte zu schreiben.
Ratet mal, wie viele aufgestanden sind und sich ein tablet geholt haben……
3 – 2 – 1 – richtig: NULL
@Riesenzwerg
Das war doch nur so “richtig NULL” weil die Leistungsträger 😉 sich analog durch Zeit und Raum bewegen sollten!
Hätten sie Ihren Avatar zum tablet schicken dürfen … 😉 🙂
Ich Dummerle!
Ich hätte ihnen – wir waren ja im real life! – die tablets mit Tarnumhang an’s analoge Tischle bringen müssen!
„YouTuber und Influencer erreichen Jugendliche mit Formaten, die vielen Schulen und ihren Lehrkräften fremd sind.“
Jeder Lehrer macht einfach seinen eigenen Kanal.
5 Tage Hone-Office 😉
Wer beaufsichtigt dann die Kinder?
Wieso, der Bildschirm ist doch eh schon der Hauptbabysitter.
Das ist genau der Grund warum Homeschooling während Corona nicht funktioniert hat. Weil die Hauptarbeit von uns Lehrern eben nicht das Unterrichten sondern das erziehen ist.
Wen interessiert das wirklich? Eltern nicht, Lehrkräfte nunjadoch, KuMis nö.
Bisschen ehrlich, bisschen gefrustet, bisschen sarkastisch.
Schulorganisation sollte sich stets nach den pädagogischen Erfordernissen richten. 😉
Wir brauchen mehr Digitalisierung und mehr Flexibilität / Freiheiten!
Mehr online-Unterricht als Möglichkeit, weniger festes Deputat, Selbstlernzeiten, 4-Tage Woche mit Projektmöglichkeiten. In den östlichen Bl werden da wunderbare Sachen ausprobiert! Starrer Frontalunterricht über 6 Stunden mit über 30 Leuten pro Raum und womöglich noch im virenvollen Winter muss wirklich nicht mehr sein!
“Digiralverband Bitkom” – ein unparteiisches Gremium ersten Ranges:
https://www.bitkom.org/Bitkom/Ueber-uns
Natürlich ist es einfach, sich passiv von einem Video zum Thema “berieseln” zu lassen. Und wenn man ein Video ein zweites oder drittes Mal sieht, kommt es einem auch bekannt vor, man hat den Eindruck, etwas verstanden und gelernt zu haben.
Nur funktioniert ja aber der “Nürnberger Trichter” nicht! Die Kinder bauen keine wirklichen Kenntnisse auf, so lange die Videos nicht mit hinreichend Aufgaben ergänzt werden.
Zumindest für Chemie gibt es auch Studien, dass viele Erklärvideos Ungenauigkeiten bzw. Fehler enthalten und Fehlvorstellungen hervorrufen können. Als einzelne Lehrkraft ist es kaum möglich, neben dem normalen Unterricht komplett eigene Videos zu erstellen. Das wäre eine spannende und sinnvolle Aufgabe für die großen Chemie-Didaktik-Arbeitsgruppen an den Unis.
Egal wie man es macht, Videos sind anfangs vielleicht ganz spannend und motivierend für Schülerinnen und Schüler. Am Ende kommt man aber nicht drum herum, wirklich selbst zu lernen – und das ist einfach anstrengend.
Warum werden die Schülerleistungen dann seit Jahren schlechter?
Alles relativ, die deutschen SuS werden nicht schlechter, die anderen werden nur besser.
Oder nicht ganz so viel schlechter.
Prinzipiell stellen ja Lehrkräfte, die glauben es besser zu können ihre Videos online (wogegen natürlich nix zu sagen ist) Insofern handelt es sich bei diesen Lehrkräften wahrscheinlich um eine positive Vorauswahl.
Allerdings scheinen die Schülerleistungen davon nicht besser zu werden, wie die vielen Bildungsstudien zeigen. Der gefühlte Lerneffekt ist also größer als der echte Lerneffekt, was bei Untersuchungen zu diesem Thema ja häufig auftritt. Man müsste halt mit den Videos arbeiten anstelle sie nur zu konsumieren, was leider die meisten machen.
Stimme voll zu. „Die glauben, es besser zu können …“. Ja, mal eben Influencer werden. Von wegen „besser geworden“: Das Studiensetting und die Testungen sind eben auch noch nicht in der „Digitalität“ angekommen. Und die Lehrpläne sind ja auch noch von vorgestern. Das wird schon mit der Bildung, ich bin sowas von zuversichtlich …
Ein (gefühlter) Vorteil einer Video-Fernbeschulung könnten Schüler darin sehen, weder vor dem Lehrer noch vor den Mitschülern „enthüllen“ zu müssen, etwas nicht verstanden zu haben. Denn normalerweise ist es ein Vorteil, bei jemanden persönlich nachfragen zu können. Wenn das nicht mehr als nötig ist, bleibt womöglich ein Stück soziale Entwicklung auf der Strecke. Das ist im Übrigen auch der gelegentliche Effekt von Nachhilfen: Ich frage nicht im Unterricht, ich kann ja später die Nachhilfe fragen.
Ansonsten sind gewisse Videos auch einfach durchaus gut vorbereitet und präzise und anschaulich erklärt, deshalb sehe ich sie als willkommene Ergänzungen des Unterrichts.
Inzwischen sind tatsächlich unglaublich gute Inhalte unentgeltlich verfügbar, somit ist es möglich einen Zugang zu theoretischen und praktischen Themen zu finden, die früher schlicht unerreichbar oder nur unter großem (Zeit-) Aufwand erreichbar gewesen wären.
Ich kann den Frust von Seiten aller Beteiligten gut nachvollziehen. Es stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, welchen Aufgaben Schule überhaupt erfüllen sollte.
Total, ja.
Daher bin ich dafür, die Lehrkräfte (besonders die automatisierten, wie mich) von der kuscheligen Nachmittagsfrei-Zone “Schule” direkt an die knallharte ministeriale Bildungsfront zu schicken…endlich mal richtig ans Arbeiten bringen!
Ich verstehe das Problem bei der Sache nicht. Ist doch toll, dass die Schüler sich Videos zu den Sachthemen anschauen.
Die Schüler hätten sich die Videos nicht angeschaut, wenn sie mit den Themen nicht im Unterricht konfrontiert worden wären.
Die einen arbeiten im Unterricht mit und stellen Fragen, die anderen schauen sich Zuhause noch ein Video dazu an.
Das bedeutet, dass der Unterricht eben funktioniert hat.
Auf youtube gibt es in Sachen Mathematik nur Rezepte. Die Leute, die den Bildungsplan in den letzten 20 Jahren auf den Kopf gestellt haben, können sich nun fragen, warum das für das Abitur vollkommen ausreicht.
Eine andere Frage ist, ob man die Unfähigkeit, Texte zu lesen, bildungspolitisch dadurch zementieren soll, indem man verstärkt auf Videos setzt. Ich bin zu alt, um das gut zu finden.
Ich als Decepticon-Lehrdrohne sage:
“Jede gute Doppelstunde braucht einen Videoimpuls!”
Persönlich mache ich das auch so, SuS lieben diesen Trick.
Dann lasse ich auch auaführlich darüber sprechen und frage nach Gefühlen.
So wird viel gelernt, das ist klar.
Für Megatro…ähhhh, für die Bildungskompetenz!
Lesen is halt sooo anstrengend.
Hab mal ein Jahr lang zusätzlich Lernvideos freigeschaltet. Erfolg war mäßig. Die Guten haben das genutzt, der Rest hat es teilweise nicht mal angeschaut, geschweige denn die Aufgaben gemacht.
Hab vor den Arbeiten noch Zusammenfassungen rausgegeben und selbst diese Videos wurden von vielen nicht genutzt. Warum soll ich das also alles anschauen und raussuchen? Es ist wie immer, die einen üben und lesen und gucken und arbeiten mit, die anderen legen bei jedem Format die Füße hoch (glauben aber bei Videos, nach 2 mal gucken hätten sie es verstanden).
Man postet die ganzen Sachen doch nicht für die SuS – die schauen das eh nicht an (ausser die, die es nicht brauchen).
Man postet das für folgenden Bäääm!-Moment am Elternsprechtag:
“Also, das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, die Beschwerde Ihres Sohnes…schauen Sie mal hier *dreht Tablet um*, ihrem Sohn wurden fünf verschiedene Lernvideos renommierter öffentlich-rechtlicher Institutionen am 03.04.2024 zugänglich gemacht, die auch hier *drückt auf Knopf* von ihm auf seinem Bildschirm des von ihm so benannten Gerätes “schultab” angezeigt wurden und zwar um, schauen wir mal, ah da, 23:31.”
