Das Quiz – Vor 155 Jahren wurde der Komponist Gustav Mahler geboren

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GÜTERSLOH. Der Komponist Gustav Mahler läutete die musikalische Moderne mit ein, am 7. Juli wäre er 155 Jahre alt geworden. Anlass, mit einem Quiz dessen Schaffen näher zu beleuchten– nutzbar auch als spielerische Einheit im Unterricht, ob im Fach Musik oder Geschichte. Alle notwendigen Informationen können Mitspieler aus dem unten angefügten Text ziehen, der dem Brockhaus Wissensservice entnommen ist. Zu den Lösungen kommen Sie hier. Hier gibt es weitere Informationen zum Brockhaus Wissensservice- und einen Gratis-Probezugang für Schulen.

Gustav Mahler 1909 . (Foto: Wikimedia/gemeinfrei)
Gustav Mahler 1909 . (Foto: Wikimedia/gemeinfrei)

(Mehrfachantworten möglich)
1. Welcher Epoche wird Mahler zugerechnet?

a. Barock
b. Jugendstil
c. Spätromantik

2. In welchem Land ist Mahler geboren?

a. In Böhmen/ heute Tschechien
b. In Österreich
c. in Deutschland

3. In welchen Ländern hat Mahler u. a. gearbeitet?

a. In der Schweiz, Italien und Indien
b. In Deutschland, Ungarn und den USA
c. In Tschechien, Österreich und Russland

4. In welcher Hinsicht hat Mahler die Oper reformiert?
a. Er hat Inszenierung, Musik und Dekoration eng verbunden.
b. Er hat die Sänger zu Proben mit den Musikern verpflichtet, bis dahin übten sie nicht miteinander.
c. Er hat Kostüm- und Bühnenbildner ins Ensemble aufgenommen.

5. Welche Künstler könnte man als Vorbilder Mahlers bezeichnen?
a. Richard Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart, deren Opern er neu interpretierte.
b. Die Komponisten Franz Schubert und Johann Rückert, an deren Werke seine Lieder anknüpften.
c. Den Maler Oskar Kokoschka und den Architekten Walter Gropius, er bewunderte sie für ihre Radikalität.

6. Mit wem war Mahler verheiratet?
a. Mit der Künstlerin Alma Maria Schindler
b. Mit der Pianistin Grete von Zieritz
c. Mit der Wissenschaftlerin Clara Haber

7. Wo wird heute Mahlers Werk regelmäßig gefeiert?
a. Die Wiener Staatsoper, an der er seine größten Erfolge feierte, richtet ihm zu Ehren jährlich ein Sommerfest aus.
b. Die Metropolitan Opera in New York, organisiert, in Gedenken an sein Wirken, regelmäßig Themenabende zu Mahler.
c. In Tschechien, wo er geboren ist, wird ein Festival, an den Stätten seiner Kindheit veranstaltet.

8. Was sind Merkmale seiner Lieder und Sinfonien?
a. Sie sind stellenweise volksliedhaft schlicht.
b. Sie sind sehr expressiv und dramatisch.
c. Sie sind experimentell bis ins kleinste Detail.

9. Welche berühmten Stücke anderer Komponisten hat Mahler bearbeitet?
a. „Die Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die Bearbeitung ist unter Experten umstritten.
b. „Orfeo“ von Monteverdi, die als erste Oper überhaupt gilt.
c. Giuseppe Verdis „Rigoletto“, der Komponist dominierte zu Mahlers Lebzeiten die Opernwelt.

Mahlerbrockhaus
Das ehemalige Traditionslexikon Brockhaus ist jetzt online. (Eigener Screenshot)

 

Aus dem Brockhaus-Wissensservice

Stichwort: Gustav Mahler

Mahler, Gustav, österreichischer Komponist und Dirigent, *Kalischt (Böhmen, tschechisch Kalište) 7.7. 1860, †Wien 18.5. 1911. Mahler gilt als bedeutender Vertreter der Spätromantik, dessen Schaffen die musikalische Moderne einleitete.

Leben
Mahler studierte in Wien am Konservatorium, kam nach Stationen in Bad Hall, Laibach, Olmütz, Wien und Kassel 1885 als 2. Kapellmeister an das deutsche Landestheater in Prag, 1886 in gleicher Position nach Leipzig und leitete ein halbes Jahr die dortige Oper. 1888 wurde er Operndirektor in Budapest und 1891 1.Kapellmeister am Hamburger Stadttheater. Als Gastdirigent wirkte er 1897 u.a. in Polen und Russland. 1897 wurde Mahler zunächst Kapellmeister, dann Direktor der Wiener Hofoper, die er auf eine bis dahin unerreichte künstlerische Höhe führte. 1898–1901 leitete er auch die Philharmonischen Konzerte. 1902 heiratete er Alma Maria Schindler, eine amerikanische Künstlerin österreichischer Herkunft. Im Herbst 1907 ging Mahler als Kapellmeister an die Metropolitan Opera in New York und übernahm 1909 zusätzlich die musikalische Direktion der New York Philharmonic Society.

