Nürnberg bekommt Technische Uni mit „bundesweitem Modellcharakter“

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NÜRNBERG. Eine ganz neue Universität in Nürnberg und Erweiterungen für die Erlanger Uni und die TH: Das Kabinett will drei Milliarden in die mittelfränkische Hochschullandschaft stecken. Ministerpräsident Söder spricht von «völlig neuem universitären Denken».

In Nürnberg soll das universitäre Leben modernisiert werden.                              Foto: Lars Steffens / flickr / CC BY-SA 2.0

Bis zum Jahr 2025 soll die neue Technische Universität Nürnberg (TUN) den Betrieb aufnehmen. Mit einer einzigartigen Kombination aus Technologie sowie Geistes- und Sozialwissenschaften werde sie «bundesweiten Modellcharakter» haben, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung in Nürnberg. «Wir wollen keine einseitigen Techniknerds, sondern international ausgewiesene Technikexperten mit Social Skills», ergänzte Wissenschaftsministerin Marion Kiechle (CSU).

Nach Angaben des Präsidenten der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, der die Strukturkommission geleitet hat, sollen mindestens 20 Prozent der Lehrinhalte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften stammen. Es werde zudem keine Gliederung in klassische Fakultäten geben, «die sich abschotten und ihre eigene Sache machen», sondern Forschungsdepartments mit interdisziplinärem Charakter, die «Lehre als gemeinsame Sache der ganzen Universität» verstehen. Söder sagte, die Eckpunkte der Kommission würden «für ein völlig neues universitäres Denken sorgen».

Mit 200 bis 240 Professoren und 5.000 bis 6.000 Studenten werde es an der TUN eine «optimale Betreuungssituation» geben. Kiechle sagte, ein Verhältnis von einem Professor zu 25 Studenten sei deutschlandweit einzigartig. Bei den besten Unis hierzulande kämen auf einen Professor 60 bis 90 Studierende.

Die neue Uni soll 1.800 bis 2.000 Mitarbeiter haben und sechs «innovative Fächer» anbieten. Die Vorlesungen sollen überwiegend auf Englisch gehalten werden und Gründerzentren den Studenten erste Schritte in die Wirtschaft ermöglichen. Söder rechnete mit Kosten von etwa 1,2 Milliarden Euro für die TUN. Der geplante Standort im Nürnberger Süden mit einer Größe von etwa 40 Hektar ermögliche eine echte Campus-Uni. Die TUN solle «international ausgerichtet» sein und keine Konkurrenz, sondern eine «optimale Ergänzung» zur bestehenden Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) werden. dpa

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