DÜSSELDORF. Kurz vor den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen verschärft sich der Streit um die Zukunft der Schullandschaft. Ein Bündnis aus Lehrer-, Eltern- und Bildungsverbänden, angeführt vom Philologenverband, schlägt Alarm: Die Landesregierung untergrabe mit neuen Gesetzesänderungen das differenzierte Schulsystem – und gefährde damit Bildungsqualität, Vielfalt und die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte. Dagegen werden nun die Schulträger in die Pflicht genommen.

Steht Nordrhein-Westfalen vor einer Richtungswahl? Kurz vor den Kommunalwahlen im September schlägt ein breites Bündnis aus Lehrer-, Eltern- und Bildungsverbänden jedenfalls Alarm: Das differenzierte Schulsystem sei in Gefahr. An der Spitze der Bewegung: der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV). Unter dem Motto „Vielfalt erhalten – Bildungsqualität fördern“ ruft das von ihm angeführte „Aktionsbündnis Schule NRW“ die Kommunalpolitik dazu auf, einen wahrgenommenen Trend zur Vereinheitlichung der Schulstrukturen zu stoppen – und das gegliederte System mit Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen, Berufskollegs und Förderschulen zu bewahren. Die fast 400 Gesamtschulen, die es in NRW gibt, werden dabei nicht erwähnt.
Kritik an „Eine Schule für alle“
Obwohl Gymnasien, Realschulen und Berufskollegs nach wie vor großen Zulauf haben, werde die Forderung nach einer „Einheitsschule“ immer wieder laut – heißt es. Für den Philologenverband ist das ein Irrweg. „Heterogenität hat ihre Grenzen. Die Vorstellung, alle Leistungsniveaus in einer Lerngruppe oder Klasse gleichwertig zu fördern, ist illusorisch“, sagt PhV-Vorsitzende Sabine Mistler. Bildungspolitik dürfe sich nicht an „Gleichmacherei“ orientieren, sondern müsse passgenaue Angebote sichern.
Auch das Aktionsbündnis, dem neben dem Philologenverband unter anderem die Landeselternschaft der Gymnasien, die Rheinische Direktorenvereinigung und der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs angehören, warnt entschieden vor Strukturreformen. In seiner Erklärung heißt es: „Das ,Aktionsbündnis Schule‘ ist überzeugt, dass mit der Abschaffung bewährter Strukturen keine der drängenden Herausforderungen im Schulsystem behoben werden kann. Die ,Eine Schule für alle‘ ist keinesfalls geeignet, den individuellen Lernvoraussetzungen, Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen.“
Hauptschule auf dem Abstellgleis
Zentrale Kritik richtet sich gegen eine Änderung des Schulgesetzes, mit dem die schwarz-grüne Landesregierung den Weg für Hauptschulbildungsgänge an Realschulen freigemacht hatte. Pädagogisch sei das ein Fehler, urteilen die Verbände. Schon heute gibt es landesweit knapp 20 solcher Realschulen mit integriertem Hauptschulzweig.
Der Philologenverband warnt vor gravierenden Folgen für die Unterrichtsqualität. Die parallele Beschulung nach zwei Lehrplänen im gleichen Klassenverband führe „zu Qualitätsverlust und erhöhten Belastungen von Lehrkräften“. „Mit Sorge blickt das ,Aktionsbündnis Schule‘ auch auf die an Gesamtschulen zunehmend zu beobachtende Praxis, die pädagogisch gebotene äußere Differenzierung aufzugeben“, heißt es in der Erklärung. Und weiter: „Allen Leistungsniveaus gerecht zu werden und doch Leistung zu fördern, kommt der Quadratur des Kreises gleich.“
Der Verband lehrer nrw, der Realschullehrkräfte vertritt, spricht von einer „pädagogischen Verirrung“. Er verweist darauf, dass Lehrkräfte an den Realschulen mit Hauptschulbildungsgang gleichzeitig nach zwei Lehrplänen unterrichten müssten – eine strukturelle Überforderung, die Unterrichtsqualität blockiere.
Die GEW NRW wiederum, erklärte Verfechterin des längeren gemeinsamen Lernens, frohlockt – und sieht in dem Schritt der Landesregierung das Ende der Hauptschule eingeläutet. In einer Stellungnahme erklärt die Gewerkschaft, dass es aus bildungsplanerischer Sicht nun „kaum mehr Sinn ergibt, an den Hauptschulen festzuhalten.” Stattdessen sollten sich die Kommenen auf die Realschulen fokussieren.
Allerdings betont auch sie, dass die Rahmenbedingungen für die Lehrkräfte nicht angepasst würden – und warnt: „Die entstehende Mehrarbeit wird nicht aufgefangen in Form einer angedachten Entlastung. Das bedeutet, dass die bereits gelebte strukturelle Mehrarbeit der Beschäftigten erhöht und einkalkuliert zu sein scheint.“
Vielfalt statt Einheitslösung
Das Aktionsbündnis hingegen verweist ausdrücklich auf die Stärken der einzelnen Schulformen. „Der Bildungsauftrag des Gymnasiums ist bestimmt von den Zielen der Wissenschaftspropädeutik, der allgemeinen Studierfähigkeit und der vertieften Allgemeinbildung. Das Gymnasium ist eine Schule für viele, aber nicht für alle.“
Ebenso wichtig seien Haupt- und Realschulen: „Es bedarf einer bewussten politischen Entscheidung der Kommunalpolitik, das Ansehen und die Bedeutung der an Realschulen und Hauptschulen erworbenen Abschlüsse zu stärken und die Bedeutung dieser Schulformen für erfolgreiche Bildungsbiografien zu würdigen.“ Vor allem vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels in Handwerk, Technik und im Dienstleistungssektor seien diese Schularten unverzichtbar.
Auch Berufskollegs und Förderschulen sieht das Bündnis als tragende Säulen: „Die Berufskollegs bieten jedes Jahr für über 200.000 Absolventinnen und Absolventen der Sekundarstufe I vielversprechende Anschlussperspektiven, egal ob in einer dualen Berufsausbildung, beim Erwerb weitergehender Schulabschlüsse verbunden mit beruflicher Handlungskompetenz oder in der Weiterbildung. Schließlich müssen Förderschulen erhalten bleiben, damit Eltern von Kindern mit besonderen Förderbedarfen eine echte Wahlfreiheit haben.“
Besonders die Kommunen werden von den Verbänden in die Pflicht genommen. „Der Weg zur Förderung der Bildungsqualität und zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit führt über die Bereitstellung differenzierter Bildungsangebote und vielfältiger Anschlussperspektiven in den allgemeinbildenden Schulen und in den Berufskollegs“, heißt es – die kommunalen Entscheidungsträger werden aufgefordert, „sich dem Trend zur strukturellen Vereinheitlichung entgegenzustellen und bewährte Schulformen des gegliederten Schulwesens zu erhalten.“
„Nur eine hohe Qualität differenzierter und individuell passender Bildungsangebote in einer Kommune ist attraktiv für junge Familien“, so die Erklärung des Aktionsbündnisses. News4teachers
Hier geht es zur vollständigen Erklärung des Aktionsbündnisses.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das Wort “Einheitsschule” bei diesen Leuten synonym für den Untergang steht. Die Einheit einer Bevölkerung wäre doch zu begrüßen, oder nicht?! Spaltung ist nicht sinnvoll, wenn man etwas erreichen will.