+
freundlich lächeln, seeeehhhhr freundlich.
Und Note reindrücken.
Ich verstehe nicht, was daran so seltsam sein soll, es kommt sehr häufig vor, dass Kinder im Unterricht ihren Mitschülern den Stoff besser erklären können als die Lehrkraft.
Kürzlich hat genau mein Kind der ganzen Klasse (6. Kl) Dreiklänge, Intervalle und den Tritonus erklärt, weil niemand im Raum den Lehrer verstanden hat – außer meinem Kind, das seit Jahren ein Instrument spielt.
Mein älteres Kind erklärt regelmäßig Mathe seinen Mitschülern, weil die Lehrkräfte niemand versteht – bei Physik ist es genauso. Auch andere Kinder in der Klasse erklären in Fächern, in denen sie stark sind, den Stoff oft besser als die Lehrer.
Tut mir leid, aber das ist weder neu, noch ist es überraschend, dass viele Lehrer ihren Job nicht gut machen. Die meisten erklären den Stoff für sich selbst, nicht für die Schüler. Und es ist eine weit verbreitete Meinung – besonders an Gymnasien –, dass die Kinder wegen der Lehrer dort sind, und nicht die Lehrer wegen der Kinder.
Dieses Thema ist an sich schon absurd, und es ist noch absurder, überhaupt darüber zu diskutieren.
Man hat manchmal das Gefühl, dass Lehrer vergessen haben, wie es ist, selbst auf der Schulbank zu sitzen.
Dann sollte ihr Kind auf jeden Fall Lehrer werden!
Ja, das sollte es, aber will es nicht leider.
Für den Lehrerberuf haben sich ausgerechnet diejenigen in der Klasse entschieden, die am wenigsten dafür geeignet sind.
Kinder, die nur gut darin sind, Inhalte aufzusaugen und sie wiederzugeben, ohne jemals über die Tiefe oder Breite eines Problems nachzudenken.
Kinder, die eher still sind, schlechte Sprecher, keinen Sinn für Humor haben und in der Überzeugung lebten,dass die Welt eindimensional und einfach gestrickt ist.
Ich habe schon mehrmals gesagt, der Lehrerberuf wäre genau der richtige für das Kind, aber das Kind will es nicht.
Letztes Jahr hatte sie eine Betreuungsgruppe von Fünftklässlern und einige Lehrerinnen haben sogar versucht, sie für den Beruf zu begeistern, weil die Kinder sie über alles geliebt haben.
In Nullkommanichts hat sie ihnen Potenzieren (ich meine Potenzen!) und Wurzeln erklärt auf ihre komische, lustige Art, die Kinder haben regelrecht an ihr geklebt wie Kletten.
Aber sie ist so enttäuscht vom Schulsystem und allem, was mit Schule zu tun hat,
dass sie so schnell wie möglich Abstand davon gewinnen will.
Am liebsten sofort mit dem Studium anfangen, es abschließen und dann endlich einen Beruf ausüben, der ihr wirklich gefällt.
Sie könnte die Schule ja reformieren und dazu beitragen etwas besser zu werden. *Wegduck*
Ein bisschen Vertrauen gehört doch dazu, oder?
Oder ist das Motto eher, die Kinder noch kleiner zu machen, als sie eigentlich sind, berühmte negative Selektion, sie zu Versuchskaninchen und gehorsamen Hunden zu erziehen. Nein, danke.
Ja – genau das ist das Motto. Ich beobachte das seit zehn Jahren im Schulsystem.
Erschreckend.
Und eine Frage, Mika, hattet ihr in den letzten zehn Jahren auch so viele Jugendliche, die bei euch ein- und ausgingen, und das gerne?
Also Jugendliche, die gerne Zeit mit einer ziemlich klassischen Mama verbringen,
nicht so eine Hollywood-Püppi, sondern eben eine ganz normale Mama, die ihnen ein gutes Essen kocht und sich ihre Schulprobleme anhört, Probleme, die sich meistens nur um die Schule drehen.
In meiner Jugend ging’s bei uns eher um Jungs und Mädchen, um Verliebtheit, Musik und so weiter …
Die heutige Jugend ist kastriert – zumindest hier in Bayern.
Egal ob 12 oder 17 Jahre alt, das Hauptthema ist Schule. Und das finde ich erschreckend.
Und ja, sie kommen gerne zu mir, weil ich Verständnis für ihre Lage habe und ihnen laut und deutlich meinen Respekt zeige für all das, was sie da durchmachen müssen.
Denn mein inzwischen reiches Lebenserfahrung sagt mir ganz klar: Das ganze Schulsystem ist ein einziger Bullshit.
Nicht Bildung an sich, aber so, wie es in der Schule präsentiert wird.
Mein Verständnis von Bildung ist ein anderes.
Und ich bemühe mich, den Jugendlichen genau diesen Zugang näherzubringen –
denn Bildung ist ein Lebensstil, nicht bloßes Pauken für Noten.
Verstehen Sie mich nicht falsch, aber diese Jugendlichen haben sich noch nicht einmal geküsst, einige sind schon 18 und haben noch nie einen Kuss erlebt, weil sie nur lernen, lernen und nochmals lernen müssen und für nichts anderes mehr Zeit haben.
Das finde ich absolut schräg, krankhaft, denn auch ich habe einen hohen Schulabschluss, aber ich habe meine Kindheit und Jugend voll ausgelebt.
Was sich Bayern mit seinen angeblich hohen Standards einbildet, ist wirklich niemandem klar, aber die Tatsache ist: Alles läuft darauf hinaus, einen Berg von Stoff in kurzer Zeit aufzusaugen, ihn wieder auszuspucken und ihn schon am nächsten Tag zu vergessen, weil dann bereits der nächste Stoffberg kommt.
Absoluter Irrsinn.
In ihren Köpfen bleibt kaum etwas hängen, zumindest bei den meisten nicht, außer bei jenen, bei denen zumindest ein Elternteil aufhört zu arbeiten, um seine Kinder zuhause zusätzlich zu bilden, auf eine Weise, die nichts mit dem Schulsystem zu tun hat, sondern eher an die Erziehungsmethoden der alten Römer und Griechen erinnert – Elite mäßig, selbstverständlich.
Diese Kinder haben vielleicht noch eine Chance.
Alle anderen? Wie vertrocknetes Gras im Herbst werden sie niedergemäht, sie strampeln und strampeln, bis sie irgendwann brechen oder aufgeben.
Denn das, was man von diesen Kindern und Jugendlichen erwartet, geht völlig an der Realität vorbei.
Mit echter Bildung, im ursprünglichen Sinn, hat das rein gar nichts zu tun.
Es ist eine Dressur junger Generationen zu gehorsamen Arbeitssklaven, die alles tun, nur um ein Lob zu bekommen oder ein paar Krümel zugeworfen zu kriegen.
Ich verstehe nicht, dass manche Lehrer das immer noch nicht erkennen.
Dieses System wurde von großen Kapitalinteressen geschaffen und für all jene, die unter einer bestimmten Schwelle bleiben, ist kein Platz vorgesehen.
Und für die, die den Anforderungen gerecht werden, ist das junge Leben oft die reinste Hölle.
Es klingt dramatisch?
Oh nein – es ist noch dramatischer, als es klingt.
Und viele – buchstäblich viele – Eltern tappen in die Falle und behaupten, ihre Kinder würden nur eine Stunde täglich lernen und trotzdem Spitzen-Noten schreiben – dabei haben sie keine Ahnung oder lügen sie, aus Angst um zu verurteilt zu werden.
Ich würde wirklich gern mal von solchen Eltern hören, wie ihr Kind es schafft, z. B. 30 Lektionen Latein in einer Stunde zu wiederholen und dann eine Eins zu schreiben.
Und bitte nicht falsch verstehen, Meine Kinder haben ein großartiges Gedächtnis –
manchmal frage ich mich ernsthaft, welcher Vorfahr dafür verantwortlich ist, denn mein Mann und ich sind’s sicher nicht.
Sie sind tatsächlich in der Lage, in kurzer Zeit riesige Mengen Stoff zu behalten. Aber ist das wirklich der Maßstab für Bildung?
Ganz sicher nicht.
