BNE – Um zwei Drittel geschrumpft: Rentier-Population durch Klimakrise stark gefährdet

5

KOPENHAGEN. Aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandel ist die Rentier-Population global bereits um fast zwei Drittel zurückgegangen. Eine Studie zeigt: Wenn wir so weiter machen, wird es noch schlimmer. Ein Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). 

Pech. Foto: Shutterstock

Rentiere sind durch den Klimawandel stark gefährdet. Es gibt bereits fast zwei Drittel weniger Rentiere als noch vor 30 Jahren und die heutige Population könnte bis zum Ende des Jahrhunderts um 58 Prozent reduziert werden, wie aus einer in der Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichten Studie hervorgeht. Möglich ist dieser große künftige Verlust, wenn die Menge an Treibhausgas-Emissionen so hoch wie aktuell bleibt.

Laut den Ergebnissen des internationalen Forschungsteams unter Leitung der Universitäten im dänischen Kopenhagen und im australischen Adelaide wäre der Rückgang der Rentierbestände in einzelnen Regionen besonders drastisch: Bleibt der Emissionswert gleich hoch, könnte es 84 Prozent weniger Rentiere in Nordamerika bis zum Jahr 2100 geben.

Selbst bei einem Emissionsszenario mit moderaten Annahmen könnte die Rentierpopulation in Nordamerika noch um bis zu 42 Prozent schrumpfen. Der Süden Asiens könnte seine Rentierbestände komplett verlieren.

Rentierbestand würde unter sichere Überlebensgrenze fallen

Die Forschenden haben anhand von Fossilien, genetischen Daten und aufwendigen Modellen die Bestandsentwicklung der Art über 21.000 Jahre rekonstruiert und in die Zukunft projiziert. Der Rentierbestand weltweit würde demnach weit unter die sichere Überlebensgrenze sinken.

Das Team um Hauptautorin Elisabetta Canteri erläutert laut Mitteilung: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass dringend mehr in die Bewirtschaftung und den Schutz der Rentierpopulationen investiert werden muss.» Dies sei nicht nur für den Erhalt der Art und ihrer Rolle im arktischen Ökosystem entscheidend, sondern auch für die kulturelle, wirtschaftliche und emotionale Lebensgrundlage vieler indigener Gemeinschaften.

Die Forschenden betonen, dass die prognostizierten Rückgänge in Nordamerika und weiten Teilen des Verbreitungsgebietes in den letzten 21.000 Jahren beispiellos wären. News4teachers / mit Material der dpa

BNE – “Weltüberlastungstag”: Wir leben, als ob 1,7 Erden verfügbar wären

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

5 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Wer sich komplett deprimieren will, kannn sich die Überlebenschancen von Korallenriffen durchlesen.

Aber auf der anderen Seite werden unsere Nachkommen beeindruckt sein, wie wir nochmal ein paar Jährchen mehr Verbrenner bauten (die niemand kaufen würde) und teures Gas importierten (damit der Strompreis schön teuer bleibt und die Welt ein wenig schneller zugrunde geht) 🙁

Brausepulver
1 Monat zuvor

Gut. Interessant. Aber passt das wirklich auf eine Nachrichtenseite zum Thema Schule? (Ja, kann man natürlich alles als “Bildung” auffassen. Aber dann eben alles!)

S.B.
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Als ich die Überschrift las, dachte ich zuerst, dass mit den Rentieren vielleicht Lehrkräfte gemeint sind.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Brausepulver

In Kanada werden mittlerweile regelmäßig Wölfe vom Hubschrauber aus abgeschossen um die Bestände der Caribous zu schützen. Solche Entwicklungen könnten z.B. für Lehrkräfte in Biologie, Erdkunde etc, durchaus interessant sein. Nicht dass man da den Geschehnissen hinterherhinkt auf zweifelhafte youtube-videos vertraut und behauptet, dass Wölfe Flüsse verändern würden, wie es in manchen Bundesländern scheinbar gang und gäbe war.