Brandenburg: Ausbau dualer Studiengänge stockt

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POTSDAM. Wirtschaftsverbände und Regierung in Brandenburg sind sich einig: Das Hochschulstudium mit integrierter Betriebsausbildung soll ausgebaut werden. Doch sind es oft die Unternehmen selbst, die den Ausbau der dualen Studiengänge behindern.

Der Ausbau dualer Studiengänge an Brandenburgs Hochschulen kommt nur schleppend voran. Das geht aus der Antwort von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der Linke-Fraktion im Potsdamer Landtag hervor. Rot-Rot will duale Studiengänge – also ein Hochschulstudium mit einer integrierten Ausbildung in Betrieben – ausbauen, um dem Fachkräftemangel in der Wirtschaft entgegenzuwirken.

Die Ausbildung zwischen Hörsaal und Betrieb ist beliebt, doch der Ausbau des Angebots in Brandenburg hält nicht mit den Ansprüchen Schritt. Foto: ME-Arbeitgeber / Flickr (CC BY 2.0)
Die Ausbildung zwischen Hörsaal und Betrieb ist beliebt, doch der Ausbau des Angebots in Brandenburg hält nicht mit den Ansprüchen Schritt. Foto: ME-Arbeitgeber / Flickr (CC BY 2.0)

Studenten sowie insbesondere Wirtschaftskammern haben zwar ein großes Interesse an dualen Studienangeboten. Die Annahme durch die Unternehmen sei aber von Hochschule zu Hochschule sehr unterschiedlich, erklärte Kunst. Die Nachfrage von Studieninteressierten nach dualen Studienplätzen sei insgesamt deutlich höher als die Zahl der vorhandenen Ausbildungsplätze.

«Duale Studiengänge sind eine Möglichkeit, gut ausgebildete Fachkräfte zu bilden und im Land zu halten», heißt im Koalitionsvertrag. Aufgrund der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur in Brandenburg könne der Ausbau der dualen Studiengänge aber nur als gemeinsame Anstrengung von Hochschulen und Unternehmen gelingen.

Ministerin Kunst erklärte, dass derzeit an neuen dualen Angeboten insbesondere an der BTU Cottbus-Senftenberg sowie den Fachhochschulen in Brandenburg, Potsdam und Eberswalde gearbeitet werde. Einige duale Studiengänge gebe es bereits, etwa Pflegewissenschaften und Therapiewissenschaften in Cottbus oder Holztechnik und Ökolandbau in Eberswalde. (dpa)

zum Bericht: Akademisierungswahn? OECD macht sich mit Statistiken lächerlich

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