In unserem Haus sind extrem viele junge Menschen ein- und ausgegangen,
darunter echte junge Genies und doch konnten sie mit dem bayerischen Schulsystem oft nichts anfangen.
Also, liebe Mika, ehrlicher geht es wirklich nicht. Und was Sie jetzt mit meinen Beiträgen machen, überlasse ich ganz Ihrem Gewissen und Ihrem gesunden Menschenverstand.
Oder einfach ein paar Stichpunkte in Geschichte durchlesen, 30 Minuten lang, und dann eine Spitzenbewertung bekommen usw…
Ich meine, wir haben doch alle mehr oder weniger ähnliche intellektuelle Fähigkeiten, abgesehen von den 0,001 % der Menschen und Kinder, die sich mit 15 schon an der Uni einschreiben.
Aber genau das möchte ich damit betonen: Dieses ganze System hier treibt die Menschen in den Wahnsinn, sodass sie lieber anfangen zu lügen, als die Stimme gegen den Unsinn zu erheben, der in den Schulen abläuft.
Ich habe so viele Beiträge in Foren gelesen, in denen Eltern über zwei Jahre hinweg behaupteten, ihre Kinder hätten überhaupt keine Probleme, die Schule sei total einfach, und alle, die das nicht schaffen, müssten eben die Schule wechseln.
Und dann kam die 10. oder 11. Klasse – plötzlich Stille. Oder plötzlich musste das Kind das Schuljahr wiederholen oder sogar die Schule verlassen.
Aber so ist es: Die Mehrheit lebt nur im Hier und Jetzt, ohne Gespür für die Zukunft – und den höchsten Preis zahlen die besonders talentierten Kinder aus bildungsfernen Familien, weil die Schule nicht in der Lage ist, mehr als das absolute Minimum zu leisten. Doch das will niemand zugeben – weder privat noch öffentlich.
Und nochmal: Frau Feischmann hat recht.
Schade nur, dass sie sich nicht durchsetzen kann – denn die anderen, die eigentlich keine Ahnung haben, sind lauter und in der Mehrheit.
“Bayern ist ein Bundesland mit einer vergleichsweise hohen Wirtschaftskraft. Dadurch hat die zusätzliche Unterstützung der Kinder seitens der Eltern – beispielsweise durch bezahlte Nachhilfe – eine breitere Basis. Gute Bildung ist leider zunehmend vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Auch die Investitionen in Bildung mit jährlich rund 24 Mrd. € – wie beispielsweise im Jahr 2023 im Haushalt verankert – sind in Bayern mit die höchsten in Deutschland.” so Fleischmann.
“Diese zweifellos günstigen Voraussetzungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in Bayern immer mehr Kinder nach der Grundschule die Mindestanforderungen im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht erfüllen. Das ist doch Wahnsinn! Wir verlieren auch in Bayern viel zu viele Kinder, Spitzenplatz hin oder her. Diese Mittelmäßigkeit ist wahrlich kein Grund zum Feiern. Wir müssen unsere Kinder fit für die Zukunft machen und ich meine ALLE Kinder: nicht nur die, die das Glück haben, aus einem Elternhaus zu kommen, das sie gut unterstützt.”
usw..
https://www.bev.de/news/im-dialog-mit-bllv-praesidentin-simone-fleischmann
“Denn – und das ist die Zahl, die uns wirklich erschrecken muss – Bayern liegt laut der letzten ifo-Studie „Bildungsgerechtigkeit“ im Bundesländer-Ranking auf dem letzten Platz, was die Bildungschancen betrifft. Das Recht auf Bildung gilt aber für alle Kinder, egal in welche Familie sie zufällig hineingeboren wurden.” so Fleischmann.
Und das ist leider wahr.
Und überhaupt ist dieses ganze Programm oft so absurd – besonders an diesen Gymnasien.
Musikunterricht z.B. an einem nicht-musischen Gymnasium ist auf ein solches Niveau gehoben worden, dass selbst unser Klavierlehrer – eine bekannte Persönlichkeit im Raum München – sprachlos war.
Sein Kommentar war: „Das ist absurd – für Kinder der 9. Klasse, geschweige denn für die 6. Klasse – und das an einem nicht-musischen Gymnasium.“
Was soll ein Kind mit Dreiklängen, Tritonus oder Gisis anfangen, das noch nie ein Instrument in der Hand hatte?
Das ist reine blödsinn. Und wenn man die Kinder fragt, wissen sie nicht einmal, wer Chopin, Dvořák oder Liszt ist.
Tja… was soll man dazu noch sagen…
Es hat irgendwie keinen Sinn mehr.
Lehrpläne – Lehrerschuld? Nee. Falsche Abteilung.
Die Kinder wissen auch nicht, wer Kafka ist, Goethe meinen sie zu kennen 😉
Keinen Sinn mehr – so sehen da viele von uns sicher auch.
“Lehrpläne – Lehrerschuld?”
Nein. Lehrer können nicht gegen den Lehrplan handeln, aber sehr viel liegt in ihrer Interpretation und Umsetzung.
“Was soll ein Kind mit Dreiklängen, Tritonus oder Gisis anfangen, das noch nie ein Instrument in der Hand hatte?”
Die gleiche Frage wäre “Was soll ein Kind mit Zahlen, wenn es nicht in der Bank arbeitet”.
Dreiklänge (ür alle, die nicht im Thema sind: die sind übrigens wirklich nicht so schwer, Klaviatur nehmen und einmal bis drei und einmal bis voer zählen: so viele Tasten muss man weiter gehen) als absolute Grundbausteine musikalischer Harmonik benötigt man eben, um in der Klasse Musik machen, aber auch, um Musik zumindest in Grundlagen (mehr geht in der Schule eh nicht) verstehen zu können.
Der Tritonus ist doch einfach nur eine Vokabel für ein bestimmtes Intervall (auch da: Klaviatur schnappen und Tasten zählen in der Schule, musikalisch von enormer Bedeutung für Tonartwechsel)…
Ich sehe wie so oft Ihr Problem nicht. Musik ist nicht nur ein bisschen Singen und Krach machen, auch da muss man eben Grundlegendes lernen, um sich dann in höheren Jahrgängen den wirklich spannenden Fragen widmen zu können: wie ist Musik aufgebaut? Wie – mit welchen Mitteln und welchen Intentionen werden wir alle von Musik beeinflusst und wie kann ich lich vor schädlichem Einfluss schützen? Wie kann ich selbst (mit einfachen Dreiklängen) einen Popsong schreiben? Was macht bestimmte Komponisten (zwischen Mozart und Michael Jackson) so genial? Und und und…man benötigt eben Grundlagen.
Man kann ja auch kein Gedicht in einer Sprache analysieren oder selber schreiben, die man nicht beherrscht…
Wirklich? Einfach eine Klaviatur nehmen und ein bisschen üben?
Wie viele Kinder haben denn bitte ein Keyboard oder Klavier zu Hause?
Mein Gott, solche Arroganz bringt mich wirklich auf die Palme.
Ja, meine Kinder haben zu Hause einen Flügel, sie sind wirklich gut im Spielen, semmi-profies aber das sind wir und das heißt überhaupt nicht, dass jedes Kind ein Keyboard zu Hause haben muss oder überhaupt Noten lesen können muss.
Das ist einer der größten Unsinn überhaupt zu glauben, jedes Kind müsste Notenlesen und Musiktheorie lernen!
Was ist nur los mit euch, was ist mit den Lehrkräften passiert???
Kinder haben enorme Probleme damit, denn wir sprechen nicht von einem Musikgymnasium, wo es klar ist, dass Kinder ein Instrument lernen und Musik ein Hauptfach ist.
Bei uns in der Schule fallen Kinder durch, nur wegen Musik!
Aber ja… Was soll man sagen… Der Lehrer meint, es sei doch alles halb so wild – etwas, was professionelle Musiker selbst für Unsinn halten, wird von einem Schullehrer für verpflichtend erklärt:
„Nein, nein, das müssen die Kinder können, was ist denn dabei so schlimm?“
Zum Haare raufen.
Und ja – um auf Ihre These zu antworten:
Musik ist genau das – singen und ein bisschen Krach machen, Tanzen, Spaß haben!! sofern es sich nicht um ein Musikgymnasium handelt, und sogar dort geht um Spaß, obwohl hauptfach! wo vielleicht 10 % der Schüler später Musik studieren werden.
In einem normalen deutschen Gymnasium wird nicht einmal 0,1 % der Schüler Musik studieren.
