Baden-Württemberg: Ansturm auf G9 – 90 Prozent wollen neunjährigen Bildungszweig

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STUTTGART. Das neunjährige Gymnasium ist in Baden-Württemberg beliebt. Das zeigen die Anmeldezahlen. SPD-Fraktionschef Schmiedel fordert erneut, den Schulversuch auszuweiten.

An den Gymnasien mit Wahlmöglichkeit entscheidet sich eine große Mehrheit der Eltern und Schüler für G9 und gegen das Turboabi G8, wie das Kultusministerium mitteilte. An den bisher 44 Modell-Gymnasien wurden für das Schuljahr 2013/14 insgesamt 5937 Schüler angemeldet – davon 5334 für einen neunjährigen Zug. Das entspricht 90 Prozent. Für G8 entschieden sich 603 Schüler.

«Die hohe Zahl der Anmeldungen belegt die große Nachfrage nach

einem neunjährigen Weg zum Abitur», sagte Kultusminister Andreas Stoch (SPD). «Wir werden gemeinsam versuchen, für jedes Kind eine gute Lösung zu finden.»

 

«Alle, die das G9 weiter deckeln wollen, haben angesichts der Zahlen allen Grund, noch einmal in sich zu gehen.»

SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel sprach sich erneut dafür aus, über eine Ausweitung der G9-Züge nachzudenken. «Alle, die das G9 weiter deckeln wollen, haben angesichts der Zahlen allen Grund, noch einmal in sich zu gehen.» Auch knapp zehn Jahre nach seiner Einführung und diverser Korrekturen am pädagogischen Konzept habe das G8 bei den Eltern in Baden-Württemberg keine wirkliche Akzeptanz gefunden. Dies könne man aus den vorliegenden Anmeldezahlen ablesen.

Die Grünen lehnen bisher eine Ausweitung des Schulversuchs ab. Schmiedel hatte in der Vergangenheit aber Unterstützung von Städtetag und Landeselternbeirat bekommen. Die Kosten des Schulversuchs belaufen sich nach Angaben des Ministeriums auf rund acht Millionen Euro. dpa

(22.03.2013)

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