Der Dirigent Mahler
Als Dirigent wirkte Mahler durch seine Orchesterdisziplin und die strenge Werktreue seiner Interpretationen richtungweisend. In seiner Eigenschaft als Operndirektor leitete er zahlreiche Neuerungen ein, u.a. konzentrierte Probenarbeit mit Sängern und Chor. Auch wurde eine grundlegende Reform der szenischen Präsentation und eine neuartige Einheit von Inszenierung, Dekoration und musikalischer Ausdeutung erreicht. Im Hinblick auf eine Steigerung ihrer Bühnenwirksamkeit hat Mahler auch einige Werke (z.B. C.M. von Webers Opern »Die drei Pintos«, »Euryanthe« und »Oberon« sowie W.A. Mozarts Oper »Die Hochzeit des Figaro«) neu bearbeitet. Diese Retuschen waren jedoch ebenso umstritten wie Mahlers Bearbeitung von L.van Beethovens 9.Sinfonie.

Werk

Lieder
In seinem Liedschaffen knüpft Mahler musikalisch v.a. an F.Schubert an, als literarische Vorlage verwendete er bis 1899 vorwiegend Texte aus der von A.von Arnim und C.Brentano herausgegebenen Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«, anschließend stand F.Rückert im Zentrum seiner Liedkomposition. Die Melodik wird von einer Tendenz zu dramatischer Expressivität, die Begleitung durch symbolisch und psychologisch nuancierte Ausdrucksqualität bestimmt. Dabei geht volksliedhafte Schlichtheit eine enge Verbindung mit hoher Differenziertheit ein. Die meisten Lieder liegen in Fassungen für Klavier und für Orchester vor.

Sinfonien
Der enge Zusammenhang von Lied und sinfonischem Werk bei Mahler zeigt sich darin, dass er Lieder in seine ersten Sinfonien eingefügt hat (auch in instrumentaler Umformung), so »Lieder eines fahrenden Gesellen« in die 1.Sinfonie und »Wunderhorn-Lieder« in die 2.bis 4.Sinfonie. Während die vom Lied ausgehende instrumentale Technik auf Schubert zurückgeht, verweist die Einbeziehung vokaler Partien in die Sinfonie (außer in den Sinfonien 1–4 auch in der Sinfonie Nummer 8) und in das »Lied von der Erde« auf L. van Beethoven (9. Sinfonie).
Die Weitung der einzelnen Sinfoniesätze (bei Mahler findet sich gegenüber den traditionellen vier Sätzen sogar der siebensätzige sinfonische Rahmen), die Anlage der dynamischen Scherzo-Sätze und die affektiven Steigerungen bei Satzschlüssen lassen A. Bruckners Vorbild erkennen. In den programmatischen Erläuterungen, die Mahler seinen Sinfonien zum Teil beilegte, griff er eine von H.Berlioz‘ Programmmusik ausgehende Entwicklungslinie wieder auf. Wenn Mahler auch diese Erklärungen später wieder zurückzog, verweisen sie doch auf den gedankenmusikalischen und bekenntnishaften Charakter seiner Musik, die durch eine Verbindung sehr unterschiedlicher stilistischer Elemente gekennzeichnet ist.
Die Melodik reicht von volksliedhaft schlichten, zum Teil absichtlich die Banalität nicht scheuenden Phrasen (häufig als Kontraste zu dramatischeren Abschnitten und als solche von einer nur scheinbaren »Naivität«) bis zu höchst kunstvollen Gebilden, von lyrischer Verhaltenheit bis zu hohem Pathos (das seinerseits ironisierend kommentiert werden kann). In der Harmonik stehen neben traditioneller Diatonik polyphone und fugierte Passagen, Pentatonik und chromatische Stimmführung bis an die Grenzen der Atonalität.
Viele dieser heterogenen Züge weisen Mahlers Kompositionen als Werke einer Übergangszeit zwischen Romantik und Avantgarde aus. So sehr sie auf die Tradition zurückverweisen, so stark haben sie auf harmonisch-melodische Gestaltungsmittel der Neuen Musik gewirkt.

Rezeption und Nachleben
An Leben und Wirken des Komponisten erinnern u.a. die Gustav Mahler Musikwochen in Toblach, Südtirol (gegründet 1981) und das Music Festival Mahler Jihlava (gegründet 2000) in Tschechien rund um die Stätten aus Mahlers Kinder- und Jugendzeit.

Mahler zum Nachhören

 

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