Lehrertarife: Verhandlungen in Sachsen – Warnstreik in Sachsen-Anhalt

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DRESDEN / MAGDEBURG. Jetzt also doch: Sachsens Staatsregierung und Gewerkschaften verhandeln über einen Altersteilzeit-Tarifvertrag, um den Generationenwechsel in den Lehrerzimmern besser ablaufen zu lassen. Umstritten bleibt aber die Gehalts-Eingruppierung angestellter Lehrer – wie in Sachsen-Anhalt. Dort hat die GEW zu einem Warnstreik aufgerufen.

Sachsens Regierung und Gewerkschaften haben – nach langem Ringen – Tarifverhandlungen über eine Altersteilzeitregelung für Lehrer an öffentlichen Schulen aufgenommen. Beide Seiten verkündeten den offiziellen Start der Verhandlungen in einer gemeinsamen Erklärung. Zuvor waren Vertreter der Gewerkschaften dbb Beamtenbund und Tarifunion sowie GEW zu einem Spitzengespräch ins Finanzministerium in Dresden gekommen.

Bei dem Treffen seien weitere Gespräche zur Erhöhung der Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen und zur Nachwuchssicherung vereinbart worden, hieß es. Bis Anfang November habe man Termine abgestimmt. Die Gewerkschaft hatten im Vorfeld der Gespräche einen Abschluss der Tarifverhandlungen noch in diesem Jahr gefordert.

Weiter uneins sei man bei der Eingruppierung der angestellten Lehrer in Gehaltsstufen, teilten beide Seiten in der gemeinsamen Erklärung mit. Auch hier forderten ddb und GEW bislang die umgehende Aufnahme von Tarifverhandlungen. Die Staatsregierung setzt dagegen auf eine länderübergreifende Lösung in der Tarifkommission der Länder (TdL), deren Vizevorsitzender Finanzminister Georg Unland (CDU) ist.

Sachsens Lehrer werden derzeit nach einer vom Land vorgegebenen Eingruppierungs-Richtlinie bezahlt. Nach Angaben der GEW sind die mehr als 30 000 Pädagogen schlechter bezahlt als die meisten Kollegen in anderen Bundesländern.

Der Streit um den Generationenwechsel bei den Lehrern dauert seit Monaten an. Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Lehrer erst mit landesweiten Streiks die Regierung an den Verhandlungstisch bewegt.

In Sachsen-Anhalt hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die angestellten Lehrer an den öffentlichen Schulen und Hochschulen Sachsen-Anhalts für Dienstag, 10 Uhr, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Sie will damit ihrer Forderung nach einer tariflichen Eingruppierung dieser Lehrkräfte Nachdruck verleihen. Die angestellten Lehrer erhalten nach Angaben der GEW trotz gleicher Ausbildung und Tätigkeit deutlich weniger Geld als verbeamtete Lehrkräfte. Betroffen sind etwa 5000 Lehrer vor allem an den Grundschulen sowie Pädagogen, die nur ein Fach an einer weiterführenden Schule unterrichten. dpa

Zum Bericht: Sachsen vor dem Schulstart: Kurth optimistisch – Verbände skeptisch

 

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