Was spricht dagegen, dass alle Kinder unter einem Dach unterrichtet werden? Warum will der Philologenverband denn eine räumliche Trennung? Damit die sozialen Schichten schön unter sich bleiben können?
Jetzt kommt gleich wieder, dass es ja nicht sinnvoll wäre, dass alle immer gemeinsam lernten, weil ja … blubb usw.
Aber das muss doch gar nicht so sein! Vergesst endlich die GemS in Ba-Wü! Es gibt schon lange andere Modelle, wo unter einem Dach nach Leistung in Kursen differenziert gelernt wird.
Mit dem BW-Modell lässt sich immerhin viel Geld sparen: Ein Lehrer für alle und das verkauft man dann völlig unironisch als gewinnbringendes, gemeinsames Lernen. Dass man in Wahrheit gar keinem Kind mehr gerecht wird, zeigt sich dann in der Realität.
Wie gesagt, …
Eine “Einheit der Bevölkerung” (im Sinne von Zusammenhalt) ist eben nicht das gleiche wie eine “Einheitsbevölkerung”.
Eine Einheitspartei ist auch gemeinhin nicht unbedingt das Zeichen für harmonisch-homogenes politisches Bewusstsein, sondern eher ein Hinweis auf mangelnde Demokratie-Infrastruktur.
Letztlich eine Begrifflichkeit: Wer ein gegliedertes Schulsystem favorisiert, wird vielleicht das negativ angehauchte “Einheitschule” sagen (mit Anlaut an den negativen “Einheitbrei”), wer gegenteiliger Ansicht ist, der wird vielleicht “Gemeinschaftsschule” sagen. Letzteres ist dagegen euphemistisch, denn es suggerieret, dass an einer solchen Schule das Gemeinschaftsgefühl ausgeprägter sein könnte als an einer anderen Schule
Den wirklichen Einheitsbrei gibt es aber im separierten Schulsystem, wo alle im Gleichschritt laufen, die gleichen Berufe empfohlen bekommen – und jetzt wird das Wort hier bestimmt plötzlich positiv ausgelegt.
Also ich empfehle eigentlich immer unterschiedliche Berufe und Bildungsgänge. Nix Einheitsbrei, sondern Unterstellung.
Und an Gesamtschulen gibt es dann weniger Berufsempfehlungen oder Bildungsgänge? Oder warum sollte die Einheitsschule Einheitsbrei sein?
Was dagegen spricht? Was spricht denn dafür? Von Klassenkampf will ich dabei nichts hören. Dass zwei Ärzte zusammen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben einen neuen Arzt in die Welt zu setzen als zwei Personen ohne Schulabschluss hat den gleichen Grund, dass zwei zwei Meter große Menschen eher einen zwei Meter großen Menschen (sobald ausgewachsen) zeugen werden als zwei 1,60 Meter große Personen.
Ich sehe bei Ihrer Forderung nur organisatorische Hürden und die Gefahr, dass sowohl leistungsschwache, als auch leistungsstarke Kinder zu kurz kommen.
Lesenverstehen ist Trainingssache. Auch Sie könnten Texte besser verstehen, wenn Sie mehr übten.
Oder glauben Sie ernsthaft, dass allein eine Begegnung auf dem Schulhof, Menschen in ihrer Leistung bremsen könnte?
“Zwei Ärzte” – biologisch nicht nachvollziehbar.
Leider wird nur in wunderschönen, idealisierenden Träumen von Menschen, die nicht an Schulen arbeiten, differenziert gelernt. In der realen Welt kann nicht mehr differenziert werden, da einige Schüler nicht mehr mit dem Ziel in die Schule kommen, etwas zu lernen oder gar etwas zu erreichen. Und diese stören die Sache so massiv, dass selbst beim besten Willen und Engagement keinem mehr etwas Gutes getan wird. Wir brauchen das dreigliedrige Schulsystem derzeit, um denjenigen, die Lernen wollen, dies zu ermöglichen und denen, die mit anderen Dingen im Gepäck mal vorbeischauen, Angebote zu machen. Für Einheitsideen müssten die Länder sehr viel Geld in die Hand nehmen. Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeiter an die Schulen holen, in frühkindliche Bildung investieren, Konzepte entwickeln. Und da ist ja nun leider bis jetzt noch nicht wirklich Interesse zu sehen.
? Ich arbeite an so einer Schule. Ist also reale Welt.
“Zentrale Kritik richtet sich gegen eine Änderung des Schulgesetzes, mit dem die schwarz-grüne Landesregierung den Weg für Hauptschulbildungsgänge an Realschulen freigemacht hatte. Pädagogisch sei das ein Fehler, urteilen die Verbände.”
Das sehe ich auch so und an der Stelle bin ich ausnahmsweise auch mal der gleichen Meinung wie die Philologen. Das würde unser Schulsystem immer weiter zerstören. Wir haben ein Schulsystem was absolut auf Kosten optimiert ist und bloß nichts kosten darf … deshalb funktioniert auch nichts. Wenn man jetzt, wie nun erlaubt, an Realschulen Hauptschulbildungsgänge zu den gleichen Bedingungen wie an Realschulen (Schüler-Lehrer-Relation) anschafft nur um wieder irgendwie Geld zu sparen, wird das nach hinten losgehen.
Ich glaube allerdings auch, dass das für die kommende Wahl das kleinste Problem sein wird. Ich mache mir eher Sorgen darüber, was für Parteien gewählt werden, wobei ich diesbezüglich noch einen Rest Hoffnung für mein Bundesland habe, da es sich um ein altes Bundesland handelt.
Problem dabei ist die eigentliche Realschulklientel, die mittlerweile an den Gymnasien ist.
V.A. beratungsresistete Eltern und die Hauptschulklientel, deren Geschwister am Gym sind
Die Gliederung der Schularten nach Leistungsvermögen scheint nicht mehr so richtig zu funktionieren. Laut IQB-2022 erreichten in manchen Bundesländern bis zu 40% der Neuntklässler an Gymnasien nicht die Regelstandards für den “mittleren ” Schulabschluss. Oder bei VERA 8. Klasse schon 12% der Gymnasiasten nicht die Mindeststandards beim Lesen usw.
Für das Abitur reicht das aber trotzdem noch.
Dass die Abiturientenquoten in den Bundesländern besonders hoch sind, in denen besonders viele Gymnasiasten in der 9. Klasse die Regelstandards verfehlen, ist mir auch schon aufgefallen.
Ob es daran liegt, dass dort die Lehrkräfte in der Oberstufe eine herausragende Unterrichtsqualität bieten oder ob es vielleicht andere Gründe hat?
Die Standards sind eben massiv gesunken, weil die Bewertung ja innerhalb des Klassenverbands oder Jahrgangsverbandes stattfindet. Es müssen m.E. externe, vielleicht sogar digitale Tests folgen, die deutschlandweit Maßstäbe setzen. LehrerInnen sollten mehr die Aufgabe des Trainers haben, als die des Prüfungskommitees finde ich. Ich meine, dass es tatsächlich schwierig ist, beide Rollen gleichermaßen immer gerecht auszufüllen.
Abgesehen davon würde uns das viel Ärger seitens der Eltern ersparen, wenn wir SuS mal eine nicht “genehme” Note geben müssen.
Wenn beides nicht geht, dann prüfe ich lieber.
