Für höherere Unterrichtsverpflichtung – weniger Prüfungen und Elterngespräche

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POTSDAM. Eine Stunde mehr Unterricht pro Woche, aber weniger Prüfungen und Elterngespräche: Wie das neue Maßnahmenpaket des Landes Brandenburg Lehrkräfte entlasten soll.

Im Lot? Illustration: Shutterstock

Bildungsminister Steffen Freiberg will Lehrkräfte an Schulen entlasten und hat dafür ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt. «Lehrerinnen und Lehrer in Brandenburg werden weiter von administrativen Aufgaben entlastet, um sich auf guten Unterricht fokussieren zu können», sagte der SPD-Politiker. Bereits im Sommer 2024 hatte das Ministerium ein Entlastungspaket auf den Weg gebracht, nun folgt die aktualisierte Fassung.

Weniger Prüfungen, Gespräche und Gutachten

Die zentralen Prüfungen in der Jahrgangsstufe 10 an Gymnasien sollen abgeschafft werden – ebenso die verpflichtenden Facharbeiten in der Klasse 9. Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik sollen wie Klassenarbeiten gewertet werden und damit nicht mehr zusätzlich anfallen.

Grundschulgutachten sollen nicht mehr nötig sein, für die Eignung werde das Halbjahreszeugnis der 6. Jahrgangsstufe sowie die Einschätzung des Arbeits- und Sozialverhaltens gewertet. Dadurch würde auch das Übergangsverfahren in die 7. Klasse vereinfacht. Zudem soll die Zahl verpflichtender Elterngespräche reduziert werden und es soll weniger Bewertungen von Arbeits- und Sozialverhalten an Grundschulen und weiterführenden Schulen geben.

Die neuen Maßnahmen sollen ab dem im Februar startenden zweiten Schulhalbjahr 2025/26 sowie ab 2026/27 gelten. Perspektivisch arbeite das Ministerium auch daran, die Abiturprüfungen weiter zu zentralisieren und digitale Schülerakten einzuführen.

Schulverweis schneller möglich

Und: Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen sollen schneller und einfacher umgesetzt werden. Dazu gehören etwa Tadel, Klassenwechsel oder Schulverweis. Bisher sei dies in Absprache mit allen zuständigen Lehrerinnen und Lehrern, Eltern- und Schülervertretungen sowie der Schulleitung möglich – also den Klassenkonferenzen, erklärte Freiberg.

Geplant sei, dass dafür künftig nur die Klassenleitung sowie die Schulleitung zustimmen müssten. Für diese Änderung müsse das Brandenburgische Schulgesetz vom Landtag geändert werden, das Verfahren sei bereits eingeleitet, hieß es vom Ministerium.

Der Brandenburgische Pädagogen-Verband (BPV) kritisierte das aktualisierte Paket als «unzureichend». Damit könne die bevorstehende Pflichtstundenerhöhung nicht ausgeglichen werden, sagte BPV-Präsident Hartmut Stäker.

Mehr Unterrichtsstunden pro Lehrkraft

«Die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung ab Februar 2026 hat vielfach für Verunsicherung und auch Kritik gesorgt», sagte Freiberg. In Brandenburg sank die Zahl der Lehrerstellen im Haushalt für dieses Jahr um 345 Vollzeitstellen, auch wenn der Bildungsetat im Landeshaushalt insgesamt größer geworden ist. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen ab dem zweiten Halbjahr eine Stunde pro Woche mehr unterrichten. Beides hatte für Proteste gesorgt. News4teachers / mit Material der dpa

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Mika
1 Monat zuvor

„ Orientierungsarbeiten in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik sollen wie Klassenarbeiten gewertet werden und damit nicht mehr zusätzlich anfallen.“

Vielleicht weiß es der Herr Minister ja nicht besser, aber die Orientierungsarbeiten ersetzen bereits eine der verbindlichen Klassenarbeiten im jeweiligen Fach. Welche Entlastung gibts da jetzt?