Alles klar?
Eine Klaviatur bekommt bei mir jeder als Bild auf einem Arbeitsblatt ausgeteilt. Reicht völlig.
Wenn für Sie ein Schulfach “ein bisschen tanzen und Krach machen sein soll”, haben wir eine grundlegend anderen Bildungidee
Verstehen Sie überhaupt, worüber Sie hier sprechen?
Genau darum geht es doch, dass Kinder am Gymnasium praktisch in allen Fächern bereits mit einem dicken Vorwissen ankommen müssen, um überhaupt mit euren absurden Anforderungen mithalten zu können!
Und dann wagt es noch jemand zu behaupten, dass das deutsche Schulsystem nicht eines der ungerechtesten der Welt ist?
Und hat dann auch noch etwas gegen das, was Hattas Forschung deutlich macht?
Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie mit Ihrer Aussage gerade bestätigt haben?
Sie haben damit den ganzen Irrsinn dieses Schulsystems bestätigt:
Die Elite hat den Vorteil , alle anderen sollen bitte verschwinden.
Und wissen Sie, was das Traurigste an allem ist?
Ausgerechnet ihr Lehrer gehört nicht zu dieser Elite und werdet auch niemals dazugehören.
Was ist nur los mit euch?
Wozu Vorwissen? 7 Namen für verschiedene Tonhöhen, mit einem “is” werden die eine halbe Stufe höher, mit einem “es” entsprechend tiefer.
Dann schnappt man sich einen Zettel mit aufgedruckter Klaviatur und zählt Tasten und schon hat man einen Dur- oder moll-Dreiklang (besonders Interessierte vermindert oder übermäßig).
Der neueste Song aus den Charts? Ach, der enthält ja nur 3 oder 4 dieser Akkorde. Kann man noch über Funktionen erklären (Tonika, Subdominante, Dominante) und schon kann das Kind, das noch nie wirklich Berührung mit Musik hatte mit ein bisschen Übung am Keyboard in der Klasse oder z.B. mit einer App (Garage Band) auf dem Ipad oder Boomwhackern etc. den Nr.1 – Hit selbst spielen.
Am besten in einer Gruppe, noch mit Tanz und Kostüm – in der Regel nur gute/sehr gute Ergebnisse und Noten samt begeisterter Kinder…
Dabei hat dieses Kind, das vorher nie mit Musik wirklich in Berührung gekommen ist, automatisch mit die wichtigsten Grundlagen gelernt, um über Musik sprechen zu können.
“Die gleiche Frage wäre “Was soll ein Kind mit Zahlen, wenn es nicht in der Bank arbeitet”.”
Mathe braucht man für jeden Job, mein Gott. Sogar ein Friseur brauchen Mathe.
Sie verwechseln Rechnen mit Mathe.
Aber genau das ist die Folge davon, dass in Deutschland jede Lehrkraft völlige Freiheit hat, im Unterricht zu tun, was sie will, ganz anders als in vielen anderen europäischen Ländern,
wo sich alle Lehrer an denselben Lehrplan halten müssen und ihn zumindest einheitlich umsetzen sollen, ohne zu viel persönliche Freiheit.
Außerdem gibt es nirgendwo sonst so viele Lehrerwechsel von Jahr zu Jahr – selbst bei Halbjahreszeugnissen, wie hier in Deutschland. Es wundert mich ehrlich gesagt nicht mehr,
dass die Leistungen deutscher Schüler oft schwach sind und dass gerade deutsche Schulkinder in besonders hohem Maß an psychischen Problemen leiden.
In keinem Unternehmen werden jedes Jahr die Chefs ausgetauscht oder sogar vierteljährlich. Die Mitarbeiter würden daran kaputtgehen, und kein Betrieb könnte so funktionieren, wenn jedes Jahr ein neuer Chef kommt und seine eigenen Regeln aufstellt.
Einfach absurd.
In unseren Schulen bleiben die Chefs gerne jahrzehntelang am Start, und Lehrpläne haben wir auch. Glaube ich jedenfalls, muss mal ganz unten in der Schublade nachkramen…
Ich würde gerne in meinem Unterricht nur tanzen – diese Freiheit habe ich leider überhaupt nicht, da ich Leistungen zu den Fächern, die ich unterrichte, abfragen muss.
Vielleicht etwas falsch verstanden? Individueller Unterricht bezieht sich eher auf die Kinder….
Lehrerwechsel – fragen Sie sich mal, warum das so ist.
@Riesenzwerg
“Lehrerwechsel – fragen Sie sich mal, warum das so ist.”
Zu diesem Thema hat Moni’s Wunder-Schulkind Zuhause noch nicht referiert. 😉
Moni sagte ja selbst in einer anderen Kommentarspalte, dass sie noch nicht leibhaftig in der Schule ihrer Kinder erschienen ist.
So kann sie ja nicht mit den (in ihrer fantastischen Moni-Welt) “Hauptschuldigen für alles” aka Lehrkräften kommunizieren – worauf sie ja auch mächtig stolz war/ist.
Ich würde gerne mit Ihnen lachen, wenn das nur ein Witz wäre, aber leider ist es keiner.
Ich kenne drei Schulsysteme, und keines davon ist so absurd wie das bayerische. Überall sonst schließen Kinder Schule und Studium ab und finden sich hoch oben in der beruflichen Hierarchie wieder, ohne dass sie schon ab der 3. Klasse der Grundschule eine Art Mini-Abitur machen müssen oder im Gymnasium auf Universitätsniveau lernen sollen.
Aber ich sehe, nach all den Jahren haben Sie mich immer noch nicht verstanden, worum es mir wirklich geht.
Schade, denn gerade Sie hielt ich für einen vernünftigen Lehrer.
Mit Lehrern habe ich nichts zu besprechen, weil ich ganz genau weiß, was sie tun, wie sie arbeiten und welche Rhetorik sie verwenden.
Ich muss gar keinen Kontakt zu Lehrern haben es reicht, mit Eltern/Elternbeirat zu sprechen, die jedes Mal mit Fragen in die Schule gehen und nie eine klare Antwort bekommen, oder sie bekommen nur Phrasen, schön verpackt.
Aber das kann man ihnen nicht einmal übelnehmen, Lehrer müssen sich schließlich auch selbst schützen und werden so gut wie nie offen sprechen.
Nur sehr wenige sind da eine Ausnahme und diese sagen auch direkt in der Klasse das, was den Kindern offen gesagt werden sollte.
Bei solchen Lehrern ist es gar nicht nötig, zusätzlich noch das Gespräch zu suchen.
Und bei den anderen ist es meist nur vergeudete Zeit.
Lehrer sind auch nur Menschen, von denen viele zufällig in diesem Beruf gelandet sind , aus welchen Gründen auch immer.
Meine Erfahrungen aus der Grundschule haben mir alles gesagt, was ich über Lehrer wissen muss nicht nur durch meine eigenen Erlebnisse, sondern auch durch die meiner Kinder.
Ohne jede Hemmung hat mich eine Lehrerin am Anfang der 3. Klasse zu einem Gespräch eingeladen , obwohl sie mein Kind kaum kannte und meinte:
„Ihr Kind ist nicht fürs Gymnasium geeignet.“
Warum? Bis heute weiß ich es nicht.
Hätte ich damals auf sie gehört, wer weiß, wo mein Kind heute wäre (Butterfly-Effekt…).
Aber es war mir ehrlich gesagt völlig egal, was irgendeine Person in der Schule über mein Kind denkt ich nehme mir das Recht heraus zu sagen: Ich kenne meine Kinder besser als die Lehrer.
Und ja – heute ist mein Kind im Begabtenprogramm, die Schule ist für sie mehr oder weniger ein Klacks, auch wenn sie es kaum erwarten kann, dass sie endlich fertig ist und mit dem Studium beginnen kann, das sie wirklich interessiert.
Deshalb: Nein, danke.
Ich gehöre zu den Eltern, die ihre Kinder besser kennen als Lehrer, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, Kinder in irgendwelche Schubladen zu stecken.
Aber die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Es tut mir leid um die Eltern, die mir in Panik berichten, dass sie darüber nachdenken, ihr Kind auf eine andere Schule zu schicken, weil eine oder andere Lehrkraft ihnen gesagt hat, das Gymnasium sei wohl doch nichts für ihr Kind, oder Ähnliches…
Doch der Lehrer “vergisst” dabei zu erwähnen, dass es nicht darum geht, dass die Kinder nicht für diese Schule geeignet sind, sondern vielmehr darum, dass die Eltern entweder nicht die „richtige“ Bildung haben, oder nicht die passenden Materialien beschafft haben, oder schlicht nicht genug Zeit haben.
