BERLIN. In den Streit um die Eingruppierung – und damit das Gehalt – angestellter Lehrer könnte Bewegung kommen. Noch im Herbst könne es neue bundesweite Tarifverhandlungen geben, kündigte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft der Länder, Jens Bullerjahn (SPD), in einem Schreiben an Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) an.

Er wolle sich bei der TdL-Mitgliederversammlung für eine neue Runde einsetzen, wenn sich auch die Lehrergewerkschaft verhandlungsbereit zeige, schreibt Bullerjahn. Landesbezogene Tarifverhandlungen, wie die Berliner Gewerkschaft GEW fordert, kämen dagegen nicht infrage.
Das Schreiben vom 10. September hatte Nußbaum seinem Sprecher zufolge an die Lehrergewerkschaft weitergeleitet. Diese hatte den Berliner Senat zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Sie will eine tarifvertragliche Eingruppierung für die rund 9.000 angestellten Berliner Lehrer erreichen, die die Einkommensunterschiede zu verbeamteten Kollegen ausgleicht.
Nußbaum hatte immer betont, diese Verhandlungen könnten nur in der TdL geführt werden. Bullerjahn habe ihm dies in seinem Brief bestätigt, erklärte er nun. Vor diesem Hintergrund habe er kein Verständnis für die angekündigten Warnstreiks am 24. September und 21. Oktober.
Die Gewerkschaften wollten bei den Verhandlungen im März erreichen, dass sich die Arbeitgeber zum Einstieg in einen bundesweiten Tarifvertrag für die rund 200 000 angestellten Lehrer bereiterklären. Bislang gibt es von Land zu Land große Gehaltsunterschiede. Die erhoffte Annäherung blieb aber aus. dpa
Zum Bericht: „Länder-Tarifabschluss: Lehrer sollen die dickste Kröte schlucken“