„Säue wiegen bringt Ergebnisse.“
Genau. Denn Leistung ist etwas, das in der Gesellschaft zwar immer noch irgendwie gern gesehen wird, in den Schulen aber zum “Pfui-Wort” mutiert ist. Da finden sich zu viele in der Bildungsverantwortung, die ein massives Problem damit haben, gute Leistungen zu benennen, zu honorieren und zu explizit fördern, indem man nur denen die Möglichkeit gibt, das Gymnasium zu besuchen, die entsprechende Leistungen bringen.
Unverständlich- denn unser Bildungssystem ist so durchlässig, dass man auf vielen Wegen zum Studium kommt.
… und das frühere Hauptschulklientel an den Realschulen. Funktioniert aber trotzdem noch ganz gut.
Menschen und auch Schüler sind unterschiedlich! Wird sind soziale Tiere und lernen auch voneinander, aber dies betrifft soziale Fähigkeiten. In der Schule geht es um Fachwissen und da sind wir nun mal unterschiedlich. Der eine braucht mehr Zeit – der andere ist schneller. Deshalb macht eine Einheitsschule, egal ob nun Gesamt- oder Sekundarschule, einfach keinen Sinn. Die sozialen Fähigkeiten müssen in der Freizeit geschult werden und zwar ohne die asozialen Medien.
Da ist so einer von diesen “Spiel nicht mit den Schmuddelkindern”-Beiträgen.
Breaking News: Man kann unter einem Dach nach Leistung differenzieren! Meine Schule macht das bereits seit über 50 Jahren.
Aber ob auch das immer funktioniert?
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/warum-viele-jugendliche-in-sh-die-schule-ohne-abschluss-verlassen,schulabbrecher-100.html
Was genau hat mit der Schulart zu tun?
Schwer zu sagen. Es wird ja als Stärke der Gemeinschaftsschule genannt , dass dort jede Schüler*in individuell gefördert würde und auf dem individuell bestmöglichen Niveau lernen könnte. Da würde ich als Laie eigentlich erwarten, dass die Ergebnisse besser und die Quoten niedriger wären.
Meine Botschaft kommt offensichtlich nicht durch, deshalb noch einmal und zwar schreiend.
NICHT ALLE GEMS SIND GLEICH.
Ich schlage vor, dass man nicht binnendifferenziert, sondern äußerlich fachleistungsdifferenziert arbeitet.
Von meiner Schule gehen eigentlich nur Förderschülys mit Schwerpunkt Lernen ohne Abschluss ab, aber auch von denen schaffen nicht wenige den ESA.
Wie ich in meinem Eingangspost bereits befürchtete, wird sich nur wieder über die Ba-Wü-Variante ausgelassen.
In BW wäre aber z.B. die Quote Schüler*innen ohne ESA deutlich geringer, obwohl der Anteil Schüler*innen mit Migrationshintergrund mehr als doppelt so hoch wäre wie in SH.
Whatever. Äpfel und Birnen …
Das mag sein. Unter welchen Voraussetzungen wird denn in der Schulstatistik von SH das Merkmal “mit Migrationshintergrund” vergeben?
Was genau hat das mit meiner Schule zu tun?
Ob und ggf. wie viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund Ihre Schule besuchen, wollte ich auch nicht wissen.
Mich interessiert nur wie das Merkmal in SH gehandhabt wird, da ja im verlinkten Artikel die gestiegene Quote der Schüler*innen mit Migrationshintergrund als einer der Gründe genannt wird.
Dieses Merkmal wird aber nicht in allen Bundesländern auf die gleiche Weise ermittelt.
In NRW reicht es z.B. schon, wenn ein Elternteil im Ausland geboren ist, in BW spielen Geburtsort oder Staatsangehörigkeit der Eltern dagegen keine Rolle.
Ich arbeite an einer Gesamtschule, sehe das Problem aber dennoch:
In meiner eigenen Klasse sitzen zwei Hochbegabte, zwei Kinder mit Förderschwerpunkt GE, viele Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, einzelne konnten gar kein Deutsch, als sie zu uns kamen, zahlreiche Kinder haben LRS und einzelne Kinder haben körperliche Beeinträchtigungen.
Nur mit innerer Differenzierung kann man es nicht schaffen, alle sinnvoll zu fördern. Für schwache Schüler gibt es eher mal Unterstützung, für besonders leistungsstarke Schüler kaum. Es ist nicht praktikabel, auf10 oder mehr unterschiedlichen Niveaus differenziert zu unterrichten.
Stattdessen kann ein Gymnasium neben Standardaufgaben auch ein bisschen schwierigeres Material und Knobelaufgaben anbieten, sowie einfacheres Material mit Hilfen für schwächere Schüler. Das gleiche Vorgehen an Haupt- und Realschule würde dazu führen, dass mit weniger Aufwand deutlich differenzierter unterrichtet werden könnte…
? In meinen Gymnasialkursen unterrichte ich auf Gymnasialniveau.
Das ist doch das schöne am GY, wenn Sie da den Schnürsenkel-Binde-Schein zuerkannt bekommen, dann können Sie immer behaupten, dass sie ihn auf Gymnasialniveau erworben haben. Dasselbe gilt natürlich vice versa für die Lehrkräfte an GY, die natürlich alles auf Gymnasialniveau unterrichten.
Mir tun ja am meisten die StR leid, die an BK, GE oder SekS unterrichten müssen. Die können da einfach keinen gymnasialen Standesdünkel entwickeln.
Korrektur: Sie unterrichten nach Lehrplan. Mit Gymnasium im eigentlichen Sinne hat der schon lange nichts mehr zu tun.
Ach so, ja, Sie wissen natürlich, was wir unterrichten. Nicht.
Und dafür gibt es Upvotes? Mir fehlen wohl tatsächlich die notwendigen Standesdünkel, @dickebank.
Dickebank hat über den Versuch einer Satzdeko leider den Hinweis auf Standesdünkel vergessen.
Ob das am Lösungsmittel liegt, ist nicht bekannt.
Ich als Mitglied der Unterschicht nutze ohne jedweden Dünkel Alkohol als Genuss- und nicht als Lösungsmittel.
Ein Abi an einer Gesamtschule ist nicht vergleichbar mit den Abi vom Gym! Die Inhalte, die 6 Jahre vorher auf Gym-Niveau gelernt wurden sind einfach anders, als wenn in NRW ein Gesamtschüler von der 6. bis zur 9. Klasse nicht nicht einmal ein Sitzenbleiben fürchten muss. Hier wird in diesen Klassen jeder versetzt. Auch mit einem Zeugnis voll 5er. Ein Schüler der es dann in die Oberstufe schafft bekommt sein Abi.
Und dieser Schüler hat nicht das Wissen und Fähigkeiten wie ein Gym-Schüler!
Gesamtschul-Abi ist nicht gleich Gym-Abi!
Komisch, die Abi-Aufgaben sind identisch.
Wie viel Prozent der Gesamtpunktzahl machen denn in NRW die schriftlichen Abiturprüfungen aus?
Guggst du BASS
Also ca. 25% der Gesamtpunktzahl ?
Mit der Möglichkeit die Punktzahlen der schriftlichen Prüfungen durch mündliche Prüfungen zu verbessern, wenn die Mindestpunktzahl nicht erreicht wurde?
Abweichungsprüfung wie an GY auch.