Genau das ist der Punkt, lieber Pit.
Ein manipulatives System, dem jegliche Aufrichtigkeit fehlt sowohl gegenüber den Kindern als auch gegenüber ihren Eltern.
Genauso war es mit dem Homeschooling – zweieinhalb Jahre lang,
Sie erinnern sich bestimmt.
Viele Lehrer hielten uns für unvernünftig, wir wurden von der Schule und vom Staat regelrecht drangsaliert.
Aber, wir halten nichts von repressiven Systemen, vielleicht ist das unser großer Vorteil, wir lassen uns nicht so leicht in ein Gehege treiben.
Wir haben unseren eigenen Weg gefunden.
Niemand hat geglaubt, dass unsere Kinder im Homeschooling mit den besten Ergebnissen ihrer Klassen abschneiden würden – buchstäblich niemand.
Außer uns.
Corona-bedingtes Homeschooling,
Und auch in dieser Hinsicht war uns die Gesundheit unserer Familie wichtiger als ein repressives System, das Kinder mit Zwang in die Schule treibt oder sie sogar aus den elterlichen Haushalten reißt, wenn diese sie in jener Zeit nicht schicken wollten während täglich Hunderte starben.
Nein, lieber Pit, einem solchen System werde ich mich niemals beugen – danke, dafür ist das Leben zu kurz.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich lebe nicht für dieses System,sondern für meine Familie.
Es gibt nichts, was unmöglich ist, solange ein Mensch mit dem eigenen Kopf denkt und nicht einfach wie ein Schaf hinterherläuft.
Gerade in dieser Krisensituation hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der Lehrkräfte jede Empathie vermissen ließ es hat mich stark an dunklere Zeiten erinnert. So sieht unser System aus – ganz genau so.
Etwas, worauf man nun wirklich nicht stolz sein kann.
So viele Lehrer beschweren sich ständig über diese und jene Schüler, dass man wirklich den Eindruck bekommt, sie hassen ihren eigenen Beruf.
Okay, ich kann es nachvollziehen: Mit Menschen zu arbeiten war schon immer das Schwierigste.
Aber sobald das Thema Homeschooling aufkommt als eine völlig legale Lösung, mit der man überfüllte Klassenzimmer entlasten könnte, sind ausgerechnet jene Lehrer, die sonst ihre ganze Frustration über Schüler und Eltern ausschütten, die lautesten Gegner davon.
Und das, obwohl die Mehrheit der Länder weltweit Homeschooling längst ganz normal in ihre Schulsysteme integriert hat.
usw..
Dieses System ist so verdreht, dass es die Menschen regelrecht dazu zwingt zu lügen, um zu verbergen, dass ihr Kind angeblich „nicht kann“ , obwohl es überhaupt nicht darum geht, dass das Kind es nicht kann.
Es steckt etwas ganz anderes dahinter.
Neulich sagte mir mein Nachbar ganz stolz, dass seine Tochter in der 3. Klasse Klassenbeste sei. Ich gratulierte ihm herzlich.
Und gestern trafen wir uns wieder mit seiner Tochter dabei, und ich begrüßte das Mädchen mit den Worten: „Na du Schlaumeierin – Klassenbeste, das ist ja toll!“
Und das Kind antwortete:
„Aber ich bin doch gar nicht die Klassenbeste.“
Tja…
Und das ist nicht das erste Mal…
Wir hatten so einen Fall sowohl in der einen als auch in der anderen Grundschule, wo Eltern behaupteten, ihre Kinder würden alles ganz alleine machen, nur 30 Minuten Hausaufgaben am Tag, ein bisschen Wiederholen, und schon hätten sie lauter Einser.
Bis sich die Kinder versehentlich verplappert haben, dass sie bezahlte Nachhilfe bekommen,
und so weiter…und so fort…
Und um Ihre unausgesprochene Frage gleich zu beantworten: Nein, meine Kinder hatten nie Nachhilfe , aber sie hatten mich.
Ich habe mit ihnen gearbeitet, von der 1. bis zur 6. Klasse – alles.
Ich habe alles betreut und die Lücken gestopft, die durch den Unterricht entstanden sind.
Erst ab der 7. Klasse haben sie angefangen, selbstständiger zu werden.
Mein älteres Kind ist, wie ich schon sagte, im Begabtenprogramm, sie macht so vieles, dass ich inzwischen gar nicht mehr genau weiß, was alles, aber sie ist eben auch schon 16 Jahre alt.
Mein jüngeres Kind braucht mich noch, und wird mich auch noch eine Weile brauchen aber auch er ist auf einem sehr guten Weg.
Und? Wollen Sie jetzt sagen, sie seien nicht für diese Schule geeignet? Dass sie es nicht „verdient“ hätten, in einer bestimmten Einrichtung zu sein, nur weil sie es nicht ganz alleine schafften?
Geht es darum?
Nein, natürlich nicht.
Sie dürfen das behaupten, auch wenn ich bezweifle, dass Sie es wirklich tun würden, denn so habe ich Sie über all die Jahre nicht eingeschätzt.
Der Butterfly-Effekt ist etwas,das man Kindern schon in der Grundschule beibringen sollte als alternativen Teil des Mathematikunterrichts, verpackt in eine Geschichte, die sehr viel mit Mathematik, Logik und Naturwissenschaft zu tun hat.
Denn er zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie kleine Ursachen große Wirkungen entfalten können ein Verständnis, das nicht nur in Mathe,sondern im ganzen Leben von Bedeutung ist.
Leider wird darüber geschwiegen.
Stattdessen lernen Kinder Formeln auswendig, ohne je zu erfahren, wie spannend und tiefgründig Mathematik eigentlich sein kann – für das Leben.
Auch in Bayern gibt es einen Lehrplan, an den sich auch Musiklehrer halten.
Ich habe mir mal Mathevideos angesehen, und die sind meist besser als der Unterricht meiner Mathematiklehrer und Wirtschaftsdozenten.
Aufgrund der Sprache/ Wiederholbarkeit/ Anschaulichkeit oder welche Kriterien legen Sie da an?
Ich finde es schade, dass wir hier keinen produktiven Austausch beginnen :/
“Die Formate sprechen ihre Sprache, treffen ihren Ton und sind visuell ansprechend gestaltet …”
DAS will ich auch (wieder) … von den “Kunden”! 😉
Ich bin direkt nach dem Lesen hier zum Friseur gerannt.
Woll`n mal doch mal sehen, ob das jetzt nicht besser läuft!
@Riesenzwerg
Ich male mir Montagfrüh mit Glitzerstift ‘n “Arschgeweih” auf die Popcorn-Pocke und gehe bauchfrei in die Schule!
@Mika
“Adressatengerecht?”
Selbstverständlich.
Und mehrfach differenziert:
Die Kids können gerne Sonnenbrillen mit getönten Gläsern mitbringen. 😉
Und für den Perspektivenwechsel können sie einfach das Köpfchen ganz analog bewegen, z.B. Selbiges vom Tisch anheben o.ä.
Auf jeden!
Okay, neulich die Erfahrung gemacht, das 90 Prozent der SuS die Fehler in den eigenen Erklärvideos nicht gefunden haben, obwohl sie in der Materie sein sein sollten.
Und zudem noch die Erfahrung gemacht, dass Inhalte aus Videos wiedergegeben wurden, ohne Rücksicht auf die Fragestellung. Müsste eben auch mal reflektiert werden.
Ich spule meinen Vortrag auch gerne 3 mal ab, wenn es sein muss.
Ist das Ansehen von Videos und dann das Befolgen von “Rezepten”, wie es in einigen Mathe-Tutorials vorgeführt wird, nicht eigentlich genau dasselbe wie der verpönte Frontalunterricht, der von vielen Seiten so massiv kritisiert wird? Wo steckt da das gemeinsame “Von-und Miteinander-Lernen in maximaler Heterogenität”, das in der “zeitgemäßen” Pädagogik als Ei des Kolumbus so gehyped wird? Das erzeugt ja angeblich immer bessere Bildungsergebnisse – besonders wenn man keine Tests mehr schreiben soll, und ausschließlich Feedback in Worten gibt. Wer Ironie findet, darf sie behalten! Aber das uralte System Meister-Lehrling (zeig mir, wie es richtig geht, und ich übe und lerne) scheint irgendwie noch zu funktionieren. Sagt aber keiner von den “Bildungswissenschaftlern”, jetzt nennt man es “direkte Instruktion” und hat ein neues Wunderwerkzeug erfunden.
