FRANKFURT/MAIN. Senioren sind im Vergleich zu jüngeren Menschen geistig oft stabiler. Sie schwanken bei ihrer Gedächtniskapazität, ihrer Merkspanne und ihrer Wahrnehmungsgeschwindigkeit langfristig gesehen viel weniger als Jüngere. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, für die unter anderem Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung sowie des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung zusammengearbeitet haben. 101 Personen zwischen 20 und 31 Jahren und 103 Senioren zwischen 65 und 80 Jahren nahmen daran teil.
Sie mussten an 101 verschiedenen Tagen je zwölf Aufgaben zur Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Merkspanne und Gedächtnisleistung lösen. Das Ergebnis: Die geistigen Leistungen schwankten bei allen Teilnehmern, so dass sie keinesfalls als feste Größe betrachtet werden dürfen. Während Senioren tagsüber deutlich stärker in ihrer Leistungsfähigkeit schwankten, waren sie im längerfristigen Vergleich sehr stabil. Die höhere kognitive Verlässlichkeit erklärten sich die Forscher damit, dass Ältere auf erlernte Strategien zurückgreifen können, um Aufgaben zu bearbeiten. Außerdem haben Ältere häufiger einen ausgeglichenen Alltag und eine stabilere Stimmung. dpa