Was sollen die angedeuteten Unterstellungen? Die Bedingungen gem. APO-GOSt sind für die dreijährigen Oberstufen an GY, GE und BK identisch. Bezüglich der Zusammensetung der Schülerschaft der unterschiedlichen Schulformen gibt es bezüglich der individuellen Bildungsbiographien erhebliche Unterschiede.
Der Unterschied zwischen den beiden Schulformen GE und GY ist doch folgender, während auf dem Weg zur Oberstufe am GY auf Teufel komm raus selektiert und abgeschult wird, wird an GE versucht, eine Vielzahl von SuS, die keine Gymnasialempfehlung hatten, zu ermutigen und auf ein mögliches Abitur vorzubereiten. Im Gegensatz zum GY müssen die SuS der GE in den ZP10 am Ende der 10 auch erst einmal die Bedingungen für die Versetzung in die EG erreichen.
Welche angedeutete Unterstellungen meinen Sie? Die 25% und die mündlichen Ergänzungsprüfungen gelten m.W. doch für GY und GE gleichermaßen.
Die von @Einer
Dann hätten Sie das wohl besser an diesen Foristen adressieren sollen.
Steile These. Insbesondere, da die meisten Gymnasien nicht in der Lage wären oder sein wollen, vielen Schülern, die es an Gesamtschulen doch noch in die Oberstufe schaffen, überhaupt so weit zu bringen. Denn dank des Mittels der Querversetzung, kann man Schüler und Verantwortung einfach abschieben. Diese Möglichkeit gibt es an Gesamtschulen nicht, da muss man sich daher deutlich mehr um die Schüler kümmern und diese fördern. Dabei werden durchaus viele Schüler auf ein Niveau gebracht, das Abitur zu bestehen, die an Gymnasien schon längst aussortiert worden wären. Dass Gesamtschulen dabei nicht denselben Notenschnitt wie Gymnasien erreichen, sollte sich durchaus damit erklären lassen und taugt daher nicht als Argument für die Überlegenheit der Gymnasien, eher im Gegenteil. Außerdem besagt das schlechtere Ergebnis nicht, dass der Unterricht an Gesamtschulen weniger anspruchsvoll wäre.
“Insbesondere, da die meisten Gymnasien nicht in der Lage wären oder sein wollen, vielen Schülern, die es an Gesamtschulen doch noch in die Oberstufe schaffen, überhaupt so weit zu bringen.”
Alternative A:
Anders als Gymnasien, fördern Gesamtschulwen besser die verborgenen Potenziale ihrer Schüler. Angesichts der Ressourcenknappheit und infolge derer nicht in dem Maße leistbaren Differenzierung eher unwahrscheinlich.
Alternative B:
Es ist schlichtweg einfacher, es an Gesamtschulen “so weit zu bringen”, vulgo das Niveau ist unterschiedlich, Abschulung resp. “Verantwortung einfach abschieben” ist nicht so einfach möglich, drohende Mehrarbeit durch unbegründete Widersprüche, Schulleitungsdruck etc. etc. etc. aber ähnlich, so das man eher den Weg des geringsten Widerstands geht.
Spoiler:
Ich kenne beide Systeme von Innen…. Alternative A ist jedenfalls nicht zutreffend. 😉
Ob die “dicke Bank” hiesige Gütesiegelvergabe zum Abitur von mit gymnasialen Standesdünkel gemeint haben könnte ?
Weischdu war isch Gesamtschule, hab ich schlechte Deutsch gelernt, aber Ihren Satz krieg ich beim besten Willen nicht dekoriert.
Nein. Vonwegen dekorieren.
Dekodiert
? Verstehe ich nicht. Bei uns werden dieselben Abi-Klausuren wie am Gymnasium geschrieben. Die GemS mit Oberstufe schneiden dann eben schlechter ab.
Und wer nicht genau nach Plan läuft, fällt dann nach hinten über?
Egal, ob er/ sie einfach nur Standard-Schüler ist, etwas mehr Hilfe braucht oder bspw. hochbegabt ist?
Nachtrag: Offensichtlich wird an Ihrer Schule nicht auf drei Niveaus äußerlich differenziert?
In NRW gibt es im Gegensatz zu Nds. nur zwei Niveaustufen in den fachleistungsdifferenzierten Fächern (D,M,E und CH oder PH ab Jhg. 9).
Im gegensatz zu Nds. hat NRW auch keine KGS sondern ausschließlich IGS und SekS, die kleine Schwester ohne eigene Oberstufe).
So ist das.
Doch, aber nicht in allen Klassenstufen und nicht in allen Fächern. Insofern lernen clevere Schüler bis zur 8. Klasse, dass sie ohne zu lernen durchkommen können, weil immer ein großer Teil schwacher Schüler dabei ist, die mitgenommen werden müssen.
Und wie viele Niveaus bietet Ihre Schule?
An meiner Schule beginnt die Differenzierung in Mathe und Englisch ab Klassestufe 7, dann kommt ab 8 in Deutsch und ab 9 in Nat (wo dann auch die drei Fächer differenziert werden) hinzu. Wir differenzieren auf drei bis vier Niveaus.
Für mich besteht das Problem eher darin, dass die Notenumrechnung ab Klassenstufe 9 nicht funktioniert.
Früher durften wir Noten splitten, d.h. man konnte z.B. eine G5 geben, aber im Zeugnis stand eine R3, wenn jemand das Realschulniveau erfüllte. Heute ist eine 2** (vormals R2) automatisch eine 3***(G3), obwohl jemand nie auf G-Niveau gearbeitet hat.
Aber das hat das Ministry sich so ausgedacht, damit möglichst viele Kids in die Oberstufe kommen. Es gibt damit ab Klassenstufe 9 kaum noch solide Realschüler*innen.
Allerdings könnte man daran sehr wohl etwas ändern, wenn die Politik uns das erlaubte. Tut sie leider nicht.
Aber Binnendifferenzierung ist halt billiger als äußere Differenzierung auf mehr als zwei Qualifikationsniveaus …
Eines meiner Kinder war Ende der SekI ein Jahr lang an einer australischen Comprehensive School. Da gab es in der regel gemeinsamen Unterricht nur zum Tagesanfang in der KL-Stunde. Danach wurden die SuS in den einzelnen Fächern auf bis zu fünf unterschiedlichen Anforderungsniveaus aufgeteilt.
Das ging von Experten Niveau, bei dem der Unterricht teilweise in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Hochschule zusammen mit Studierenden erfolgte bis hin zu Förderkursen für SuS “with special needs”. Die Schülerschaft der Schule setzte sich zusammen von den Kindern der Vorschule ab vier Jahre bis hin zu den Absolventen des Abschlussjahrganges.
Das Prinzip der Einheitsschule bestand darin, alle unter einem Dach bzw. auf einem Campus zu unterrichten und nicht wie bei uns in einem “Sparschwein”.
Die IGS in NRW ist ein Produkt der Kampagne “NO KOOP”. Nachdem die KGS verhindert worden war, haben die Gegener*innen der Gesamtschule deren befürworter*innen gnädigerweise die IGS zugestanden – weil sie sie scheitern sehen wollten.
Australien ist sicher ein interessanter Vergleich.
Dort schnitten ja z.B. die Schüler*innen ohne Migrationshintergrund bei PISA 2022 deutlich schlechter ab als die Kinder der Einwanderer und auch schlechter als die Pendants ohne Migrationshintergrund in Gesamt-DE. Von Vergleichen mit Sachsen und Bayern mal ganz zu schweigen.