Der Unterschied und Vorteil liegt darin, dass SuS frei wählen können, wann, wo, wie lange, mit wem sie welches Video wozu auch immer gucken. Die Essenz des demokratiefördernden, selbstbestimmten Lernens. (Ok, ein bißchen Sarkasmus ist dabei.)
Ist nichts anderes als klassischer Frontalunterricht in Endlosschleife, ohne die Möglichkeit, Fragen zu stellen und herauszufinden, ob der Inhalt nicht nur gesehen, sondern auch verstanden wurde….
Ich mache immer häufiger PPP – keiner merkt, dass das eben dieser verpönte Unterrichtsstil ist…..
Dieselbe Widersprüchlichkeit (Verlogenheit) haben wir doch bei Hausaufgaben. Gehyped wird: das eigenverantwortliche Lernen, das Kind soll im eigenen Tempo arbeiten können, sich evtl. auch mal an einem anderen Ort mit den Dingen beschäftigen, dabei auch mal was nachschlagen können usw.
Verpönt sind Hausaufgaben, bei denen sämtliche Kriterien des eigenverantwortlichen Lernens erfüllt sind.
Weil man das in seiner Freizeit machen soll. Was ist daran nicht zu verstehen? Die ganze Zeit in der Schule fremdbestimmt sein und nicht dort womöglich alle 45 min durch ein anderes Thema gehetzt zu werden. Vielleicht würde manche nur max. 2 verschiedene Fächer pro Tag machen und dafür intensiver, im eigenen Tempo und mit Material ihrer Wahl (bestmöglich gäbe es verschiedene Materialangebote, die zum gleichen Ziel führen) – wenn sie denn wählen könnten.
Ich denke, das macht den entscheidenden Unterschied.
Weil Hausaufgaben Teil der Arbeit in der Schule sind. Weil das im Lehrplan mit eingepreist ist. So ist es nun mal.
Mir doch egal, ich geb keine mehr.
Ist bei uns auch nicht erlaubt (Hausaufgabenerlass)
Zumindest in Halbtagsschulen.
Das sehe ich bei Halbtagsschulen ein, sie sollten nur nicht den Rahmen sprengen. Aber ich glaube tatsächlich, dass Zuhause für viele zu viel Ablenkung da ist. Da wäre eine Flüsterraum in der Schule OHNE Handy besser.
Das hab ich nie behauptet – da muss natürlich gearbeitet werden. Und dazu müssen sie angehalten werden: “überlege dir, wo du weiterarbeiten willst und fang an”. Von nur chillen war keine Rede 😉
Man stelle sich das mal in der Musik oder im Sport vor. Nur durch Schauen von Videos besser werden? Jeder Musiklehrer bzw. Sporttrainer würde widersprechen.
Im Unterricht sind noch sehr viele andere Menschen anwesend, Menschen derselben Altersstufe. Das heißt, sehr viele Kids sind im Unterricht nicht wirklich bei der Sache. Wenn man mal beobachtet, welche Prioritäten die auch beim Erklärteil im Unterricht setzen, dann ist es nur logisch, dass die, wenn sie zuhause irgendwelche YouTube-Videos zu den Inhalten schauen, die sie im Unterricht erklärt bekommen bzw. hätten sich erarbeiten sollen, viel mehr mitbekommen.
Ich finde es zum Teil richtig schräg, was ich erlebe. Jemand fragt mich, wie etwas funktioniert, andere Schüler*innen versuchen zu erklären/ich erkläre, aber diese Person hört dann gar nicht zu, sondern widmet ihre Aufmerksamkeit anderen Vorgängen im Raum.
Viele Kids kriegen es ja heutzutage nicht einmal mehr hin, sich in einem Gespräch mit der Lehrkraft, das sie selbst gesucht haben, zuzuhören, wenn noch mindestens eine weitere Person in der Nähe ist.
Ein selbstgewähltes Video hat den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, ob man ihm Aufmerksamkeit widmen will. Man kann Pausen machen usw.
Allerdings ist das im wahren Leben so nun einmal nicht immer möglich, weshalb sich die Frage, wozu man eigentlich noch zur Schule gehen sollte, damit beantwortet, dass man dort gezwungen ist, anderen Menschen auch mal Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es einen gerade nur bedingt interessiert, wenn man etwas mitnehmen will.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Video und Unterricht liegt fürich in der Didaktik. Im Unterricht gehe ich von einen Problem aus, dass die Schüler begreifen und dann lösen. Damit geht sehr viel Zeit für die “Entdeckung des Problems” verloren. Ein Ref-Kollege hat wirklich Mal einen Unterrichtsbesuch so vorbereitet. 45 Minuten entdeckendes Lernen – wir suchen das Problem. Am Ende war dee Fachleiter begeistert und die Schüler völlig verwirrt.
Im Video wird in wenigen Minuten erklärt wie was gemacht wird. Wieso, warum weshalb spielt keine Rolle. Also möchten die Jugendlichen weniger Problemverständniss und mehr “mach das so”.
Finde ich gut. Dreimal zeigen und fünfmal üben – fertig, ab zum nächsten Punkt. Wir kommen schneller voran und es gibt auch wirklich etwas prüfbares in Klassenarbeiten.
Das Problem ist nur, dass zwar alle Schema F können, aber es eigentlich nicht kapiert haben. Sobald es z.B. einen anderen Sachverhalt in einer Textaufgabe in Mathe gibt, können die SuS das nicht lösen, weil hier Schema F nicht passt.
Um aber Basics zu lernen oder Lücken zu schließen – bspw. Bruchrechnen prinzipiell verstanden, aber wie dividiert man nochmal Brüche? – sind solche Lernvideo-Nuggets m. M. n wirklich brauchbar.
Mathe ist für 99 % der Menschen einfach Übungssache – genau wie Sprachen und alle anderen Fächer auch.
Was aber wirklich ärgerlich ist, oft werden die Bücher, die laut Lehrplan verwendet werden sollen, im Unterricht gar nicht richtig genutzt, und dann kommen in Schulaufgaben plötzlich Fragen aus ganz anderen Büchern und dem Lehrplan.
Leider ist das kein seltener Fall. Das ist die Folge des großen Durchlaufs an Lehrkräften in den Schulen, die aus allen Richtungen kommen und sich an Programme halten, die nur ihnen selbst bekannt sind, doch niemand sagt den Kindern, dass sie nach ganz anderen Büchern unterrichten, als die, die die Schüler vor sich liegen haben.
Und dann kommt es…es wird einfach quasi vorausgesetzt, dass Kinder mit einem gewissen Vorwissen geboren werden oder dass sie einen IQ von 130+ haben, was ohne Fleiß auch nichts bringt – Fakt.
Alles in allem haben viele Lehrer längst aufgehört, überhaupt noch wirklich zu unterrichten, und Schüler und Eltern schwimmen wie Blinde, ohne überhaupt zu merken, wie sehr sie und ihre Kinder verarscht werden, bis jemand zufällig auf Materialien stößt, die 1:1 dem Stoff entsprechen, der in den Tests verlangt wird.
Doch alle spielen das Spiel weiter im Vertrauen darauf, dass Eltern weder Zeit noch Energie haben, außer ein paar Einzelnen, die ausreichend hartnäckig und stur sind, um das System zu durchschauen, das längst bröckelt.
Doch je mehr es zerfällt, desto größer ist der Widerstand, seinen Zerfall zuzugeben. Fakt ist, kaum jemand ist ein Einser-Schüler, der nicht einen Lehrer in der Familie hat, der ihm mit der linken Hand Mustertests besorgen kann – so lässt sich ganz gemütlich Testen schreiben.
Das wissen auch die Lehrer selbst. Und trotzdem verhalten wir uns alle, als wären wir Strauße mit dem Kopf im Sand mit der Parole – das Kind gehört nicht hierher.
Denn jeder halbwegs vernünftige Lehrer weiß ganz genau, dass das alles großer Schmarrn ist und dass Wissen und Kompetenz sich niemals in Noten messen lässt – auf keinen Fall.
Zum Glück gibt es in letzter Zeit immer mehr Lehrkräfte, die das auch offen vor ihren Klassen aussprechen.
