Schulen wollen Kinder und Jugendliche gegen Antisemitismus wappnen

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MAINZ. Antisemitismus an Schulen hat es in Rheinland-Pfalz im Jahr 2017 laut Polizei in einem einzigen Fall gegeben. Nach Angaben der Schulaufsicht ADD sind die Schulen sehr sensibilisiert, was das Thema angeht.

Die KZ-Gedenkstätte Osthofen in Rheinland-Pfalz. Foto: Gripweed / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

Rheinland-Pfalz will an den Schulen gezielt ein Klima gegen Antisemitismus fördern. Beim diesjährigen landesweiten Netzwerktreffen der Courage-Schulen Rheinland-Pfalz am 18. September in der KZ-Gedenkstätte Osthofen werde Antisemitismus der Schwerpunkt sein, kündigte die Landeskoordinatorin des Projekts «Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage», Anke Lips, an. Für den 14. und 15. Februar 2019 plant die Landeszentrale für politische Bildung eine Tagung zu Antisemitismus, Schirmherrin ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

In Rheinland-Pfalz sind bisher nur sehr vereinzelt Fälle von Antisemitismus an Schulen aufgetreten. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei eine antisemitische Straftat an einer Schule – eine Farbschmiererei, bei der Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet wurden, wie das Innenministerium in Mainz mitteilte. Zu solchen Kennzeichen zählen zum Beispiel Hakenkreuze. Im Mai soll der scheidende Bürgerbeauftragte Dieter Burgard der Beauftragte für Antisemitismus in Rheinland-Pfalz werden.

Bundesweit ist Antisemitismus an Schulen zum Diskussionsthema geworden, nachdem an einer Berliner Grundschule eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus islamischen Familien als Jude beschimpft worden sein soll.

Der Schulaufsichtsbehörde ADD sind keine Fälle von Antisemitismus in Rheinland-Pfalz bekannt. «Da wird sehr viel unternommen, um Rassismus jeglicher Art entgegenzutreten», sagte ADD-Sprecherin Eveline Dziendziol in Trier. «Das Bewusstsein in den Schulen hat sich enorm gesteigert», sagte die Sprecherin.

In Rheinland-Pfalz gibt es sogenannte Courage-Schulen, die sich gegen Rassismus wenden – der Trägerverein zählt 127 im Land – die 128. Schule soll im April hinzukommen. Landeskoordinatorin Lips sagte: «Natürlich wird das Thema immer wieder aufgegriffen im Rahmen von Projektaktivitäten.» Die Schulen beschäftigten mit Antisemitismus, Antiziganismus (Hass gegen Sinti und Roma), Homophobie oder Rassismus. dpa

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