Auch bei der Zufriedenheit lagen die Werte in AUS deutlich schlechter las in DE.
An der Schule nicht wohl und fehl am Platz fühlten demnach in AUS= 25% ( DE = 14%) als Außenseiter und von Dingen ausgeschlossen in AUS = 21% (DE = 12%).
Schönes Beispiel aus Down Under. Dafür braucht es aber Personal und Geld. Beides gibt es nicht in Deutschland. Bildung darf in Deutschland nichts kosten
Aber ob es für die Schüler ohne Migrationshintergrund in DE wirklich erstrebenswert wäre bei den PISA-Tests so schlecht abzuschneiden wie die Pendants in AUS?
Es wird eben gespart. koste es, was es wolle. Die schwäbische Hausfrau lässt grüßen.
Das mit “kein Geld kosten” kann man vermutlich so pauschal nicht sagen, da die jährlichen Bildungsausgaben pro Schüler*in in den Bundesländern z.B. im Jahr 2023 von 8.900€ bis 13.400€ schwankten.
Laut destatis.de lagen bundesweit die integrierten Gesamtschulen mit 11.400€ dabei vor den Gymnasien mit 10.500€. In Bayern lagen allerdings die Mittelschulen mit über 13.400€ vorne.
Laut OECD-Bericht Education at a glance 2023 wären die Bildungsausgaben pro Schüler*in (Total expenditure per student in constant prices and constant PPPs) in AUS im Jahr 2020 = 11.960 gewesen, in DE = 12.251.
Gesamtschulen werden als Ganztagschulen im gebundenen Ganztag geführt und haben deshalb höhere Kosten.
Ganztagsschulen an denen Kinder miteinander und voneinander lernen können, wo jedes Kind individuell gefördert wird und auf dem jeweils bestmöglichen Niveau lernen kann? Umso erstaunlicher die relativ hohen Quoten an Schüler*innen ohne ESA an dieser Schulart.
Die SuS, die an Regelschulen zieldifferent unterrichtet werden, können keinen ESA erlangen. Dass diese Klientel an GE stärker vertreten ist als an anderen Schulen des gegliederten Schulsystems, wird von Ihnen nicht wirklich ernsthaft bestritten werden wollen.
Warum können die in NRW keinen ESA erlangen?
Eine Foristin aus SH schreibt, dass nicht wenige dieser Schüler*innen an Ihrer Schule den ESA schaffen würden, obwohl sie die Ansprüche dort für höher hält an in anderen Bundesländern.
Weil zieldifferent unterrichtet. Das bedeutet die Aussetzung der Benotung. Ohne Ziffernnoten können aber die Bedingungen der APO-SI nicht erfüllt werden, die für die Versetzung in den 10. Jahrgang notwendig sind. Mit der Verstzung nach 10 ist der ESA erreicht.
Dann scheint das in NRW vermutlich anders geregelt zu sein als in SH.
Genau. Wenn die Fördys aber nicht zieldifferent unterrichtet werden, was sich ja bei so einigen im Laufe der Zeit so ergibt, kann man ihnen Noten geben. Wenn diese 4* oder besser sind, dann können sie auch im 9. Jg. an den ESA-Prüfungen teilnehmen.
Das wird in NRW ähnlich sein.
Leider gibt es Personen, die so etwas nicht verstehen (wollen?).
ESA-Prüfungen am Ende der 9. Klasse? Die gibt es doch nicht.
Nehmen wir einen Schüler, bei dem das AOSF-Verfahren in den fünf Schulbesuchsjahren seiner vierjährigen Grundschulzeit nicht abgeschlossen worden ist. Dieser Schüler wird als Regelschüler von einer HS, SekS oder GE aufgenommen. Der Festsetzung des Fördrschwerpunktes L wird in der Regel erst im Laufe des sechsten Schuljahres erfolgen, wenn alle Beteigten sich einig sind. Ab diesem Moment wird erst der Fördrbedarf zu erkannt und die zieldifferente Beschulung beginnt. Der Förderbedarf müsste folglich am Ende des achten Jahrgangs aufgehoben werden, um im neunten Jahrgang zielgleich unterrichtet zu werden. Am Ende müssten dann die Bedingungen für den ESA erreicht werden. Dabei ist Englisch Nebenfach. D, M, AL und alle 3 Naturwissenschaftlichen Fächer sind versetzungsrelevant. In D und M darf eines der Fächer mit mangelhaft abgeschlossen werden. Ein weiteres Fach darf sogar mit ungenügend abgeschlossen werden. Schafft der Vorhalle Förderschüler das nach den zwei Jahren Förderung, bekommt er den ESA.
Die Wahrscheinlichkeit das zu schaffen, ist meiner Erfahrung nach eher gering.
Zu uns kommen Kinder mit Förderbedarf Lernen in die 5. Wir kriegen die zugewiesen und danach werden die neuen 5. Klassen eingerichtet.
Es gibt auch Kids, die den Status nach Überprüfung erst in der 5. oder 6. Klassenstufe erhalten.
Auch können die L-Fördys in einigen Fächern oder auch nur in einem Fach nicht zielgleich unterrichtet werden.
Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob der Förderbedarf Ende 8 oder zu den Halbjahreszeugnissen in 9, wo dann die Festlegung, ob eine Teilnahme an den ESA-Prüfungen möglich ist, stattfindet.
Offensichtlich läuft es in NRW doch anders.
Ich denke ich habe es verstanden. Zu Beginn der 9. Klasse legen die Lehrkräfte fest welchen Kindern man einen Schulabschluss zutraut und welchen nicht. Letztere werden dann zieldifferenziert ohne Noten unterrichtet und gehen dann als”ohne ESA” in die Statistik ein.
Gerade gelesen, dass 40% der Hauptschulen in NRW einen von über 75% mit Migrationshintergrund aufwiesen, bei Gesamtschulen waren es 10% . Wie die Verteilung der zieldifferent unterrichteten Schüler*innen auf diesen Schularten ausfällt, wäre sicherlich auch nicht uninteressant.
Migrantenquote bedeutet sprachliche Integration. Das zieldifferente Unterrichten von SuS mit Förderbedarf L oder GE ist Inklusion.
Dass eine hohe Zahl von Migranten, vor allem männlichen die SekI ohne ESA verlässt liegt daran, dass die Volzeitschulpflicht nach 10 Vollzeitschulbesuchsjahren im Alter von 18 formell endet.
Gibt dann nur die Möglichkeit an einem BK (SekI-Schule) oder durch den Abschluss einer Berufsausbildung den SekI-Abschluss zu erlangen.
Wie verteilt sich denn der 45% Anteil Inklusionsschüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in NRW auf Gesamtschulen und Hauptschulen?
„Man kann unter einem Dach nach Leistung differenzieren!“
Klar, das kann man man.
Aber warum sollte man?
Ich finde es ganz gut, wenn es mehrere Dächer gibt, vier Stück haben sich eigentlich bewährt.
Ich sehe das auch immer aus der Perspektive meiner Viertklässler, die ans GY gehen:
Was sind die froh, nicht mehr jeden Tag von der ganzen „Vielfalt“ (Asi-TV live) „bereichert“ (ausgebremst & genervt) zu werden;
Was sind die froh, dass es nach vier Jahren dann vielleicht endlich mal um sie und ihre Bedürfnisse geht statt um Kevins Furz-App.