Muss ich die Stunde trotzdem unterrichten, wenn ich keine 10te in De, Ma, En unterrichte, obwohl bei mir dann keine Entlastung durch die wegfallende MSA- Prüfung entsteht?

An meiner Schule ist man immer Klassenlehrer oder Tutor, weil wir einfach so wenig Kollegen sind. Müssen wir trotzdem die Stunde mehr unterrichten, obwohl wir keine Entlastung durch weniger Klassenkonferenzen oder Elterngespräche haben?

Glaubt Herr Freiberg ernsthaft, dass das Nichterteilen von ASV- Noten 35 Unterrichtsstunden nebst Vor- und Nachbereitung sowie die dazugehörigen Tätigkeiten zeitlich aufwiegt?

Ehrlich jetzt? Ich finds nur noch peinlich. Sich mit Händen und Füßen gegen die AZE wehren, aber herumtönen, dass die genannten „Entlastungen“ ungefähr 70 Zeitstunden aufwiegen würden. Und so jemand ist Bildungsminister….

Mrs.Garfield
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Genau so! Auf mich trifft nicht eine der Entlastungen zu, als Klassenleutung einer 1. Klasse mit voller Stelle und allen Fächern außer Sport. Danke, Herr Minister!
Die Arbeitszeit erfassen ich seit Beginn des Schuljahres per App und komme auf durchschnittliche 46h/Woche.

Penkiki
1 Monat zuvor

Ich unterstütze unseren überaus kompetenten Bildungsminister gern in diesem Vorhaben und suche mir selbst weitere Entlastungen. Mitten im Schuljahr neue Klassen übernehmen und/oder Stunden aufstocken, um längere Ausfälle von Kollegen aufzufangen? Exkursionen oder gar Klassenfahrten? Arbeitsaufträge zur Bearbeitung während meiner Krankheit oder der meiner Kinder? Fachkonferenzleitung, Mitarbeit in den Schulgremien, Brandschutzbeauftragter, Erstellen des neuesten Konzeptes für Wasauchimmer … ? Tschuldigung, würd ich wirklich schrecklich gern machen, muss mich aber leider maximal entlasten, geht nicht.

Katrin Löwig- Pension lacht bald und laut
1 Monat zuvor
Antwortet  Penkiki

Genau so geht das!

Fözi
1 Monat zuvor

Jämmerlich!
Habe gerade eine sechste Klasse und ziehe das nicht vereinfachte Ü7-Verfahren in diesem Schuljahr noch einmal durch. Zum Dank darf ich dann nach Abschluss desselben die Stunde mehr arbeiten. Wegfallende MSA-Prüfungen und Facharbeiten tangieren mich in der Grundschule überhaupt nicht. Das Entlastungspaket aus dem letzten Jahr beinhaltete nochmal was? Ist jedenfalls nix davon bei mir angekommen. Die Arbeitsbelastung steigt und steigt. Verpflichtetende Elterngespräche fallen weg? Ich lach mich schlapp- die immer schwächer werdenden Voraussetzungen und Fähigkeiten der SuS, steigende Zahlen von Verhaltens- und Lernauffälligkeiten machen es um ein Vielfaches nötig, Elterngespräche anzuberaumen. Ich kann mich ja nicht hinstellen und sagen: ist ja jetzt nicht mehr verpflichtend, kann ich so laufen lassen.
Wem möchte Herr Minister Freiberg die Augen verkleistern? Ich habe jede Illusion um Erleichterungen verloren.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Fözi

Wie wäre es mit Dienst nach Vorschrift, aber echte Noten bei den für die Anmeldung an der weiterführenden Schule relevanten Zeugnissen?