Die Frage ist nur, warum sich manche Lehrkräfte so sehr über die Aussagen von Frau Fleischmann und das Thema Bulimie-Lernen aufregen, denn die Frau trifft den Nagel mit dem Hammer genau auf den Kopf.
Mathe ist Übungssache – und da liegt Hund begraben. Wenn mir das Grundverständnis von Mengen sowie die abstrakte Verknüpfung zu Zahlen fehlt, dann hilft auch das Üben nicht.
Btw Mathe fängt da an, wo die Terme mehr Buchstaben als Zahlen enthalten. Alles andere ist Rechnen.
Wir widersprechen uns doch gar nicht wesentlich. Ich kenne bisher nur Aufgaben aus der Sek I und da habe ich hauptsächlich grundsätzliche Regeln zum Ausrechnen gesehen. Dieses ist wichtig und dafür finde ich sie gut. Aber, das reicht nicht alleine, um Mathe zu verstehen – finde ich. Bisher habe ich noch keine Problemlösungen gesehen, was aber nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Sollte es so sein, super!
Probleme erstmal suchen zu lassen, halte ich für eine reichlich pervertierte Didaktik und für reine Zeitverschwendung. Jedenfalls in Mathematik. Da die Schüler die Probleme, die ihen der Unterricht bringt, ohne mich eh nicht hätten, kann ich ihnen auch gleich klarmachen, worum es geht.
Die Lösungswege zu finden/verstehen – da gibt es dann immer noch Probleme genug!
Ich möchte gerne ein neu aufgelegtes und modernes Telekolleg!
Das wäre perfekt für Vertretungsstunden.
Viele Inhalte sind doch überall identisch.
Wenn ich meinen Kindern bei einem schulischen Thema nicht weiterhelfen kann, suchen wir auch zusammen ein Erklärvideo raus und werden meistens auch fündig. Also grundsätzlich ist das schon eine gute Sache, dass man diese Möglichkeit hat. Wenn Influencer aber tatsächlich die besseren Lehrkräfte sind, frage ich mich schon, warum die Leistungen der SuS sinken, je mehr Influencer es gibt…? Eine andere Frage, die sich mir stellt ist: Warum kommen die SuS häufig so schlecht vorbereitet in den Unterricht, wenn sie sich zu Hause den neuen Stoff nochmal von Influencern erklären lassen könnten?
Weil SuS entgegen des normativ bis zum Brüllen verteidigten Ideologie-Kerns der deutschen Pädagogik kein Interesse an dem haben, was schulisches Lernen ist.
Kinder wollen spielen, essen, Sozialkontakte haben.
Jugendliche wollen sich Abgrenzen und Individuieren sowie ***-Kontakte finden.
Erwachsene SuS wollen das “Stück Papier”, um besseren Zugang zu Ressourcen zu bekommen.
Jaja, die (je nach Schulform und Klientel) 1% bis maximal 15-20% ausgenommen, wo die Eltern diese Werte vorleben.
Und ja, beim Wissen KANN der Appetit mit dem Essen kommen. Der Regelfall ist das nicht.
Aber im Kern ist es sehr einfach:
“Schule” und “Lernen” ist das GEGENTEIL unserer biologischen Kernprogrammierung – aber nur so entsteht Bildung und Zivilisation, die zu Sicherheit und Fortschritt führt.
Theoretisch.
Wenn man natürlich die Instinkte von Kindern, das (biologisch nötige und völlig verständliche) Aufmucken von Teenagern oder das interessengeleitete Denken von Erwachsenen zum Maßstab von “Schule”…dann muss man sich halt nicht wundern.
Also wundere ich mich nicht. 🙂
Es gibt mittlerweile viele wirklich gute Youtuber*innen (vor allem *innen), die Mathe gut und anschaulich erklären.
(Daniel Jung ist meiner Meinung nach nicht dabei)
Das sehe ich als großes Plus für fäfie Kinder heute. KI ist auch zunehmend sinnvoll nutzbar.
Ich gebe meinen Schülerinnen und Schülern von Klasse 5 bishin zum Abitur (auch zur Vorbereitung gibt es viele gute Videos, gerade für die mündliche Prüfung!) immer Tipps, wo man noch gute Erklärvideos findet. Vor mir sitzen 30-34 Kinder, zunehmend heterogen, ich kann gar nicht in jeder Stunde immer allen gerecht werden. Es ist jedoch bleibt auch eine Typenfrage, aber gerade die, die Wiederholung benötigen, um etwas zu verstehen, können enorm von den Videos profitieren (wenn sie die Zeit investieren!) – um mindestens ein “ausreichend” zu schaffen, reichen ja meist auch die sooft propagierten “Kochrezepte”.
Und wenn ein Kind zu Hause in Ruhe vor dem Video sitzt, nicht von anderen Dingen (wie so oft in der Schule) abgelenkt wird, sich das in Ruhe angucken kann (und dadurch auch tut), selber die Hausaufgaben mit dem Erlernten bearbeitet und die eigene Lösung dann vielleicht noch mit KI überprüfen lässt (inzwischen reicht ein Foto und man bekommt sogar seine Fehler gut erklärt), dann kann das vielleicht wirklich effektiver sein als der Unterricht in der Schule (und trotzdem keine “statt” – Alternstive, was spätestens während Corona jedem aufgefallen sein sollte…
Ohne das wären heute viele Schüler ganz früh abgehackt.
Hut ab vor vernünftigen Lehrern, die keinem ein Märchen verkaufen wollen.
“Vor mir sitzen 30-34 Kinder, zunehmend heterogen, ich kann gar nicht in jeder Stunde immer allen gerecht werden.”
Genau.
Und dabei wäre es nur fair, den Kindern das zu erklären und sie auf die richtigen Quellen hinzuweisen, anstatt sie wie Schafe im Gehege zu halten und nach Noten zu klassifizieren –
was leider immer noch viel zu viele Lehrkräfte tun und ihnen dabei ständig das Gefühl geben, weniger wert und unfähig zu sein.
Zu erkennen, dass der Unterrichtsstoff heute längst nicht mehr in der Schule allein vermittelt werden kann, sondern dass das Meiste auf die Hausarbeit verlagert wurde, dafür muss man heutzutage weder Lehrer noch besonders geschult sein es reicht, jeden Tag einen Blick auf die Materialien zu werfen, die für zu Hause geliefert werden, während in der Schule oft nicht einmal darüber gesprochen wurde.
Die gesamte Stimmung, die unter manchen (nicht allen) Lehrkräften herrscht, die weiterhin ihren Status als unantastbar und unersetzlich verteidigen wollen, ist ein hinterhältiges Spiel denn die Kinder sind nicht für die Lehrer da, sondern die Lehrer für die Kinder.
Und deshalb mein tiefster Respekt gilt jedem Lehrer, der genug Anstand hat, den Kindern wenigstens mit diversen Tipps zu helfen und nicht noch zusätzlich im Weg zu stehen.
Denn wir alle wissen, dass Lehrkräfte heute längst nicht mehr in der Lage sind, diesen überladenen Lehrplan in überfüllten, heterogenen Klassen mit 32 und mehr Schülern umzusetzen.
Ich schicke gerne und viele (freiwillige) Videos.
Keine Ahnung, warum sich da manche im Stolz so gekränkt fühlen.
Die größte Armut ist nicht Hunger, sondern Ignoranz.
https://www.youtube.com/watch?v=zZB8-YOV08o
Sich mit all dem auseinanderzusetzen, das wird diese Schülergeneration nicht schaffen. Sie werden mit dem Abitur in der Tasche aus der Schule kommen, aber nicht bereit für die neuen Märkte sein.
Die Welt verändert sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, auf die wir überhaupt nicht vorbereitet sind und anstatt den Kindern zu helfen, sie zu unterstützen, damit sie mit dem Strom schwimmen können, spricht man über Verbote von sozialen Medien und Internet an Schulen und hält stur an einem System fest, das aus einer Zeit vor 60 Jahren stammt.
Mir ist klar, dass Sie das vielleicht nicht interessiert, einfach deshalb, weil es Sie persönlich nicht betreffen wird.
Aber all diese Schüler, die Sie in der Schule wie in einem Gehege halten, werden es zu spüren bekommen.
Die Verteidigung der aktuellen Lehrergeneration und des gesamten Systems gegenüber einer Zukunft, die sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit verändert, ist, entschuldigen Sie, nicht nachvollziehbar.
