Weiß ihr Ministerium nicht, wie viele Lehrerstellen zu besetzen sind?

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SCHWERIN. Geht das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern schlecht vorbereitet ins neue Schuljahr? Das meint die Linke. Kurz vor Beginn am 20. August konnte das Ministerium der Oppositionsfraktion noch keine Auskunft zu besetzten Lehrerstellen geben.

Die neue Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern: Birgit Hesse (SPD). Foto: Regierung Mecklenburg-Vorpommern
Noch kein Überblick? Bildungsministerin Hesse. Foto: Regierung Mecklenburg-Vorpommern

Die Linksfraktion im Landtag zeigt sich verärgert über die Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage nach den ausgeschriebenen Stellen für Lehrkräfte zum neuen Schuljahr. «Entweder tappt die Bildungsministerin bei der Zahl der offenen Lehrerstellen zum neuen Schuljahr wirklich im Dunkeln oder sie ist nicht bereit, die erfragten Zahlen zur Verfügung zu stellen», erklärte Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg am Donnerstag in Schwerin.

Die Fraktion hatte am 9. Juli gefragt, wie viele Stellen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zum Schuljahr 2018/2019 ausgeschrieben seien. Die Antwort darauf lautete: «Wie viele Stellen beziehungsweise Planstellen am 01.08.2018 eventuell ausgeschrieben werden, ist derzeit noch nicht bekannt.» Ebenso war der Bildungsministerin zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, wie viele Lehrer zum Beginn des Schuljahres an andere Schulen abgeordnet werden. Mitgeteilt wurde nur, dass im Juli 57 Prozent der Stellen für Vertretungslehrkräfte besetzt waren. Seit vier Jahren würden dauerhaft 73 Stellen für Vertretungslehrkräfte zur Verfügung gestellt, hieß es. 42 davon seien besetzt gewesen. Oldenburg mutmaßte, das Bildungsministerium gehe völlig unvorbereitet in das neue Schuljahr.

Das Bildungsministerium wies die Vorwürfe Oldenburgs als «völlig unangemessen» zurück. Ein Sprecher sagte, es seien noch nicht alle Stellenbesetzungsverfahren abgeschlossen. Die Schulen seien in den Sommerferien nicht besetzt. «Bewerberinnen und Bewerber befinden sich auch im Urlaub, was Einstellungsgespräche schwer durchführbar machen würde.» In den letzten beiden Ferienwochen würden die noch laufenden Verfahren zu Ende gebracht. Dass Bildungsministerium rechnet damit, noch Lehrer gewinnen zu können. «Dass es nicht einfacher ist, Lehrerstellen zu besetzen, ist bekannt.» Das neue Schuljahr beginnt am 20. August. dpa

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