Tozitna
1 Monat zuvor

Wir erleben in Brandenburg gerade den größten Bildungsrückschritt der letzten 30 Jahre. Nun ist das nur bedingt der Bildungsminister, der dafür die Verantwortung trägt. Ausgangspunkt ist das Diktum des Finanzministers Crumbach, auf dessen Druck hin die Lehrkräfte mehr arbeiten müssen (= Sparmaßnahme). Nicht mehr und nicht weniger. Vor dem Bildungsminister stand nur noch die Aufgabe, diese Einsparung irgendwie rechtssicher aussehen zu lassen. Alle sogenannten Entlastungspakete (was für ein Euphemismus) sind Potemkinsche Dörfer, die aus Sorge vor einer möglichen Klage in die Welt gesetzt werden. Beispiele?
(1) Lehrkräfte mit Fächern, die nicht als sogenannte “Hauptfächer” tituliert werden, gehen leer aus, denn

  • Klassenarbeiten/Vergleichsarbeiten/Orientierungsarbeiten/P10-Prüfungen wurden ohnehin nur in Deutsch, Mathe und Englisch geschrieben.
  • Entlastungen für Grundschullehrer helfen den Oberschullehrkräften nicht weiter und der Wegfall der P10-Prüfungen interessiert die Grundschullehrkräfte aus guten Gründen nicht.
  • Arbeitsvoraussetzungen wie digitale Endgeräte (auf denen übrigens aus Datenschutzgründen – die Geräte gehören zum Aufsichtsbereich der MBJS-Datenschutzbeauftragten – keine Programme außer ein Webbrowser und die Apple-Apps sind; gerade Apple-Apps!!!) und Mailprogramm oder ein datenschutzkonformer Chatbot sind keine Entlastung, sondern sind entweder Arbeitsvoraussetzung, die der Arbeitgeber zu stellen hat (Mail, Endgeräte) oder erfordern einen deutlichen Arbeitszeitinput, um sie zu nutzen (Telli als Chatbot).

(2) Nahezu alle “Entlastungen” gehen zu Lasten von pädagogischer Qualität.

  • Grundschulgutachten fallen weg: Bei raren Schulplätzen und Übernachfrage entscheiden künftig nur noch die Noten aus dem ersten Halbjahr (!) der 6. Klasse. Kein Freitext, keine schulische Entwicklung, keine fachübergreifenden Kompetenzen. Ob ein Kind den Vorlesewettbewerb gewonnen hat, ob es Klassen- oder Schulsprecher war, ob es im Vorspielwettbewerb der Musikschulen des Landkreises gewonnen hat, ist unerheblich. Ob es sich in der 5. Klasse enorm gesteigert hat – unerheblich. Ob es aus gesundheitlichen/sprachlichen Gründen Lernschwierigkeiten hatte und deshalb sein Potential noch nicht ausschöpfen konnte – wen interessiert es…
  • Vergleichsarbeiten 8 sollen bewertet werden können und eine Klassenarbeit ersetzten: War da mal ein Argument aus dem Ministerium, dass man Vergleichsarbeiten auf keinen Fall benoten solle, um zu verhindern, dass “teaching for the test” die Ergebnisse verzerrt?
  • Reduktion der Elterngespräche: Auch wenn es hier im Forum nicht jeder hören mag – Elterngespräche halte ich u.a. für den Kern pädagogischer Tätigkeit, denn die Eltern sind grunsätzlich erst mal Partner für uns und – in ihrem Bereich – Experten für ihre Kinder. Hier zu reduzieren nimmt die Möglichkeit einer pädagogischen Intervention.
  • Verweise, Klassenwechsel und Schulwechsel im Sinne von Ordnungsmaßnahmen werden jetzt durch den Schulleiter erteilt? So ist es übrigens im Gesetzestext vorgesehen, die Klassenlehrkräfte sollen nur den einfachen Verweis aussprechen können, der dann aber als Erziehungsmaßnahme zählt. Das bedeutet zunächst einmal eine unglaubliche Arbeitsverdichtung bei Schulleitungen, ohne dass die Klassenlehrkräfte sich da raushalten können. Denn woher sollen Schulleitende wissen, wie in dem betreffenden Fall und den ganz konkreten Umständen rechtssicher zu verfahren ist? Sie ahnen es schon: Sie holen sich den Rat und die Expertise von den Klassen- und Fachlehrkräften. Nur wird das jetzt nicht mehr Klassenkonferenz genannt. Ungeachtet dessen müssen sich letztlich doch alle treffen, um den Fall zu besprechen.