Lehrkräfte, besonders an Gymnasien, pochen so sehr auf die Intelligenz der Kinder, verkaufen ihnen in Wirklichkeit aber Schein statt Substanz und sind völlig unfähig zu begreifen, was die jungen Generationen erwartet, wenn sie dieses geschlossene, selbstzweckhafte System namens Schule verlassen.
Das “aktuelle System” verteidigt kaum einer, ich auch nicht.
Denn es ist der schlechtestmögliche Kompromiss aus uniformer Formung und echter Bildungsproduktion mit individual-egoistischen, subjektiven Ansprüchen.
Sprich: Weder stampfen wir ein MINT-Imperium aus dem Boden wie China (mut allen schweren Nachteilen für SuS, die das mit sich bringt) – NOCH – gibt es genügend echte Freiräume (mit allen Nachteilen, die DAS wiederum mut sich bringt), für Kreativität schon garnicht.
Übrigens “halte” ich keine SuS – ich erlaube alles was geht.
Und um auf Ihre unausgesprochene Frage zu antworten.
Ja, ich kritisiere, und ich werde auch weiterhin kritisieren, denn obwohl ich meine Kinder zur Schule schicken muss, weil ich keine Wahl habe, ich muss es tun, verbringe ich das ganze Jahr damit, sie zusätzlich zu bilden, um sie auf das vorzubereiten, was sie erwartet, sobald sie die Schule verlassen.
Was sie gerade in der Schule lernen, wird sie später nicht mehr weit bringen.
Ich muss sie aber in die Schule schicken, weil ich sonst verklagt werde
und hohe Geldstrafen zahlen müsste.
Ja, das ist der Grund meiner Kritik, aber selbst wenn ich ihn an die Tafel schreiben würde,würde man ihn nicht verstehen. Die Regierung will soziale Medien für Kinder unter 16 oder sogar 18 Jahren verbieten? Worüber reden wir hier überhaupt, in der heutigen Zeit? Und diese Medien sind nichts anderes als ein Spiegel eines Schulsystems, das versagt hat. Keine Ursache.
Mir ist auch klar, die breite Gesellschaft hatte schon immer ein Problem mit Einzelnen, die ihrer Zeit vorausdenken. Heute köpfen wir Menschen nicht mehr glücklicherweise, aber wir haben Foren und digitale Medien.
Doch zum Glück wird mich niemand mehr wegen meiner Meinung enthaupten.;)
Solche Verbote sind wegen der besonders in der BRD eher stümperhaften Umsetzung schneller umgangen, als früher “verbotene” VHS-Kassetten kopiert wurden…
Es wird so viel Wirbel um die Konsumgesellschaft gemacht , Schuld sind angeblich zuerst die Eltern, dann die Kinder und erst ganz am Ende die Schule.
Wirklich?
Auf der anderen Seite steht eine Person, die ihre Kinder dazu erzieht, nicht zu konsumieren, keine willenlosen Schafe zu sein, sondern neue Werte zu schaffen, etwas, das sie in der Schule nie hören werden, nicht einmal an einer staatlichen Universität, denn das gesamte Bildungsnetzwerk ist genau diesem einen Ziel untergeordnet: dem Konsum.
Und was war zuerst da – das Huhn oder das Ei?
Und noch etwas, nur so am Rande. Meine Kinder nutzen keine sozialen Medien, noch haben sie großes Interesse daran. Aber sie nutzen das Internet und Künstliche Intelligenz, jeden Tag. Nicht für die Schule oder Schulprojekte, sondern für ihre eigenen Projekte. Denn für die Schule bringt das alles ohnehin nicht viel Nutzen.
Mein älteres Kind programmiert bereits in Python, verwendet KI für eigene Projekte, versucht zu verstehen, wie KI funktioniert, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und das mit gerade einmal 16 Jahren. Etwas, das in der Schule de facto verboten ist.
Mein jüngeres Kind ist auf dem gleichen Weg. Und ja uns fehlt die Zeit. Zeit, die in der Schule sinnlos verschwendet wird für das Sammeln von Noten und das Lernen von Dingen, die sie am nächsten Tag wieder vergessen, egal ob sie dafür eine Eins oder eine Fünf bekommen haben.
Mein älteres Kind kann es kaum erwarten, endlich aus dem Schulsystem auszusteigen ,weil es schon sehr früh die grundlegende Wahrheit erkannt hat, die hinter dem neuen Zeitalter und einem völlig anderen Arbeitsmarkt steht. Die Schule, so wie sie heute noch ist, hat dafür absolut kein Gespür.
Und natürlich habe ich viel zum heutigen Schulsystem zu sagen, denn auf der einen Seite erlebe ich das sinnlose Gehirnwaschen und Zeitverschwendung durch staatliche Institutionen, und auf der anderen Seite sehe ich tagtäglich mit eigenen Augen, wozu diese heutigen Kinder in der Lage sind , wenn man sie anleitet, unterstützt und nicht blockiert! Die gleiche Schulaufgabe für alle 30 Schüler x 4 Klassen. Fantastisch. Ist das etwa eine Vorbereitung der Jugend auf die Zukunft? Keineswegs. Aber genauso ist es auch mit der Kirche und der Religion: Überbleibsel der Vergangenheit, von denen wir uns offensichtlich nicht lösen können, einfach weil es unbequem ist und viel mehr Einsatz und Arbeit erfordern würde, als die Gesellschaft bereit ist zu investieren.
Wie ein Klassenkamerad meiner Tochter mal kommentierte: „In der 6. Klasse habe ich eine Eins für das Schreiben eines Rezepts bekommen. Und was bringt mir das heute? Nichts.“ Und trotzdem werden auch heute noch in der 6. Klasse als Schulaufgabe Rezepte geschrieben. Und dann wird sich irgendein Lehrer melden und den Kindern eine ganze Litanei darüber halten, warum es so wichtig ist, in der 6. Klasse ein Rezept zu schreiben und ihnen einen Haufen Gründe aufzählen, von denen jedes zwölfjährige Kind schon längst versteht, dass das alles einfach nur Unsinn ist. Heutzutage.
https://www.youtube.com/watch?v=weB79v4Zstk
Zu Jung?
In Deutschland, besonders auch in Bayern, ist das Lehramtsstudium sehr theoretisch aufgebaut. Studierende lernen viel über:
Pädagogik,
Didaktik (also wie man etwas unterrichtet),
Bildungswissenschaften,
und Fachwissenschaften (also z. B. Latein, Mathe oder Geschichte auf hohem akademischen Niveau).
Was oft fehlt oder zu kurz kommt, ist der praxisnahe Teil, also:
Wie man wirklich mit einer Klasse umgeht,
Wie man Unterricht spannend und flexibel gestaltet,
Wie man mit schwierigen Schülern oder Eltern umgeht,
Wie man digital und kreativ unterrichtet.
Viele Lehramtsstudierende sagen dann im Referendariat (also der praktischen Ausbildung nach dem Studium):
„Das Studium hat mich gar nicht darauf vorbereitet, was ich hier wirklich leisten muss.“
Warum ist das so?Das deutsche Bildungssystem ist traditionell stark wissenschaftlich orientiert.
Man möchte, dass Lehrer auch Fachleute in ihren Fächern sind – das ist prinzipiell gut.
Aber der Beruf Lehrer ist eben kein reiner Wissenschaftsberuf, sondern ein pädagogischer Praxisberuf.
Die Schulen haben heute kein Monopol mehr auf Wissensvermittlung.
Und das ist auch gut so.
Denn Wissen ist heute überall zugänglich, über Videos, Lernplattformen, Online-Kurse, Podcasts, Foren und KI-Unterstützung.
Kinder lernen heute anders als früher, sie suchen gezielt, vergleichen, probieren aus
und lernen oft schneller und nachhaltiger durch moderne, interaktive Formate.
Schule sollte das begleiten – nicht blockieren.
https://www.youtube.com/watch?v=WE-zHN04tD0
“Ist schon traurig dass nach 10 Jahren Schule bei mir so gut wie nichts hängengeblieben ist dabei hat eine verschissene Universum Doku auf YouTube mich dazu gebracht über Mathematik, Physik und Chemie neugierig nachzudenken. Während in der Schule ich nur an meine Zukunft aus Angst denken musste.”
Aber er ist doch auch so ein ahnungsloser Schwätzer, der keine Ahnung hat, wovon er redet, oder?