Bildungspaket: Schulleitungen ärgern sich über von der Leyen

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BERLIN. Das von Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf den Weg gebrachte Bildungs- und Teilhabepaket sorgt an Schulen für Ärger – meint jedenfalls der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV). Der Aufwand für die Schulleitungen, der mit der Vergabe verbunden ist, sei enorm.

Ihr Bildungspaket macht Schulleitern zusätzliche Arbeit: Arbeitsministerin von der Leyen.  Foto: Laurence Chaperon / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)
Ihr Bildungspaket macht Schulleitern zusätzliche Arbeit: Arbeitsministerin von der Leyen. Foto: Laurence Chaperon / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)

„Angesichts der Aufgabenfülle ist er kaum zu bewältigen“, beklagte der Präsident des BLLV, Klaus Wenzel. „Selbstverständlich unterstützt der BLLV jede Zuwendung für bedürftige Kinder. Wir kritisieren aber, dass sämtliche mit dem Bildungspaket anfallenden Aufgaben an die Schulleitungen delegiert werden.“ Besonders belastend sei die Situation für Schulen in Ballungsräumen oder in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit. Wenzel appellierte an die verantwortlichen Politiker, die Vergabepraxis zu überdenken.

Die Aufgaben, die im Zusammenhang mit dem im März 2011 von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Bildungs- und Teilhabepakets an Schulleitungen delegiert wurden, reichten von der Beratung der Eltern beim Ausfüllen der Anträge, über die Errechnung der Pauschale für die Mittagsverpflegung, die Aufbewahrung großer Geldbeträge bis zur Prüfung der individuellen Gültigkeitsdauer von Kostenübernahmeerklärungen, erläutert der BLLV. Erschwert werde die Arbeit oft von Sprach- und Verständigungsproblemen bei Kindern mit Migrationshintergrund oder Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Der Zeitaufwand für Beratung, Ausfüllen, Sammeln und Verwalten der Anträge sei immens. Zusätzlich müssten die Pauschalbeträge von den Schulen ermittelt und festgelegt werden. „Hier wurden unüberlegt, undurchdacht und vor allem bequem sensibelste Aufgaben an Schulleitungen übertragen, die diese angesichts ihrer ohnehin schon extrem hohen Arbeitsbelastung gar nicht erfüllen können“, kritisierte der BLLV-Präsident. Er schlug vor, den Jobcentern die Abwicklung zu überlassen. Schulen könnten im Gegenzug Unterstützung und Vermittlung bei der Überprüfung der Fakten leisten.

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