Was passiert gerade in der Praxis? Der Minister ist ja der Meinung, dass die 26. Stunde zum Halbjahr eingeführt werden muss. Wir produzieren also an einer Schule mit 50 Vollzeitkräften 50 Einzelstunden Überhang. Der kann ja aber nicht einzeln mit Unterricht versorgt werden, und es funktioniert auch nicht, dass 4 Mathelehrer eine Klasse unterrichten – jeder mit einer Stunde. Also schiebt man die Stunden zusammen und schickt die Lehrkraft ins Karrussel, die entweder unbeliebt ist oder wo der Fachbedarf noch am geringsten ist. Das wird nicht die Lehrkraft sein, die an der Schule B, 60km entfernt, gebraucht wird. Es bedarf also zwei/drei/vier Zwischenversetzungen, um dann in der Entfernung eine Stelle zu besetzen. In der Zwischenzeit versuchen die armen Planer an den Schulen irgendwie einen Stundenplan zu basteln, da bisher ja nicht klar ist, wer eigentlich gehen muss und ob er/sie sich das bieten lässt und sich entweder krank meldet oder einen Anwalt nimmt.

Und so kann jede einzelne Maßnahme durchdekliniert werden, am Ende bleibt nur noch heiße Luft.
Da man gleichzeitig die Leistungsanforderungen senkt (pro Schuljahr nur noch 1-2 Klassenarbeiten, je nach Beschlusslage), werden wir in Brandenburg vielleicht sogar eine Leistungssteigerung erleben. Wie in den letzten Jahren zu beobachten war: Leistung zu schlecht – wird halt der Bewertungsmaßstab verändert.

Kleine Petitesse am Rande: Lehrkräfte an Schulen mit einem schlechten Sozialindex (also mit schwieriger Klientel) müssen auch 26h unterrichten lt. noch zu verabschiedender Arbeitszeitverordnung, bekommen die 26. Stunden jedoch in Form einer Abminderung zurück. Es wird gemunkelt, dass man so schon mal vorsorgt für den Fall, dass Gerichte diese Schimäre kippen und man dann super schnell zumindest an diesen Schulen zurück wechseln kann in das alte System. Aber ich wollte mich nicht in Gerüchten verlieren, sondern meinen Unmut über dieses bildungspolitische Desaster äußern.

Penki
1 Monat zuvor
Antwortet  Tozitna

Wie absurd und wenig durchdacht der ganze Spaß ist und daher hoffentlich bald einkassiert wird, zeigt sich an genau diesen Schulen, an denen die Lehrer diese Abminderungsstunde bekommen. Zu diesen Schulen gehören auch Förder- und Berufsschulen. Meine Schule gehört dazu und wir bekamen vor einigen Wochen einen sehr spannenden Informationsbrief.

Lehrer an diesen Schulen, die voll arbeiten, leisten weiter ihre 25h Deputat und bekommen 100% bezahlt, da sie auf dem Papier durch die Abminderungsstunde 26h leisten.

Bei Teilzeitlehrern sieht das schon anders aus. Ich gehe beispielsweise 19h, jetzt gerade also 19/25. Da auch mir die Abminderungsstunde zusteht, arbeite ich, wenn ich nichts verändere, dann 18h, wobei ich aber 19/26 bezahlt bekomme, also eine Lohnkürzung bekomme. Wir wurden in dem Schreiben munter dazu aufgerufen doch bitte einen neuen Teilzeitantrag mit einer Stunde mehr zu stellen, in meinem Fall also 20h, damit ich nach Abzug der Abminderungsstunde wieder bei 19h lande. Wenn ich das mache und damit also genau die gleichen Stunden wie vorher unterrichte, werde ich dann aber für 20/26 bezahlt, was sogar ein kleines Lohnplus ausmacht. Teilzeitkräfte an den Schulen mit Abminderungsstunde können also entweder weniger unterrichten als vorher (blöd, war ja nicht das Ziel) oder aber gleich viel arbeiten, dann aber für etwas mehr Geld (blöd, der Finanzminister wollte doch sparen).

