Zentralratschef fordert bessere Daten zu antisemitischen Straftaten

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Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat eine bessere Sammlung von Daten zu antisemitischen Straftaten gefordert. Wenn bei solchen Vorfällen kein Täter ermittelt werden könne, würden sie automatisch dem rechten Spektrum zugeordnet.

Schulen seien wichtig für die Ausbildung eine jüdischen Identität, befindet etwa Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Foto: zeevveez / flickr (CC BY 2.0)
Schuster setzt auf qualitativ bessere Daten.                                                                       Foto: zeevveez / flickr (CC BY 2.0)

Das stimme mit den Erfahrungen jüdischer Bürger jedoch nicht überein, sagte Schuster am Sonntag zur Eröffnung des Erweiterungsbaus des Jüdischen Museums Franken in Fürth. «Eine differenzierte Statistik ist nötig.» Er hoffe, dass es zusammen mit der bayerischen Staatsregierung gelinge, bis Ende des Jahres ein niedrigschwelliges Meldesystem in den jüdischen Gemeinden aufzubauen.

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«Es gibt ein Gefühl der Bedrohung, das sich in jüdischen Gemeinden breit gemacht hat», sagte Schuster. In vielen europäischen Ländern gebe es Antisemitismus – auch unter Muslimen. «Das darf nicht verharmlost werden.» Schuster forderte außerdem, Lehrern besseres Rüstzeug gegen Antisemitismus unter Schülern an die Hand zu geben.

Bayerns Kultusminister Bernd Sibler (CSU) sagte, jüdisches Leben in Bayern blühe. «Doch das Glück unserer Gegenwart ist wieder bedroht. Es stimmt mich wütend und betroffen, wenn jüdische Mitbürger Anfeindungen ausgesetzt sind und es Mut bedarf, eine Kippa zu tragen.» Es dürfe in Deutschland «keinen Millimeter Platz» für Rechtsradikalismus und Antisemitismus geben. dpa

Meldepflicht für antisemitische Vorfälle – Unterschiedliche Ansichten in Bund und Ländern

 

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