SCHWERIN. Weit mehr als die Hälfte der Stellen für angehende Lehrer im Land bleibt zum neuen Schuljahr frei. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie ein Sprecher der Fraktion am Freitag mitteilte. Demnach waren von 449 ausgeschriebenen Stellen für Referendare am 1. August noch 274 unbesetzt, lediglich 175 wurden vergeben. Die Plätze sollen zum nächsten Einstellungstermin am 1. Februar 2018 erneut ausgeschrieben werden.
Besonders viele Stellen bleiben demnach mit 125 an Regionalen Schulen frei. Auch fehlen 88 Sonderpädagogen. Lediglich an Gymnasien und an Regionalschulen mit Doppelqualifikation sind alle Stellen besetzt. Dort mussten 125 Bewerber abgelehnt werden. An Berufsschulen waren von 50 ausgeschriebenen Stellen am 1. August nur 17 besetzt.

dierk schaefer / flickr (CC BY 2.0)
Der Linken-Fraktionsvorsitzenden Simone Oldenburg zufolge sind die Einstellungszahlen für den Vorbereitungsdienst eine Katastrophe im Hinblick auf den immensen Bedarf an Lehrkräften in den kommenden Jahren. Offensichtlich sei der Vorbereitungsdienst nicht so attraktiv, wie von der Bildungsministerin immer wieder erklärt.
Hinzu komme, dass sich die Prüfungstermine an den Universitäten mit dem Ende der Bewerbungsfristen überschneiden. Die Termine müssten angepasst werden, forderte Oldenburg. Zudem sollten bereits während des Studiums finanzielle Anreize für Studenten dafür sorgen, dass sie sich für einen Vorbereitungsdienst im Land entscheiden. dpa