Ines
1 Monat zuvor
Antwortet  Penki

Also in MV haben wir sogar 27 Pflichtstunden

Fözi
1 Monat zuvor
Antwortet  Ines

Die haben Lehrkräfte im Grundschulbereich in BB ebenfalls. Ab Februar dann 28.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Tozitna

Bei Bewerbungen verlangen viele Arbeitgeber auch mal das Halbjahreszeugnis der 10, weil dort die wundersame Leistungsverbesserung des zweiten Halbjahres nicht abgebildet wird …
Ansonsten gebe ich Ihnen weitgehend recht. Diese “Entlastung” ist selbst ohne die Berücksichtigung durch die Mehrbelastung der zusätzlichen Unterrichtsstunde kaum der Rede wert.

Schwarzwald
1 Monat zuvor

Ich finde die Änderungen überfällig, also gut. Gleichzeitig aber finde ich die minimal und sehe nicht, wo da die große Entlastung sein soll.

Tozitna
1 Monat zuvor
Antwortet  Schwarzwald

Welche Änderungen finden Sie gut?

Realist
1 Monat zuvor

Mogelpackung. Was soll eine Lehrkraft in Zukunft sagen? “Nein ich kann diese Monat nicht mehr mit Ihnen kommunizieren, mein Zeitkontigent ist aufgebraucht.”

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Naja, das tun Lehrkräfte doch durchaus. Meine Kollegin schreibt Eltern, die um einen Gesprächstermin am Nachmittag bitten, weil sie ja arbeiten, konsequent, da könne sie nicht. Entweder die Eltern nehmen sich also einen freien Tag, um mit ihr am Vormittag zu reden, also einen Urlaubstag, oder es gibt kein Gespräch.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Sicher. Weil Kollegen nur von 8-12 in der Schule sind. An Dienstberatungen nimmt die Kollegin dann auch nicht teil?
Hört sich für mich nach Paulanergarten an.

Nanu
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Haben wir alle paar Wochen, eher Monate. Sie haben das täglich?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Nanu

Alle vier Wochen. Ich halte Ihre Aussage trotzdem für ein Gerücht. Ich kenne keine Grundschule, die lediglich bis 12 Uhr geöffnet hat, noch kenne ich Kollegen, die jahrein, jahraus bis maximal 12 Uhr in der Schule sind. Ich halte es auch für unglaubwürdig, dass Ihre Schulleitung es zulassen würde, dass eine Lehrkraft keine Elterngespräche nach 12 Uhr durchführt.
Wie gesagt: Paulanergarten.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Die Lehrerin muss nur auf ihre Sprechstunde bestehen. Ich musste auch eine angeben, vereinbare wegen der Urlaubstagproblematik nur individuelle Termine.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Jap, bei uns kann ich ebenfalls entweder eine “feste Sprechzeit” selbst bestimmen und/oder eine “flexible Sprechstunde” machen.
Ich selbst rufe durchaus auch am Wochenende, in den Ferien oder Abends Eltern an … Die wissen allerdings alle, dass sie das gerne sagen können, falls das nicht erwünscht ist.
Mailkontakt jederzeit. Hier schreibe ich normalerweise am gleichen Tag zurück.
Dazu dann den Klassenlehrersprechtag und Fachlehrersprechtag.
Falls wirklich fest erwünscht, trage ich auch die fixe Sprechstunde ein … War allerdings die letzten Jahren kein Bedarf. Die Eltern sind oft recht erstaunt, wie schnell “der Kontakt” von mir dann kommt. Aber für mich ist das auch flexibler und erspart durchaus andere Probleme, wenn man zeitnah sowas angeht.

