VBE: Viele Erwachsene sind im Karneval ein schlechtes Vorbild für Jugendliche

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STUTTGART. „Stell dir vor, es ist Fasching, und keiner wäre blau“, sinniert der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, Gerhard Brand. „Wer in diesen närrischen Tagen Alkoholabstinenz einfor­dert, wird wahrscheinlich als selbst nicht ganz klar im Kopf bezeichnet.“ Aber wenigstens bei Kindern und Jugendlichen wünscht sich der VBE-Chef, wie er in einer Pressemitteilung wissen lässt, „lieber auf­gesetzte rote Pappnasen statt angetrunkener Schnapsnasen“.

Kleine, süße Alcopops animieren auch Jugendliche zum Trinken. Foto: pixabay

Vom Kindergeburtstag mit verführerisch süßen Alcopops bis hin zum exzessiven Kampftrinken mit harten Sachen und Komasaufen Jugendlicher reicht dem VBE zufolge die Palette alko­holbedingter Fehltritte – bei sinkendem Einstiegsalter der Konsumenten. Wenn Schüler Drogen wie Spice, Haschisch und Ecstasy konsumierten, würden Eltern schnell unruhig. Alkoholmissbrauch werde jedoch allzu gern als notwendiges Ritual zum Erwachsen­werden toleriert – vor allem bei männlichen Jugendlichen.

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„Volksdroge Nummer eins“

Je früher der junge Mensch an die „Volksdroge Nummer eins“ herangeführt wird, meint  Brand, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er später massive Probleme mit dem Alko­hol bekommt – mit all den Folgen, unter denen die Gesellschaft zu leiden hat. „Dass es Geselligkeit und Spaß auch ohne Alkohol gibt, können sich manche schon gar nicht mehr vorstellen. Gesellschaftliche Ereignisse wie Jubiläen oder Beförderungen ganz ohne Alkoholika zu begehen, wäre für viele schlichtweg undenkbar. Und eine Fa­schingsfete oder eine Karnevals-Prunksitzung ganz ohne Sekt, Wein und Bier ist für die meisten wie Trockenschwimmen.“

Der VBE regt an, bei Veranstaltungen auch fantasievoll gemixte Cocktails ohne hochprozentigen Zusatz sowie alkoholfreie Softdrinks offen anzubieten, damit sich niemand dafür “entschuldigen“ müsse, wenn er keinen Alkohol trinkt. „Es geht nicht darum, den Alkohol zu verteufeln, der – maßvoll getrunken – sogar von Medizinern gelegentlich empfohlen respektive selber genossen wird. Es ist jedoch notwendig, frühzeitig auf das nicht zu unterschätzende Suchtpotenzial und die katas­trophalen Folgen des Alkoholmissbrauchs hinzuweisen“, meint Brand. Der VBE rät allen Schülern gleich welchen Alters, sich jetzt in der heißen Endphase der Fastnacht die roten Nasen nur aufzusetzen und sich diese auf keinen Fall anzu­trinken. News4teachers

Positiver Trend – doch Alkoholkonsum bleibt unter Jugendlichen verbreitet

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