FRANKFURT AM MAIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft verlangt in einer Pressemitteilung mit Blick auf den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung und die weiter sinkende Zahl an Ausbildungsplätzen die konsequente Umsetzung einer Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen.
„Die ‚Allianz für Aus- und Weiterbildung‘ muss jetzt Nägel mit Köpfen machen und alle Vereinbarungen schnellstmöglich umsetzen. Insbesondere ist die Wirtschaft gefordert, die für 2015 zugesagten 20.000 zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsplätze zu schaffen“, sagt Ansgar Klinger, für berufliche Bildung verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Über 288.000 junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, sind ein gesellschaftspolitischer Skandal – gerade vor dem Hintergrund einer florierenden Wirtschaft. Von der Bundesregierung erwarten wir jetzt endlich, mit der im Koalitionsvertrag angesprochenen Ausbildungsgarantie sicherzustellen, dass alle Jugendlichen ohne Warteschleifen die Möglichkeit erhalten, eine anerkannte Ausbildung abzuschließen. Dafür müssen wieder mehr Betriebe Ausbildungsplätze anbieten. Unterstützungsmaßnahmen sowie die schulische Berufs- und Arbeitsweltorientierung müssen ausgebaut werden. Zudem ist die Qualität der Ausbildung in manchen Branchen zu verbessern.“
Junge Menschen bräuchten die bestmögliche Bildung und Ausbildung, die Gesellschaft sei auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen. Bund, Länder und Sozialpartner müssen die Berufsausbildung wieder stärken. „Die Arbeitgeber sind gut beraten, von ihrem hohen Ross herunterzukommen und junge Menschen – insbesondere mit Hauptschulabschluss – nicht länger als ‚nicht ausbildungsreif‘ zu stigmatisieren. Die Verantwortlichen müssen die Qualität der Ausbildung dringend verbessern.“
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