LEIPZIG. Leipzig startet das größte Schulbauprogramm der vergangenen Jahrzehnte. Bis 2022 sollen rund 150 Millionen Euro in neue Schulen sowie die Sanierung und Erweiterung bestehender Gebäude fließen, wie die Stadt am Freitag mitteilte. «Starkes und anhaltendes Bevölkerungswachstum und Zuzug sowie Gesetzesänderungen beim Klassenteiler bringen uns bei den Schulkapazitäten an unsere Grenzen», sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).
Man stehe unter einem «unglaublichem Zeitdruck, in knapper Zeit die dringend benötigten Schulplätze zu schaffen». Das kommende Schuljahr sei gesichert, aber schon für 2019/2020 fehle es an zahlreichen Klassen.
Zur schnelleren Bereitstellung der Mittel hat die Stadt eine Haushaltssperre verhängt. Aufgrund des Umfangs der Maßnahmen fordert die Stadt ein verstärktes Engagement der Landesregierung. «Ohne die Unterstützung des Freistaates wird es nicht gehen. Ich bin aber zuversichtlich», betonte Jung.
Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung hat die Stadt überrascht. Sämtliche Prognosen hätten die tatsächliche Entwicklung deutlich unterschätzt, erläuterte der Oberbürgermeister. Leipzig sei innerhalb weniger Jahre um knapp 100.000 Menschen angewachsen. Alleine die Zahl der unter Sechsjährigen stieg von 2007 auf 2016 um etwa 12.000. dpa