BERLIN. Knapp die Hälfte der Bevölkerung ist nach einer Studie unzufrieden mit dem Schul- und Bildungssystem im eigenen Bundesland. 45 Prozent der Befragten sind demnach nicht zufrieden, 47 Prozent sind zufrieden. Das geht aus einer Studie hervor, die die Fraktionsvorsitzendenkonferenz von CDU und CSU in Berlin vorgestellt hat. Dort sind die Unionsfraktionschefs aus Bund, Ländern und Europaparlament vertreten. 61 Prozent der Befragten sind dafür, dass der Bund stärkeren Einfluss in der Bildungspolitik bekommt.
Der Sprecher der Unions-Vertreter in der Kultusministerkonferenz, der bayerische Staatsminister Ludwig Spaenle (CSU), plädierte für einen Bildungsstaatsvertrag. Dabei würden die Länder sich untereinander auf eine stärkere Zusammenarbeit verpflichten.
«Der Staatsvertrag ist das stärkste Mittel, das die Länder haben», sagte Spaenle. «Wir haben die abschließende Kompetenz für schulische Bildung. Das muss auf Bundesebene gestaltet werden. Und das können die Länder mit einem Staatsvertrag.»
Spaenle verwies auf die Kultusministerkonferenz, die für das Abitur gemeinsame Standards, deren Überprüfung und gemeinsame Prüfungsanteil vereinbart hat. «Es geht darum, das politisch abzusichern», sagte er. dpa
Nach meiner Erfahrung denken Eltern aber auch Lehrer nicht systemisch. Ich behaupte: Eine Frage wie “Sind Sie mit dem Bildungssystem zufrieden” können die allermeisten Menschen gar nicht beantworten, weil ihnen jeglicher Bewertungsmaßstab fehlt. Schulz ist ähnliches im Wahlkampf im WDR gefragt worden und hat derart jämmerlich einige Klischees zu singulären Aspekten der Bildungslandschaft runtergeleiert, dass es nur peinlich war. Absolut unwählbar, wer sich nicht einmal für solche Termine vernünftige Referenten besorgt. Aber auch viele gestandene Lehrer durchdringen systemische Fragen wie “Kompetenzorientierung”, “Individualisierung” oder “Spiralcurricula” kognitiv kaum. Eltern dürften die Frage nach “System” mit “Ergebnissen” oder “Schulangebot vor Ort” verwechseln.