STUTTGART. Zehn bedrohte Wissenschaftler aus Syrien und der Türkei können mit Hilfe des Landes Baden-Württemberg in Freiheit und Sicherheit forschen. Sie profitieren vom «Baden-Württemberg Fonds für verfolgte Wissenschaftler», wie das Wissenschaftsministerium in Stuttgart mitteilte. Diesen legte das Ministerium im Jahr 2017 als Reaktion auf die dramatisch zunehmenden Verfolgungen von Wissenschaftlern weltweit auf.
Das nach Angaben des Ressorts von Theresia Bauer (Grüne) einzigartige Förderprogramm eines Bundeslandes umfasst gut eine Million Euro und wird von der Baden-Württemberg Stiftung und der Heidelberger Max-Jarecki-Bildungs-Stiftung jeweils zur Hälfte finanziert. Es soll bis zu 25 Forschende an einer Hochschule des Landes unterstützen.
Noch sind nicht alle, die einen Zuschlag erhalten haben, an einer Hochschule: Die Platzierung an einer passenden Hochschule, Ausreisehindernisse wie der Verlust des Passes oder private Gründe wie Kinder sind die großen Herausforderungen.
Für Ministerin Bauer ist das Programm ein Signal für die Freiheit von Forschung und Lehre: «Wissenschaft gelingt nur in Freiheit und Sicherheit. Baden-Württemberg soll ein sicherer Hafen für freie, unabhängige Wissenschaft sein.» Aktuell läuft eine weitere Ausschreibungsrunde. Ende April 2018 entscheidet eine Auswahlkommission über die weitere Vergabe von Fördermitteln. dpa