Pflichtbesuche von Schülern in NS-Gedenkstätten? Wende reagiert reserviert

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KIEL. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) hat auf den Vorschlag, NS-Gedenkstättenbesuche für Schüler zur Pflicht zu machen, zurückhaltend reagiert. Lehrer müssten sich gemeinsam mit ihren Schülern die Frage stellen, wie die Nazi-Diktatur mit ihren Verbrechen möglich gewesen sei, sagte Wende am Dienstag in Kiel. «Dabei kann ein Gedenkstättenbesuch helfen.» Aber gute Schule sollte es nicht bei der historischen Betrachtung belassen, ergänzte die Ministerin. «Guter Unterricht muss unsere Welt im Fokus haben und für real bestehendes Unrecht sensibilisieren.»

Besuche von Schulen in NS-Gedenkstätten ja, Pflichttermine wohl eher nicht: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende. (Foto: Steffen Voss/Bildungsministerium Schleswig Holstein)
Besuche von Schulen in NS-Gedenkstätten ja, Pflichttermine wohl eher nicht: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende. (Foto: Steffen Voss/Bildungsministerium Schleswig Holstein)

Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) hatte am Vortag eine stärkere Förderung und den Ausbau der NS-Gedenkstätten in Schleswig-Holstein angekündigt. Außerdem sollte nach ihrer Ansicht ein Besuch solcher Gedenkstätten für Schüler in Schleswig-Holstein Pflicht und in den Lehrplänen verankert werden. Die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Beate Raudies, stellte sich im Namen der SPD auf die Seite der Kulturministerin. «Es sind gut investierte Finanzen, denn die Erinnerung an den Schrecken des Nationalsozialismus darf nicht verblassen», sagte Raudies. dpa

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Zum Bericht: „Geschichte fünf: Jeder zweite Schüler hält NS-Staat für keine Diktatur“

 

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