Evangelische Lehrerin darf katholische Schule leiten – ausnahmsweise

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GLADBECK. An einer katholischen Grundschule im westfälischen Gladbeck darf eine evangelische Lehrerin Schulleiterin werden – weil sich trotz mehrerer Ausschreibungen kein katholischer Bewerber gefunden hat. Die Schulaufsicht hat deshalb eine Ausnahme von den strengen Vorgaben des Landesschulgesetzes zugelassen, wie die zuständige Bezirksregierung Münster mitteilte. Im Schulgesetz ist festgelegt, dass die Leiter einer Bekenntnisschule der Konfession der Schule angehören müssen. Ausnahmen sind laut Gesetz nur bei den übrigen Lehrern möglich.

Hat die Katholische Kirche ein Interesse an einer unabhängigen Untersuchung zum Thema Missbrauch im Schatten des Kreuzes? Foto: strobetec / Flickr (CC BY-ND 2.0)
Eine evangelische Leiterin an einer katholischen Schule? Muss eine Ausnahme bleiben. Foto: strobetec / Flickr (CC BY-ND 2.0)

«Es handelt sich hier nun aber um eine zwingende Ausnahmesituation», sagte der Schulabteilungsleiter bei der Bezirksregierung Münster, Wolfgang Weber. Die evangelische Bewerberin sei bereits seit 18 Monaten kommissarische Schulleiterin. Deshalb sei es auch schlichtweg eine Entscheidung der Vernunft, ihre Bewerbung zuzulassen. Jetzt müssen noch Schulkonferenz Personalrat an den Verfahren beteiligt werden. dpa

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Cavalieri
5 Jahre zuvor

Allein die Existenz dieser staatlichen Bekenntnisschulen mit im Prinzip nur evangelischen oder nur katholischen Lehrern ist ein Anachronismus. NRW ist das einzige Bundesland, das noch so viele davon hat. Alle anderen Länder außer Niedersachsen haben sie abgeschafft. Es soll Gemeinden geben, in denen alle Grundschulen katholisch sind, obwohl die Bevölkerung keineswegs rein katholisch ist. Man sollte eigentlich meinen, dass es gerade bei Grundschulen und bei der Einschulung in der heutigen Zeit auf anderes ankäme als auf den Taufschein. Zu allem Überfluss gibt es auch noch Gerichtsurteile derart, dass diese Bekenntnisschulen bei der Aufnahme Kinder des eigenen Bekenntnisses bevorzugen dürfen. Die Moslems gehören in jedem Fall nicht dazu. Kirchliche Privatschulen („in freier Trägerschaft“) gibt es natürlich noch zusätzlich. Eine Bürgerinitiative kämpft schon seit Jahren gegen diesen Unsinn:
https://www.kurzebeinekurzewege.de/