NEUBRANDENBURG. Israel will den Jugendaustausch mit Deutschland ausbauen. «Bei uns können Jugendliche sehen, dass Israel mehr ist als dieser Nahostkonflikt», sagte der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, bei einem Treffen mit Schülern in Neubrandenburg. Der Austausch solle weit über das bisherige Maß hinausgehen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte Schulen auf, die Programme des Bundes für Jugendaustausch stärker zu nutzen. Diese seien aufgestockt worden, als sie noch Bundesfamilienministerin war.
«Mir scheint, das wird noch zu wenig genutzt», sagte Schwesig. Ein Lehrer monierte, dass bürokratischen Hürden für solche Reisen viel zu hoch sein würden. Das merke man, sobald man überhaupt Anträge auf Schülerreisen stelle. Anlass für das erste Treffen zwischen Schwesig und Issacharoff war ein Projekttag der Botschaft Israels für mehr als 200 Schüler mit Diskussion. Sie lernten in Arbeitsgruppen mehr über Israel kennen.
Der Neubrandenburger Dreikönigsverein organisiert seit Jahren solche Reisen für junge Deutsche. Es sei aber extrem schwer, israelische Jugendliche nach Deutschland zu holen, sagte Vereinschef Rainer Prachtl. In Israel sei es üblich, dass junge Menschen im Alter von 18 Jahren erst ihre dreijährige Wehrpflicht absolvieren, bevor sie ins Ausland gingen, meinte der Botschafter. Solche Treffen werden von der Botschaft jedes Jahr in einem anderen deutschen Bundesland ausgerichtet. Die Projekttage sollen helfen, Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Verständnis zu fördern. dpa
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