OSNABRÜCK. Joachim Ruckwied hat sich besorgt darüber gezeigt, dass Bauernkinder als Folge der emotionalen gesellschaftlichen Debatte über Landwirtschaft in der Schule zunehmend ausgegrenzt würden. Viele Schulbücher vermitteln ein veraltetes Bild von der Landwirtschaft.
Kinder von Landwirten werden in Schulen zunehmend Zielscheibe von Hänseleien. Das hat Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied im Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” beklagt. Er sagte: “Aus Gesprächen gewinne ich den Eindruck, dass mehr Bauernkinder in der Schule gemobbt werden. Das bereitet mir Sorge.” Er führte die Entwicklung auf die seiner Ansicht nach teils unsachliche Debatte über Landwirtschaft in der Gesellschaft zurück, bei der Landwirte häufig diskreditiert würden. Rukwied: “Das müssen sich Umwelt- und Tierschutzverbände ankreiden lassen. Da wundert es eigentlich nicht, dass es zu solchen Extremen wie dem Mobbing von Bauernkindern kommt.”
Wichtig sei, dass in Schulen ein aktuelles Bild von der Landwirtschaft vermittelt werde, sagte Rukwied. “Schüler müssen lernen, wie ihre Lebensmittel hergestellt werden, wie ein moderner Bauernhof aussieht. […] Aber wenn ich in manches Schulbuch schaue, muss ich sagen, dass hier sehr dringender Aktualisierungsbedarf besteht.” (ots)
Träge Medien: Was müssen Schulbücher in Zeiten von Digitalisierung leisten?
Ich habe wirklich viele Bauernkinder unter meinen Schülern und nicht eine(r) wird gemobbt wegen des Berufs des Vaters.