Nachwuchsmangel: Baden-Württemberg will mit Initiative mehr Lehrer für Schulleitung gewinnen

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STUTTGART. Schulen finden nur schwer Schulleiter – oft gibt es für einen Posten gar keine Bewerbung. Das Land Baden-Württemberg will das jetzt ändern. Mit Kursen sollen Lehrer motiviert und gezielt gefördert werden.

Das Land will den Nachwuchsmangel bei Schulleitern eindämmen und Pädagogen mit einer neuen Initiative gezielt fördern. In Baden-Württemberg gibt es oft nur eine oder gar keine Bewerbung für die Position an der Spitze einer Schule.

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sagte am Mittwoch in Stuttgart: «Unsere Schulen brauchen gute Führungskräfte. Mit dem neuen Konzept wollen wir die Anzahl qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber deutlich erhöhen.» Rund 600 000 Euro stehen deshalb in diesem und im kommenden Jahr für das Projekt «Fit für Führung» bereit.

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Die Qualifizierungsangebote der Initiative sollen laut Ministerium Lehrern helfen, sich auf den Beruf der Schulleitung vorzubereiten. «Sie bieten eine Orientierung, auch was die eigenen Kompetenzen und den beruflichen Werdegang betrifft», sagte eine Sprecherin.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg befürwortet das Projekt. «Leider wurden diese Seminare einst dem Sparzwang geopfert», teilte der Verband mit, der die Interessen von Lehrern im Land vertritt. «Die Auswirkungen sind an den Schulen deutlich zu spüren.» Der VBE hoffe, die Initiative könne interessierte Lehrkräfte für Leitungsaufgaben in den Schulen gewinnen.

Die Kurse werden laut Kultusministerium regional von den Regierungspräsidien und den staatlichen Schulämtern angeboten. Vier verschiedene Angebote können flexibel von Lehrern in Anspruch genommen werden. Neben den Schulen und potenziellen Führungskräften soll auch die Schulverwaltung von dem Konzept profitieren, in dem sie mehr über die Kandidaten für die Schulleitung erfahre, sagte Stoch. Nach einer erfolgreichen Bewerbung müssten dem Ministerium zufolge Schulleiter dennoch die normale Qualifizierung durchlaufen. dpa

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3 Kommentare
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dickebank
8 Jahre zuvor

Lasst sie suchen. Das Blöde ist ja lediglich, dass die Arbeit der Schulleitung notfalls kommissarisch von einem Kollegiumsmitglied miterledigt werden muss.

Bei A16-Stellen ist wenigstens das Schmerzensgeld ausreichend bemessen, aber A12 oder a13 selbst mit Zulage sind ein Aufreger – aber kein Anreiz, um den Hanswurst bzw. den verländerten Arm der Schulaufsicht vor dem restlichen Kollegium zu geben..

xxx
8 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Sogar A14 ist noch ein Witz. Ab A15 könnten die Lehrer weich werden, die nach einigen Jahren Schulleitung in das Kultusministerium wechseln wollen.

GriasDi
8 Jahre zuvor

Ich wüsste ein ganz einfaches neues Konzept. Mehr Geld, weniger Unterrichtspflichtzeit für Schulleiter, weniger Unterrichtspflichtzeit für den Stellvertreter, sodass die Schulleitung ihre Arbeit auch einigermaßen schaffen kann.