Wow, Sie zeigen hier hier sehr schön auf, woran es unserer Gesellschaft zusehends mangelt.
Aber ich weiß natürlich, dass es auch viele Lehrkräfte gibt, die kein gesellschaftliches Bewusstsein haben und gern auf die schimpfen, die es aus verschiedensten Gründen nicht hinkriegen. Da wäre es ja schön blöd, wenn man irgendwie versuchte, daran etwas zu ändern.
Ich kenne Kinder (bei mir vom Reiten) , die eigentlich ganz schön Angst haben, das auf dem Gym zu schaffen, trotz guter Noten.
Einheitsschulen sind diejenigen Schulformen, die von einer homogenen Schülermasse ausgehen, die in allen Fächern jeweils auf dem gleichen Niveau sind. Und das sind nicht die Gesamt- und Sekundarschulen, die insbesondere die Hauptfächer leistungsdifferenziert unterrichten und damit deutlich mehr Vielfalt aufweisen als im gegliederten Schulsystem.
Es ist ein Zeichen ideologischer Einfalt stattdessen gerade die individuell differenzierteren Schulformen als Einheitschulen zu diffamieren – zusätzlich befeuert von Lehrkräften, die unwillig und/oder unfähig sind, differenziert zu unterrichten. Dazu muss man nur die Beiträge diverser Protagonisten in den Foren hier lassen, um diese schnell zu identifizieren.
Es ist garantiert vieles an den Gesamtschulen suboptimal und ausbaufähig. Nicht nur daher sollte man die Lehrkräfte an Gesamtschulen besser besolden, da diese offensichtlich fähiger/bereiter sind, differenziert zu unterrichten.
Sie benutzen den Begriff ja immer noch, trotz entsprechender Aufklärung (s. https://www.news4teachers.de/2025/04/initiative-gymnasien-sollen-schueler-auf-alle-abschluesse-vorbereiten-statt-abzuschulen/#comment-679812), falsch.
Ihre Eigendefinition von Einheitsschulen wird nicht dadurch die neue Bedeutung des Begriffs, dass Sie hier Ihr entsprechendes ceterum censo unter jeden Beitrag schreiben, der den Begriff korrekt benutzt.
Ich finde das absolut richtig. Niemand würde auf die Idee kommen, den Seepferdchen Kurs und den Gold-Kurs mit einem Schwimmlehrer und 30 Kindern gemeinsam zu machen. Was die Schule betrifft, wird aber vermutet, dass das ganz super funktioniert und alle “Kursteilnehmer” sich darüber toll freuen….
In Klassenräumen ist sehr wahrscheinlich noch nie jemand ertrunken.
Wenn der DPhV die Gesamtschulen aka Schulen des längeren gemeinsamen Lernens versucht als Einheitsschulen zu Stigmatisierung, zeigt das lediglich eines, die fürchten die Konkurrenz der Oberstufen an GE und BK.
Diese Schlussfolgerung halte ich für ausgesprochen eindimensional, um es vorsichtig zu formulieren.
Und die Diffamierung von Gesamt- und Sekundarschulen durch den DPhV ist für Sie nicht eindimensional?
Tja, bin halt einfach strukturiert und jahrelang Gesamtschullehrkraft gewesen..
Nichts desto trotz habe ich während meiner eigenen Schulzeit Lateinisch gelernt und weiß deshalb:
“In unitate firmitas”
An die Redaktion: Wir haben uns ja neulich kurz über die Rolle der GEW ausgetauscht. Hier kann man sagen – wenn die GEW repräsentativ für ihre Mitglieder spricht, dann muss sich das jedes einzelne GEW-Mitglied vorwerfen lassen.
“Die GEW NRW wiederum, erklärte Verfechterin des längeren gemeinsamen Lernens, frohlockt – und sieht in dem Schritt der Landesregierung das Ende der Hauptschule eingeläutet. In einer Stellungnahme erklärt die Gewerkschaft, dass es aus bildungsplanerischer Sicht nun „kaum mehr Sinn ergibt, an den Hauptschulen festzuhalten.” Stattdessen sollten sich die Kommenen auf die Realschulen fokussieren.”
Die Alibi-Forderung, dann auch die benötigten Ressourcen bereitzustellen, kann sich die GEW auch schenken. Das ist naiv oder bösartig. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen der GEW ist das wohl letzteres.
Hier geht es der GEW darum, Schulformen zu zerstören – in diesem Fall die Realschule.
Wir haben uns über die Legitimität der GEW-Führung ausgetauscht, für die GEW-Mitglieder zu sprechen – die hat sie zweifellos (was von manchen im Forum bestritten wurde). Und natürlich sollte ein GEW-Mitglied den Kurs seiner Gewerkschaft schon mittragen können. Gilt für jede andere politische Organisation genauso.
Alles andere ist Ihre persönliche Meinung – nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es ist natürlich meine fachlich ausgezeichnet begründete Meinung – das ist etwas deutlich anderes als meine “persönliche” Meinung.
Es ist Ihre politische Meinung. Herzliche Grüße Die Redaktion
Meine auch.
Die Frage ist, was längeres gemeinsames Lernen eigentlich heißen soll.
“Alle unter einem Dach” oder “alle immer in einem Raum”?
In SH, wo ich GEW-Mitglied bin, gibt es jedenfalls nicht die Ansage “alle immer in einem Raum”, sonst wäre ich schon ausgetreten.
Mir geht das Fehlen der Differenzierung bei m Thema “GemS” echt auf die Nerven.
Aber bräuchte man denn für Differenzierung in räumlich getrennten Gruppen nicht mehrere Lehrkräfte? Wie verträgt sich das damit, dass in SH 6 Unterrichststunden an den Gemeinschaftsschulen gestrichen und 192 Lehrerstellen abgebaut werden sollen?
“Aber bräuchte man denn für Differenzierung in räumlich getrennten Gruppen nicht mehrere Lehrkräfte?”
Kommt auf die Art der Differenzierung an.
Dazu auf die “Anweisung” und “Örtlichkeit”.
Daher: Wozu?
Rechtlich?
Einzeldifferenzierung?
Gruppendifferenzierung?
Themeneinführung?
Differenziertes eigenständiges Arbeiten?
Vorweg: Es wurden in einzelnen Fächern Stunden gestrichen. In welchen Jahrgängen bzw. in welchen Fächern aus den jeweiligen Fächergruppen hat jede Schule nach den Vorgaben aus dem Ministry selbst entschieden.
Aber natürlich passt das nicht. DAS habe ich auch nicht behauptet!
Außerdem hat das nichts mit der Schulart zu tun, da am Gymnasium auch gestrichen wurde.
Tatsächlich gibt es an meiner Schule pro Block immer einen Kurs mehr, als es Klassen gibt. Die Kurse sind nach Leistung differenziert. DAS ist im Übrigen auch ein Kriterium, das Eltern bewegt, ihre Kinder bei uns statt an bestimmten Gymnasien einerseits oder an anderen GemS andererseits unterzubringen. Wir haben jedes Jahr mehr Anmeldungen als Plätze und mussten in diesem Jahr sogar wieder einmal Kids mit G-Empfehlung abweisen.