An meiner alten Regelschule … War das deutlich anders. Da kam nahezu gar keiner. Aber gut …Und wenn, dann eigentlich leider nur “negative Sachen” [Fehlverhalten].

Ich hatte auch schon Jahre, wo ich prinzipiell alle Eltern [eigene Klasse] 1-2 Mal im Jahr angerufen habe. Sehr zeitintensiv, aber fanden die meisten Eltern auch gut. Rest sagten, dass das reicht “wenn es Probleme gibt”. Auch okay.

Hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.
Aber rein theoretisch dürfte ich auch auf die “feste Sprechzeit” verweisen. Falls das gar nicht geht, dann müsste ich eine Alternative stellen – “notfalls”. Aber kann hier wohl durchaus auf Begründung bestehen … Hat es nie gebraucht.

Eltern sind per se “keine Gegner”. Sie gehören auch zur “Schulgemeinschaft” dazu. Das mag an einer Privatschule nochmal etwas intensiver sein. Hier erreiche ich normalerweise auch zeitnah alle Eltern.
An meiner alten Regelschule gab es “unerreichbare Eltern”. Schade eigentlich.
Ich persönlich finde das recht sinnvoll … Dadurch entstehen viele Probleme erst gar nicht und viele Probleme löst man recht fix zeitnah. Ist mir lieber, als das “aufzuschieben” und “Kontakte meiden”. [Den “Fehler” hatte ich an meiner alten Regelschule gemacht.]

Ich denke jeder und jede muss das für sich so etwas herausfinden, was passt.
Ich sehe wenig Sinn darin, dass ich auf meine “feste Sprechzeit” beharre und dadurch zusätzliches “Konfliktpotential” besteht. Macht es mir selbst eher schwieriger. Außer es geht um “Machtgefüge” … Dort prallen die Eltern sowieso wie an einer Mauer bei mir auf. Dann ist das halt so. Bisher war auch das recht schnell geklärt … Trotz oder wegen Privileg der Privatschule vielleicht.

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Wir haben keine Sprechstunden.

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sprechstunde? Ah. Das wäre ja eine Idee. Das ist nachvollziehbar. Dann können Eltern langfristig planen.

Na ja
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Hab ich als Elternteil selbst so erlebt: Es gab in der Grundschule Sprechstunden – da ich selbst Lehrkraft bin, kann ich nicht unbedingt zu den vorgegebenen Zeiten am Vormittag. Die Lehrerin hat meinen Wunsch nach einem Ausweichtermin konsequent weg ignoriert, der Schulleiter hat das gedeckt.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Na ja

Bei allem Verständnis, warum soll ich als Lehrkraft z.B. um 19 Uhr in der Schule auf Eltern warten, weil diese ein persönliches Gespräch haben möchten und nur dann “Zeit haben”? Solche Forderungen habe ich schon erlebt.
Wenn ich mit den Kids zum Kinderarzt muss, dann nehme ich mir doch ggf. auch frei und bestehe nicht darauf, dass der Arzt sich nach mir richtet…

Das ist übrigens bei Arzt, Anwalt, Steuerberater, im Rathaus, ja selbst beim Frisör so.

Als Klassenlehrer finde ich es den einfachsten Kompromiss, am Nachmittag/Abend noch schnell mit den Eltern zu telefonieren, wenn was los ist. Dafür bleibe ich aber doch nicht bis abends in der Schule.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Absolut verständlich.
Ich würde dann anbieten:
– Feste Sprechzeit
– Terminalternativen (Vor/Nach meinem Unterricht – extra rein fahre ich normalerweise nicht)
– Telefongespräch
– Digitales Meeting

Bis abends wegen “persönlichen Elterngespräch” in der Schule … Bleibe ich auch nicht. Hat es auch noch nie gebraucht.
Oft sind Eltern ja sogar über ein (kurzes) Telefongespräch selbst erfreuter.
Auch sie müssen hier rein fahren. Auch sie können hier flexibler und zeitsparender agieren.
Finde ich eigentlich sinnvoll, verstehe aber, wenn das nicht alle machen wollen. Absolut in Ordnung.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Der 29.2. als jour fixe bietet sich doch an aber nur, wenn er von Unterrichtsverpflichtungen freigehalten wird..

