TÜBINGEN. Europäische Forscher wollen die Entwicklung der künstlichen Intelligenz maßgeblich mitgestalten und schlagen dazu die Einrichtung eines Europäischen Labors für Lernende und Intelligente Systeme (Ellis) vor.
Konzerne aus den USA und China versuchten, Spitzenkräfte aus europäischen Forschungseinrichtungen abzuwerben, hieß es in einem veröffentlichten Aufruf, den die Universität Tübingen und das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme verbreiteten. Wenn Europa nicht den Anschluss verlieren wolle, müsse in gemeinsame Forschung investiert und Kräfte von Wissenschaftlern und Grundlagenforschern aus der Industrie gebündelt werden.
Inhaltlich müsse es vor allem um maschinelles Lernen gehen. Das heißt, dass Systeme durch Erfahrung hinzulernen können. Die Gründung nationaler Ellis-Standorte würde nach Einschätzung der Wissenschaftler je 100 Millionen Euro kosten. Zu den Unterzeichnern gehören Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, den Niederlanden und der Schweiz.
«Baden-Württemberg begrüßt die Initiative, ein europäisches Netzwerk zu schaffen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) laut Mitteilung. Forschungseinrichtungen in Tübingen und Stuttgart könnten demnach zu einem Knotenpunkt in so einem Netzwerk werden. dpa
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