Unangekündigte Tests gestrichen: Kinderschutzbund lobt Bildungsminister dafür

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MAINZ. Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber (SPD) hat mit seiner Entscheidung, unangekündigte Tests an Schulen zu verbieten, Diskussionen bei Lehrkräften und Eltern ausgelöst – jetzt erhält er Unterstützung vom Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz. Die Organisation lobt den Schritt ausdrücklich und betont die Vorteile eines angstfreien Lernklimas.

Zustimmung. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

„Die Gegner dieser Maßnahme nehmen nicht die Kinder- und Jugendlichenperspektive wahr“, befand die bildungspolitische Sprecherin des Kinderschutzbundes, Christiane Breido. Studien und Reformmodelle im In- und Ausland hätten gezeigt: „Nur wer mit Freude und ohne Angst lernt, lernt gut.“

Klaus Peter Lohest, Vorsitzender des Kinderschutzbunds Rheinland-Pfalz, wies darauf hin, dass unangekündigte Tests bei Kindern häufig Stress, Unsicherheit und sogar Angst auslösen. Das untergrabe Vertrauen, erschwere eigenständiges Lernen und führe dazu, dass Kinder Schule als „Kontrollinstanz“ statt als Ort der Förderung wahrnähmen. „Wer Kinder schwächt, statt sie zu stärken, handelt gegen deren Bildungsinteresse“, so Lohest.

Der Kinderschutzbund verweist dabei auch auf eine Empfehlung des Bürgerrats Bildung und Lernen, Noten erst ab der 9. Klasse zu erteilen und zuvor auf individuelle Lernstandsberichte zu setzen (News4teachers berichtete). Ziel müsse es sein, Freude am Lernen zu erhalten und nachhaltige Lernerfolge zu sichern.

Der Philologenverband, der die Interessen von Gymnasiallehrkräften vertritt, hatte an der Entscheidung Teubers scharfe Kritik geäußert: Lehrkräften werde damit pauschal die Fähigkeit abgesprochen, selbst die für ihre Klassen und Kurse passende Form der Leistungsüberprüfung zu wählen. Die GEW begrüßte die Maßnahme hingegen (News4teachers berichtete auch darüber). News4teachers 

Bürgerrat-Talk über Schulnoten: Gerechter bewerten – oder bewährtes System behalten?

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7 Kommentare
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Katrin Löwig
1 Monat zuvor

Unser Minister heißt Sven!

Gummibärchen
1 Monat zuvor

“Die Organisation lobt den Schritt ausdrücklich und betont die Vorteile eines angstfreien Lernklimas.”

LERNklima, nicht Anwesenheit.

Das ist ein Unterschied…..

RainerZufall
1 Monat zuvor

Schöne Sache! Ich denke, die meisten würden ein angstfreies Lernklima unterschreiben – nimmt ja niemanden aus der Pflicht, Leistung einzufordern.

Wer immer noch an unangeküngten Tests anhängt UND diese tatsächlich anwendet, kann gerne zur Abwechslung auf wissenschaftliche Untersuchungen zu deren Wirksamkeit verweisen ^^

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor

Unangekündigte Tests etc. gab es an meinem Gymnasium in den 90ern nicht. Ging auch.

Lehrer Heinz
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Klar geht das, solange jedes Jahr ein großer Scheck aus Bayern kommt.

Eddi
1 Monat zuvor

Aber ein Arbeitsblatt rausgeben, bearbeiten lassen und am Ende der Stunde einsammeln und bewerten dürfen die Kollegen in RP noch?
Ich frage nur, weil das die neue Regelung ja komplett aushebeln könnte.