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Die Lehrkräfte sollten sich einfach an anderen Behörden wie z.B. dem Finanzamt, dem Bauamt etc. orientieren.

Mr. Farmer
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Volle Zustimmung

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Bei allem Verständnis. Wo wurde 19.00 Uhr geschrieben? Sie versuchen, eine verständliche Kritik durch absurde Auslegung schlechtzureden. Sie vergleichen sogar den Arztbesuch mit einem Elterngespräch beim Lehrer.

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Na ja

Dito. Kenne ich auch. Da wurde einfach geschrieben, man könne nicht. Wie soll man das Gegenteil beweisen?

Frühstücksbuffet
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

12.00 Uhr? Wo wurde das denn geschrieben???

Frühstücksbuffet
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Bei uns legen sich die Kollegen Gespräche in eine Freistunde und meckern dann, wenn sie da vertreten müssen. Notfalls gleich nach der letzten Stunde, also 14.15 Uhr, aber das ist das Maximum. Lieder morgens vor der 1. Stunde, sodass man dann sagen kann, man müsse leider zum Unterricht.

Anschi
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

So, wie das z.B. bei Ärzten gegen Quartalsende durchaus auch praktiziert wird – egal, wie dreckig es einem Patienten geht.
Oder so, wie das bei einigen Handwerksbetrieben läuft, die man kontaktiert: “Nein, wir haben keine Leute, wir können da keinen schicken. Das dauert!”
Oder so, wie es uns die Soz-Päds und anderen Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen regelmäßig vormachen: “Nein, an dem Tag/Vormittag kann ich nicht. Da habe ich frei. Wissen Sie, ich hab ja nur Teilzeit. Und mein Arbeitgeber erlaubt mir keine Überstunden.”

Mika
1 Monat zuvor

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Herr Freiberg beweist erneut, dass er die Rolle des Bildungsministers nicht ausfüllt.

Anstatt in der Koalition dafür zu kämpfen, den Bildungsbereich zu stärken, Lehrer tatsächlich zu entlasten, Kommunen als Schulträger zu unterstützen und sich um Arbeitszeiterfassung und Anpassung der Bildungsziele zu kümmern, also tatsächlich BILDUNGSpolitik zu machen, macht er sich parteipolitisch fügsam auf, unter dem Spardiktat der Regierung die Arbeits- und Lernbedingungen in Schule weiter zu verschlechtern. Er ist noch nicht mal fähig, die angebliche „Entlastung“ stundengenau zu beziffern, um die Anordnung einer zusätzlichen Unterrichtsstunde begründen zu können.
Er ist auch nicht Minister genug, um den Finanzminister Herrn Crumbach beim Wort zu nehmen, der zu Beginn der Amtszeit verlauten ließ, dass man nun erst mal die tatsächliche Arbeitszeit der Lehrer erfassen müsse.

Letztlich stellt sich mir Herr Freiberg als farbloser Parteiwillenerfüllungsgehilfe dar, der lieber staatlich geförderte HobbyHorsing-Startpakete verteilt als seinen Job zu machen: die Bildung im Land Brandenburg voran zu bringen!

Charlotte
1 Monat zuvor

“Schulverweis schneller möglich” – hier wird die Mitwirkung durch die Elterngremien ganz clever ausgehebelt. Da sich die Gremien aktuell neu aufstellen und sozusagen erst einmal lahm gelegt sind, wird hier die Elternschaft schön vor die Tür gesetzt. Solche Themen sollten vorher im Landesschulbeirat thematisiert werden.

Alex
1 Monat zuvor
Antwortet  Charlotte

Was genau haben denn Elterngremien mit einem auszusprechenden Schulverweis zu tun?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex

Bisher war dafür zwingend eine Klassenkonferenz einzuberufen, der die jeweiligen Eltern- und Schülervertreter angehören.

