Umfrage: Viele Eltern schwänzen die Schule – um Staus zu vermeiden

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SAARBRÜCKEN. Es sind nicht nur billigere Flugreisen, die Eltern dazu bringen, ihre Kinder schon vor Ferienbeginn aus dem Unterricht zu nehmen. Dafür reicht offenbar schon der Wille, einen Stau zu vermeiden. Knapp jeder zehnte Autofahrer mit Kindern hat seinen Nachwuchs schon einmal früher aus der Schule genommen, um in den Urlaub zu fahren.

Die Flughafen-Aktion der Memminger Polizei am Allgäu Airport hat für Aufsehen gesorgt. Kurz vor den Pfingstferien kontrollierten die Beamten Eltern mit Kindern. Gegen zehn Familien wurde ein Bußgeld verhängt, weil sie eigenmächtig die Schulferien vorgezogen hatten.

Der Himmel blau – Alle im Stau. Vielen Eltern reicht das als Grund, die Ferien eigenmächtig zu verlängern. Foto: Kunstee/flickr (CC BY 2.0) (bearbeitet)
Der Himmel blau – alle im Stau. Vielen Eltern reicht das als Grund, die Ferien eigenmächtig zu verlängern. Foto: Kunstee/flickr (CC BY 2.0) (bearbeitet)

Doch das Problem der selbstgenehmigten „Gleitzeitferien“ bildet an Schulen überall in Deutschland ein Dauerthema. Billigere Flugpreise und Angebote außerhalb der Ferien locken. Doch vielen Eltern reicht schon die Hoffnung auf geringeres Verkehrsaufkommen auf den Straßen gen Reiseziel um ein paar Tage vor Ferienbeginn in den Urlaub zu starten.

Eltern angezeigt: Polizei Memmingen geht gegen Schulschwänzer vor

Eine aktuelle Forsa-Umfrage Umfrage unter 1331 Autofahrern im Auftrag des Direktversicherers CosmosDirekt, hat gezeigt: Acht Prozent der deutschen Autofahrer mit Kindern haben ihren Nachwuchs schon mal einen Tag früher aus der Schule genommen, um in den Urlaub zu fahren. Bei den ostdeutschen Befragten sind es sogar 17 Prozent.

„Wer mit seinen Kindern vor Ferienbeginn startet, ohne dass eine Genehmigung der Schulleitung vorliegt, riskiert Ärger“, so Versicherungsjurist Frank Bärnhof,. „Erfährt das Schul- oder Ordnungsamt davon, müssen Eltern mit einem Verwarnungs- bzw. Bußgeld rechnen.“

Eine gewisse Brisanz erhält der Befund durch ein weiteres Ergebnis, der Befragung, denn nach wie vor nutzen die meisten Familien das Auto als Transportmittel in den Urlaub: 66 Prozent der Reisewilligen erreichen damit ihr Ziel. Behördliche Kontrollen sind in diesem Fall ungleich aufwändiger, als an Flughäfen. Gut möglich also, das ein Großteil der Ferienausweiter ungeschoren bleibt.

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