Es ist etwas zweckfrei mit dem Sparargument zu kommen, das angeblich auch noch gegen die Schulart IGS/KGS/GemS spräche, wenn an den Gymnasien auch gestrichen wird.
Wir, d.h. Schulleitung, ÖPR, Fachschaftsleitungen, nachdem diese innerhalb ihrer Fachschaften (Hier war dann also das gesamte Kollegium an Bord.) diskutiert hatten, saßen lange zusammen, um zu überlegen, wo wir streichen, und ich denke, wir das haben den Umständen entsprechend gut hingekriegt.
Ich würde mich freuen, wenn man sich mal ehrlich machen würde. Eigentlich ist das hier immer ein Nach-unten-Treten, wenn gegen die integrativen Schularten argumentiert wird.
Auch Gymnasiallehrkräfte sollten sich gut überlegen, ob sie nicht lieber für eine kooperative Schulform sein sollten, wenn sie doch ständig mit der Klientel hadern, die sie unterrichten müssen, weil Eltern ihre Kids am Gymnasium anmelden, obwohl sie dort leistungstechnisch vermeintlich gar nicht hingehören.
Ich bin selbst Gymnasiallehrerin, möchte dort aber nicht mehr arbeiten, weil ich an meiner Schule mitkriege, wie toll sich Kinder entwickeln, denen man es vielleicht niemals zugetraut hätte, weil sie in der fünften Klasse noch nicht so weit waren, wie sie hätten sein sollen. Die arbeiten sich dann durch die Niveaus nach oben und legen am Ende ihrer Laufbahn manchmal sogar das Abitur ab, obwohl sie aus schwierigen sozialen und sogar bildungsfernen Verhältnissen stammen.
Ich denke nicht, dass Schulen mit durchgängiger Binnendifferenzierung zielführend sind, und bin sogar strikt gegen diese Art von Schule als Standardmodell, aber ich halte ein dreigliedriges Schulsystem mit separaten Schulen für gesellschaftsschädlich, weil es sozial spaltet und Kids aus besonderen Verhältnissen benachteiligt.
Ich sehe das als Laie vermutlich zu pragmatisch. Wenn in einem Bundesland überdurchschnittlich viele Schüler*innen ohne ESA bleiben und davon 75% von Gemeinschaftsschulen stammen, erscheint mit das nicht unbedingt ein Anzeichen für die Überlegenheit dieses Schulsystems zu sein. Das Argument mit den Migranten würde ich auch nicht gelten lassen, da in Bundesländern mit deutlich höherem Anteil die Quoten signifikant niedriger wären.
“Zahl der Schulabbrecher steigt – nur wegen Migranten? SPD: Überzeugt nicht”
Aber da werden die Meinungen sicher auseinander gehen.
Was genau verstehen Sie nicht, wenn ich über MEINE SCHULE schreibe?
Nirgends habe ich behauptet, dass alle GemS in SH so arbeiten, wie es an meiner Schule geschieht. Tatsächlich tun es nur einige wenige, was ich persönlich falsch finde.
Lesen Sie doch einfach mal genauer, bitte! Ich plädiere nicht für das gängige GemS-System in SH, sondern für eines, das dem meiner Schule ähnelt bzw. für die Schulart KGS.
Wenn an Ihrer Schule bis auf die zieldifferenziert unterrichteten Schüler*innen praktisch niemand ohne ESA abgeht, aber im Rest des Landes seit Jahren so überdurchschnittlich viele Schüler*innen ohne ESA bleiben, ist es in der Tat erstaunlich, warum die anderen Gemeinschaftsschulen in SH Ihrem Beispiel nicht folgen.
Raten Sie! Ideologie. Ich war vorher an einer anderen GemS, wo man von einer Zweierdifferenzierung in Englisch und Mathe zu kompletter Binnendifferenzierung überging.
Meine Schule gilt zusammen mit einigen anderen wenigen in den GemS-Fachkreisen im Land als reaktionär.
Hätte ich nicht gedacht, dass das Schulwesen im Norden so ideologisch verbrämt ist.
Als man damals auf Zweigliedrigkeit mit Gemeinschaftsschulen und Gymnasien umgestellt hat, wäre es m.M. sinnig gewesen, die Gemeinschaftsschulen so aufzustellen, wie es sich in den erfolgreichsten Gesamtschulen in den Jahren bis 2007 in der Praxis bewährt hatte.
Die Schulen können selbst entscheiden. Die Schulleitungen treiben oft die Entwicklung ihrer Schulen voran. Und viele sind dabei sehr ideologisch ausgerichtet. Das sind in der Regel keine CDU- oder FDP-Sympathisant*innen.
Ich habe auch einige sehr ambitionierte jüngere Kolleg*innen, die sehr ideologisch ticken und in der Schulentwicklung vieles anstoßen, was mich persönlich aufgrund meiner Erfahrung oftmals sehr verwundert. Ich bin froh, dass die Mehrheit (auch die meisten jüngeren K*K) eher pragmatisch als ideologisch tickt.
Unsere Schulleitung bevorzugt flache Hierarchien und ist auf Konsens aus. Es wird Rücksprache gehalten, evaluiert …
Das ist nicht wirklich überall so.
„In SH, wo ich GEW-Mitglied bin, gibt es jedenfalls nicht die Ansage “alle immer in einem Raum”“
Kleine Ergänzung: An der Grundschule „natürlich“ schon. Seufz.
Das ist aber in allen Bundesländern so.
“[…] und gefährde damit Bildungsqualität, Vielfalt und die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte.”
Läuft es gerade so gut, dies bewahren zu wollen?
Einheitsschule, unangekündigte Tests abschaffen, Noten abschaffen… Es scheint im schulischen Kontext nur noch eine Richtung zu geben und die führt weg von Leistung und Anstrengung. Alle sollen sich wohl und behütet fühlen. Auf Dauer hält man so kein Industrieland, dessen Wohlstand und dessen Sozialsystem am Leben.
Der Begriff “Vielfalt” ist in diesem Kontext falsch, irreführend und absolut peinlich für dieses Aktionsbündnis!
Denn es ist üblich für Rechtspopulisten, falsche Begriffe, die etwas ganz anderes suggerieren, als man vorhat, zu verwenden – oft auch sehr “woke” Begriffe.
ZB “Demo für alle”!
Wenn wir zB nicht mehr alle durchgewürfelt in einem Ort wohnen, sondern nach Berufen oder “Klassen” aufgeteilt und separiert, stellt das dann “Vielfalt” dar?
Wenn in der Kirche nur Männer auf der rechten und Frauen auf der linken Seite sitzen dürfen oder im Bus nur Weiße vorne und Schwarze hinten, steht das für “Vielfalt”?
Warum sollte das für Vielfalt stehen? Weil man durch Klassifizierung oder auch besser und schlechter Stellung die Unterschiede hervorhebt? Dann steht die Bevor-bzw Benachteiligung Beamte vs Angestellte auch für Vielfalt?
Wirklich peinlich, werter Philologenverband!
Na, na…nun stören Sie einmal das Framing nicht. Vielfalt klingt doch so schön.
Also ich finde 4 Schulformen schon ganz eindeutig vielfältiger als 1.
(Ja, ich hab das mit der äußeren Differenzierung unter einem Dach schon verstanden @DerechteNorden).
Dreiklassenwahlrecht war auch vielfältiger. Drei ist ja mehr als eins.