Arthur
1 Monat zuvor

Jegliche Deputats-Änderung (oder andere Namen dafür) sollte von den Gerichten direkt gekippt werden, solange keine Arbeitszeiterfassung vorgenommen wird.

Marianne B.
1 Monat zuvor

Armes Deutschland – noch weniger Zusammenarbeit mit den Eltern ? Ja, nehmt die jungen Eltern (oft mit Kopfhörern in den Ohren) ruhig weiter aus der Pflicht !

Alex Sommer
1 Monat zuvor

Viel Glück. An Humboldt Universität wird angehenden Unterstufenlehrern gerade beigebracht
, daß sie mehr Hausbesuche und Elterngespräche machen sollen.

Heinz
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex Sommer

Hausbesuche . Das ist ja wie bei „Der Lehrer“ auf RTL.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Heinz

Oder wie in der DDR, da war ein Hausbesuch pro Schuljahr üblich.

Frühstücksbuffet
1 Monat zuvor
Antwortet  Alex Sommer

Heutzutage dich aber bitte nie alleine!

Heinz
1 Monat zuvor

Man kann die Unterrichtszeit erhöhen und gleichzeitig die Zahl an Elterngesprächen reduzieren? Wie soll das denn gehen? Das wäre ja so als würde ich sagen:

“Die Feuerwehr ist jetzt für einen größeren Bereich zuständig, muss aber weniger Feuer löschen.“

Rudi
1 Monat zuvor

WARUM MACHEN MINISTER DAS?.?
Weil sie es können!!!
Wir dummen Lehrkräfte meckern zwar und sagen „man müsste Dienst nach Vorschrift machen“. Dann aber doch alles schlucken und sagen: „ Die armen Kinder!“
Ars..backen zusammenkneifen und alles stehen und liegen lassen was zu viel erscheint.

Ellenbogen
1 Monat zuvor

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/11/lehrkraefte-entlastet-brandenburg-bildungsminister-steffen-freib.html

Auch soll die Zahl der Klassenarbeiten von 4 auf 2 pro Schuljahr gesenkt werden. Das ist wirklich eine Entlastung für uns Lehrer. Man kann endlich wieder mehr üben!!!!!!

Aber auch für die Schulleitung, die ja 3 verschiedene Exemplare jeder Klassenarbeit an der Schule durchsehen muss! In Berlin und Brandenburg ist das so. Da fällt quasi die Hälfte weg. Ich schätze mal ganz grob statt 80-100 nur noch 40-50 Klassenarbeiten, die die Schulleitung “begutachten” muss.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Ellenbogen

Die Zahl der verbindlichen Klassenarbeiten beträgt bereits 2 pro Schuljahr – gern in der VV Leistungsbewertung nachlesen. Wo ist da jetzt die Entlastung speziell für die Unterrichts-Stunde Mehrarbeit?

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Oh, da hat es Brandenburg aber gut. Nur noch 2 obligatorische Klassenarbeiten pro Schuljahr. Das wurde doch aber auch erst kürzlich eingeführt, oder? Deshalb zählen Sie es schon wieder nicht mehr mit?

Uhrmacher
1 Monat zuvor
Antwortet  Ellenbogen

Das finde ich auch eine echte Entlastung für Lehrer und Schulleitung.

Tozitna
1 Monat zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Die Schulleitung wird nicht entlastet – wo steht, dass drei Exemplare der Schulleitung vorgelegt werden müssen?!
Sowas machen nur SL, die kein Vertrauen in ihre Lehrkräfte haben.
Und übrigens trifft diese Entlastung nur Lehrkräfte mit Deu/Ma/Eng. Es soll aber auch noch andere Fächer geben…
Zudem ist es auch eine Frage der Qualität, denn jetzt steigt der Anteil von Portfoliogedöns an der Gesamtnote weiter an.