Prien bekennt sich zum Zwei-Säulen-System und will Schule zu einem besseren Arbeitsplatz machen

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RENDSBURG. Sie wolle keinesfalls mit dem Kopf durch die Wand, hatte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien schon bei ihrer Amtseinführung im August bekundet. Trotz großer Erwartungen von allen Seiten bleibt sie dieser Devise offenbar treu. Die Verbesserung des Gesundheitsmanagements an Schulen bezeichnete sie als eines ihrer zentralen Projekte.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hat sich klar zur bestehenden Schulstruktur mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen bekannt. «Unser Zwei-Säulen-System ist gut aufgestellt. Und das soll auch so bleiben», sagte die CDU-Politikerin nach Angaben ihres Ministeriums zur Jahrestagung der Oberstudiendirektoren in Rendsburg. Sie erlebe in beiden Schulformen ein hohes Maß an pädagogischer Verantwortung und Bereitschaft, auf gesellschaftliche Veränderungen einzugehen, ohne dabei Abstriche bei Qualität und Leistung zu machen. «Auf keinen Fall darf man die Schularten gegeneinander ausspielen», sagte Prien.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (hier bei ihrer Vereidigung) sieht das Schulsystem ihres Landes gut aufgestellt. Wie weit sie eigene Akzente setzen kann muss sich noch zeigen. Foto: CDU-Fraktion des Schleswig-Holsteinischen Landtages

Es gebe für alle Beteiligten auch ausreichend Zeit, an Gymnasien die Umstellung auf das Abitur nach neun Jahren ab dem Schuljahr 2019/20 auf den Weg zu bringen. «Die Umstellung auf G9 kann man nicht mit der Einführung von G8 vergleichen», sagte Prien. «Nachdem wir Rechtssicherheit geschaffen und die Schulen ihre Entscheidungen getroffen haben, bleibt für eine geordnete und professionelle Umstellung genügend Zeit.»

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Prien betonte, den meist besonders wissensdurstigen Grundschulkindern solle ein solides Wissens- und Kompetenzfundament vermittelt werden, auf dem sie in der weiterführenden Schule gut aufbauen könnten. Dazu gehöre, von Anfang an richtig zu schreiben. Die Schüler sollten bis zum Ende der Klasse 4 einen Grundwortschatz von 800 Worten haben. Zudem werde es ab der dritten Klasse künftig wieder verpflichtend Notenzeugnisse geben. Noten seien eine wichtige Orientierung.

Im Übrigen seien „gute Schule“ und „gesunde Schule“ zwei Seiten derselben Medaille. „Gute Schule“ bedeute nicht nur guter Unterricht, sondern heiße auch guter Arbeitsplatz Schule. Auch diesen Qualitätsfaktor von Schule habe sie genau im Blick, so Prien. „Die Erstellung eines fundierten und wissenschaftlich basierten Konzepts zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements an Schulen ist ein zentrales Projekt.“ Das Konzept werde besonders den Belastungs- und Aufgabenzuwachs der vergangenen Jahre berücksichtigen. (dpa)

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