Und auch wichtig:
Äpfel ungleich Birnen
Und Einheitsschule = Einheitsbrei ist genauso verdrehter Unsinn,siehe, was ich oben schrieb. Separierten ist Einheitsbrei, weil homogene.
Man könnte doch wenigstens mit offenen Karten spielen, bei diesem Thema.
Die Autokorrektur nervt wirklich!
“Separierten ist Einheitsbrei” – das sehe ich ganz genauso!
Der Artikel ist bezüglich der folgenden Aussage nicht korrekt: “Die fast 400 Gesamtschulen, die es in NRW gibt, werden dabei nicht erwähnt.” Das stimmt nicht, denn in der Veröffentlichung (siehe https://www.aktionsbuendnis-schule.de/2025/08/vielfalt-erhalten-bildungsqualitaet-foerdern/ ) werden explizit die Gesamtschulen angesprochen, Zitat direkt daraus:
“Mit Sorge blickt das „Aktionsbündnis Schule“ auch auf die an Gesamtschulen zunehmend zu beobachtende Praxis, die pädagogisch gebotene äußere Differenzierung aufzugeben.”
Das ist – korrekt – von uns auch so wiedergegeben. Gesamtschulen werden in der Pressemitteilung des Philologenverbands, in dem die Vorzüge der einzelnen Schulformen ausgeführt werden, aber nicht erwähnt.
Wörtlich heißt es darin: “Gymnasien bereiten vorrangig auf Studium und wissenschaftliches Arbeiten vor, sie sind Schulen für viele – aber nicht für alle. Realschulen und Hauptschulen verbinden eine fundierte Allgemeinbildung mit praxisnaher Orientierung und eröffnen breite berufliche Perspektiven vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels in Handwerk, Technik und Dienstleistung. Berufskollegs bieten jährlich über 200.000 Jugendlichen vielfältige Anschlusswege – von Ausbildung bis Weiterbildung. Förderschulen sichern Wahlfreiheit für Eltern von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf.”
Kein Wort zu den Gesamtschulen in diesem Kontext, die in NRW natürlich gleichfalls eine etablierte Schulform darstellen. Ihnen gilt nur “die Sorge”.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
„Ihnen gilt nur “die Sorge”.“
Dieser Meinung kann man ja (sogar mit guten Gründen) legitimerweise sein.
Wozu sollte man (angebliche) Vorteile einer Schulform nennen, die man gar nicht gut findet?
Muss man ja nicht – ist aber schon bemerkenswert (zumal es hier um ein Bundesland geht, in dem es bis vor kurzem einen Schulfrieden gab, der die Akzeptanz von Gesamtschulen einschloss).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Also, wenn hier schon auf mehr Vielfalt gepocht wird, dann doch bitte mehr Konzeptvielfalt. Dieser ganze Einheitsbrei egal in welcher Schulart sollte mehr Alternativen bekommen. Hier ist ein schönes Beispiel für ein Gymnasium
https://m.youtube.com/watch?v=WBsCBP2zDG4&pp=ygUeU3dyIHJhZGlrYWwgbmV1ZXMgU2NodWxrb256ZXB0 oder mein Lieblingsbsp. die Alemannenschule Wutöschingen. Oder mehr weiterführende Montessorischulen. Es ist echt traurig wie wenig da NRW zu bieten hat …
Mehr bling-bling, bitte!
Bitte definieren Sie ihr “bling-bling”. Nicht, dass ich da was falsch verstehe…
Sind Sie nie an südeuropäischen Stränden zum Kauf von Modeschmuck mit “bling-bling” animiert worden?
Ne
Dazu fällt mir nur Herr Reichenbach ein: Die Pädagogik der Privilegierten, nichts anderes sehen wir dort. Kein einziges Kind weicht vom deutschen Phänotyp ab, und das in Mainz!
https://shop.kohlhammer.de/die-padagogik-der-privilegierten-45334.html#147=19
Das heißt ja nicht, dass es eine “Pädagogik der Privilegierten” bleiben muss. Das wäre es nur, wenn es alternative Konzepte nur in Privatschulen gäbe.
Es ist nicht deshalb die Pädagogik der Privilegierten, weil es nicht allen Schülern offen steht, sondern weil es gar nicht mit allen Schülern funktioniert. Hier wird etwas abgefeiert, was am Ende bei vielleicht 30% der Kinder erfolgreich ist.
Meiner Meinung sind diese Lernformen sowohl bei Grundlagen (Lesen/Schreiben/Rechnen) sowie bei komplexeren Stoffen ineffizient und verleiten dazu, oberflächlich zu bleiben. Eine Integralrechnung oder die Bedeutung des Hitler-Stalin-Pakts bringt man sich nicht mal eben allein am Tablet bei, sondern es ist am besten, wenn man das von fähigen Lehrern erklärt bekommt. Die meisten Aha-Effekte in Schule und Studium habe ich nicht allein vor Buch oder Rechner gehabt, sondern bei der Erklärung durch fähige Lehrer/Profs.
SOL bedeutet ja nicht, dass man sich alles immer alleine beibringen muss. Es gibt ja weitere Formate wie kollaborietendes Arbeiten oder Impulse (kurze Unterrichtseinheiten). Je nach Thema kann man anders herangehen.
Dass das “nur” 30% der SuS erfolgreich schaffen, ist für mich eher ein Indiz dafür, dass es diese Angebote geben muss. Das sind immerhin knapp ein Drittel der Kids. Darunter sind sicherlich einige SuS, die sich im jetzigen System schwer tun.
Alle in die “Einheitsschule” und sich dann wundern, wenn der “Einheitsmensch” dabei herauskommt. Aber vielleicht will man es auch genau so…
Was soll man denn sonst wollen.
Dann braucht es auch nur noch eine Standardbekleidungsgröße. Das Bekleidungsmanagement der Bw kann aufgelöst werden usw. usw.
Und btw Einheit, Recht und Freiheit ist doch das, wo nach alle streben. Vielfalt würde die Wählerschaft der AfD auch nur verwirren, da ist der Einheitsmensch doch wünschenswert. Nur stößt die Einheitsschule bei den Einfaltspinseln auf starke Aversionen. Alles so verwirrend.
Vermutlich meinen Sie Gymnasien, Real- und Hauptschulen. An Gesamtschulen gibt es keine Einheitsmenschen, sondern Individuen. Nur Einfältige sprechen daher in diesem Zusammenhang von Einheitsschulen.
Und die GEW so:
„Die entstehende Mehrarbeit wird nicht aufgefangen in Form einer angedachten Entlastung.“
– Warum unterstützt man als angebliche Gewekschaft überhaupt etwas, von dem man (immerhin!) weiß, dass es mehr Arbeit für die Beschäftigten bedeutet?
– Offenbar hatte die GEW „Hoffnung“, dass „angedachte Entlastungen“ an der berühmten „anderen Stelle“ diesmal keine Vera… sind – LOL.
– „Wie naiv kann man sein?“ – GEW: „Ja!“
Die Einheitsschule schreckt mehr junge Menschen ab, Lehrer zu werden. Dadurch werden Lehrer knapper, weshalb uns mehr Gehalt bezahlt werden muss.
Hey, das wäre dann doch toll für Sie!
Ach ne, stimmt, Sie mögen ja die “Schmuddelkinder” nicht.
Ich unterrichte an der Berufsschule…
Umso schlimmer!