ÖHRINGEN. Unsere Schule beruht seit 150 Jahren auf preußischen Tugenden wie Ordnung und Disziplin und soll nach dem Prinzip des Nürnberger Trichters funktionieren. Die Lernforschung weiß allerdings heute, dass Lernen ein aktiver, konstruktivistischer Vorgang ist und Wissen nicht „eingetrichtert“ werden kann. Moderne Lernkonzepte passen aber nicht zu starren Standard-Klassenräumen in klassischen „Flurschulen“, daher müssen auch Lernraumkonzepte und pädagogische Architektur neu gedacht werden.
Der pädagogischen Dimension des Raumes wurde in Deutschland bis vor wenigen Jahren wenig Bedeutung geschenkt, Grundrisse im Bildungsbau sehen heute meist noch genauso aus wie vor 150 Jahren. Dies zu ändern und moderne Pädagogik mit innovativer Bildungsarchitektur zusammenzuführen, ist eine ebenso wichtige wie dringende Aufgabe – die anstehenden Investitionen in neue oder bestehende Schulbauten müssen einhergehen mit einer Modernisierung der pädagogischen Architektur, abgestimmt auf moderne pädagogische und didaktische Konzepte und die zunehmende Digitalisierung.
Neue Lernkonzepte verlangen nach neuen Raumkonzepten
Neue pädagogische und didaktische Konzepte, seien sie nun digital oder analog, verlangen nach neuen Raumkonzepten im Bildungsbau – für einen „Flipped Classroom“, bei dem die Wissensaneignung durch die Lernenden außerhalb der Schule digital, individuell und asynchron geschieht und die wertvolle Zeit in der sozialen Lerngruppe zu Nachfragen, Erklärungen und Praxistransfer genutzt wird, ist kein Klassenraum mit frontaler Ausrichtung auf die Lehrkraft nötig, gebraucht werden hierfür flexible Raumkonzepte für das Lernen und Arbeiten in unterschiedlichsten Sozialformen. Und auch inklusiv arbeitende Schulen, in denen alle Schülerinnen und Schüler potentialorientiert lernen und gemäß ihrem individuellen Bedarf gefördert werden, brauchen hierfür keine Klassenzimmer, in denen 30 Lernende im Gleichtakt unterrichtet werden, sondern innovative Räume, welche Individualität und Differenzierung zulassen und fördern.
„Flurschule“ als Auslaufmodell
Die herkömmliche Schule ist also ein Auslaufmodell. Diese „Flurschulen“ mit einheitlichen Klassenräumen rechts und links eines Flures, ausgerichtet auf lehrkraftzentrierten Frontalunterricht, stammen noch aus der Zeit der Industrialisierung, welche für gleichförmige Tätigkeiten nach uniformen Arbeitskräften verlangte. Unsere Lebens- und Arbeitswelt hat sich aber in den letzten 150 Jahren verändert, heute geht es in Schulen um die Vermittlung von Zukunftskompetenzen für eine (Arbeits-)Welt, von der wir Berufe und Herausforderungen noch nicht einmal kennen. Die Vermittlung dieser „21st Century Skills“ verlangt nach wechselnden Unterrichtsverfahren, nach Methodenvielfalt und wechselnden Sozialformen, Inklusion und Sprachförderung verlangen zudem noch nach darüber hinaus gehender Differenzierung.
Auch die zunehmende Einrichtung von Ganztagesschulen hat Auswirkungen auf Raumkonzept und Architektur. Eine als Halbtagsschule geplante Schule wird durch den Neubau einer Mensa nicht zur geeigneten Ganztagsschule. Pädagogisch wertvoller Ganztagsunterricht bedeutet nicht, den Frontalunterricht im 45-Minuten-Takt bis zum Nachmittag auszudehnen, nur unterbrochen von einer Mittagspause – das wäre für Lehrkräfte wir für Lernende eine Zumutung. Die Ganztagsschule braucht daher eine neue Rhythmisierung mit Unterrichtseinheiten, Zeiten des Selbstlernens, der Einzel- und Gruppenarbeit, aber auch Ruhezeiten für Lernende wie für Lehrende – und die entsprechenden Räume.
Für Schulen, die Beratungsbedarf hinsichtlich innovativer Lernräume zu ihren modernen pädagogischen Ansätzen haben, bietet der Schulausstatter Hohenloher ein kostenloses Workbook an. Das Workbook, aber auch unverbindliche Beratungsgespräche vor Ort oder ein Design-Thinking-Workshop der Hohenloher Academy erhalten Sie über unsere Hohenloher Kontaktseite.
Über den Autor:
Dr. Dr. Dierk Suhr ist pädagogischer Leiter des Schulausstatters Hohenloher und entwickelt dort Ideen für innovative Lernräume aus pädagogisch-didaktischer Perspektive. Zudem leitet er die Hohenloher Academy, die neben Fortbildungsveranstaltungen auch Projekt-Workshops vor Ort an Schulen zur Konzeption von passgenauen Lernräumen unter dem Primat von Pädagogik und Didaktik anbietet.
Weitere Informationen
Hohenloher: www.hohenloher.de
Kontaktseite: Kontakt
Mediathek: Dokumente | Hohenloher Schuleinrichtungen GmbH & Co. KG
Ansprechpartnerin im Unternehmen Hohenloher
Svenja Kokotec
Leitung operatives Marketing
svenja.kokotec@hohenloher.de
www.hohenloher.de
Dies ist eine Pressemeldung der Hohenloher Schuleinrichtungen GmbH + Co. KG.
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