Giffey will Themen Mobbing und Integration mit 20-Millionen-Euro zugleich angehen

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BERLIN. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ein 20-Millionen-Euro-Projekt gegen Mobbing an Schulen angekündigt und will damit gleichzeitig die Integration fördern.

«Wir gehen nun das Thema Mobbing an, an vielen Schulen in Deutschland ein Riesenproblem», sagte die SPD-Politikerin der «Welt am Sonntag». Zum kommenden Schuljahr sollen demnach 170 zusätzliche Anti-Mobbing-Profis an Schulen mit Problemen gehen «und den Lehrern den Rücken stärken».

„Integration durch Normalität“: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will beim 20-Millionen-Anti-Mobbing Projekt den Fokus öffnen. Foto: Joe Goldberg / flickr (CC BY-SA 2.0)
„Integration durch Normalität“: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will beim 20-Millionen-Anti-Mobbing Projekt den Fokus öffnen und die Integration mit einbeziehen. Foto: Joe Goldberg / flickr (CC BY-SA 2.0)

«Das ist für mich auch ein Beitrag zur Integration», so die Ministerin. Die Experten sollen demnach vor allem über Jugendmigrationsdienste gesucht werden. «Es geht darum, Frauen und Männer zu finden, die in der Jugendsozialarbeit ausgebildet sind, oft selbst einen Migrationshintergrund haben und sich sehr für diese Aufgabe interessieren.»

Das Motto «Integration durch Normalität» sei Grundsatz ihrer Integrationspolitik, sagte Giffey. «Ich halte nichts davon, immer neue Projekte mit einer Fokussierung auf bestimmte Gruppen aufzusetzen – in der Erwartung, dadurch gelinge Integration. Bilderbuch-Kino nur für Roma-Kinder, Anti-Aggressionstraining nur für türkischstämmige Jugendliche oder Berufsorientierung nur für arabische Frauen mit komplexer Profillage – das bringt alles nichts.» (dpa)

Projekte gegen Mobbing an Grundschulen starten mit prominenter Unterstützung

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2 Kommentare
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sofawolf
5 Jahre zuvor

Das ist nett, aber das alles gibt es schon seit Jahren. Es klingt nach Aktionismus, wenn da nun mehr Geld für mehr Fortbildungen und mehr Anti-Mobbing-Experten ausgegeben werden soll. Die Öffentlichkeit soll sehen und denken: Ja, die tun was. Bis zum nächsten Mobbing-Skandal und neuen Aktionen dagegen und noch mehr Geld und noch mehr Fortbildungen und noch mehr Experten …

Ich halte nichts von „Insellösungen“. Schikane und Drangsalierung, Hänseln, Verleumdungen, Beleidigungen, Beschimpfungen, Hasskommentare sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wie kann man Kinder dazu erziehen, das alles nicht zu tun, wenn sie tagtäglich erleben (müssen), wie Erwachsene das aber ständig tun?!?

Das ist wenig glaubwürdig und DARAN scheitert es auch.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Man denke nur mal daran, was sich da alles bei der Bundeswehr abgespielt hat, als es noch die Wehrpflicht gab, und was sich da immer noch unter „Neuankömmlingen“ und „Alteingesessenen“ abspielt.

Siehe auch: https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/Verhetzung-und-Mobbing-bei-der-Bundeswehr;art112,9540121