Wirtschaftsprofessor glaubt bei den Klausurabbrechern an eine „unerfreuliche Gruppendynamik“

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Nachdem in seiner Prüfung zu «Investition und Finanzierung» gleich 48 Studenten ihre Stifte wieder eingepackt und den Hörsaal verlassen hatten, will Hans-Peter Burghof «sehr sorgfältig nachprüfen, was da schief gelaufen ist». Die Studierenden der Wirtschaftswissenschaft hatten nachträglich alle ein Attest desselben Arztes mit einer ähnlichen Diagnosen vorgelegt. Die Uni erkannte die Krankmeldungen in den allermeisten Fällen nicht an.

Kindern mit Dyskalkulie fällt das Rechnen schwer. Foto: Luis Priboschek
Investition und Finanzen ist bei vielen Studenten unbeliebt.                                                               Foto: Luis Priboschek

Burghof, Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen, hält es für «sehr unwahrscheinlich, dass so viele Studierende in drei Hörsälen auf einmal krank geworden sind», sagte er im Gespräch. Bei der Klausur im Mai handelte es sich um die Nachschreibe-Klausur zur Vorlesung «Investition und Finanzierung».

Der Schwierigkeitsgrad sei mit dem der Erstklausur im Februar vergleichbar gewesen, so Burghof. Bei den Erstterminen dieser Prüfung gebe es generell eine Durchfallquote von ungefähr 30 Prozent, bei den Nachklausuren sei diese etwas höher. Das sei bei anderen Prüfungen im selben Studiengang aber nicht anders, so Burghof.

Der Professor glaubt nicht, dass sich die 48 Studierenden im Vorfeld der Prüfung abgesprochen hatten: «Da ist vielmehr eine unerfreuliche Gruppendynamik entstanden.» Das Verlassen des Hörsaals habe die Konzentration der anderen Prüflinge erheblich gestört. «Das werde ich nun bei der Bewertung ihrer Klausuren berücksichtigen», sagte er weiter. dpa

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