High-Tech-Strategie 2025: Bund steckt Milliarden in die Forschung

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BERLIN. Weniger Krebserkrankungen, weniger Plastikmüll im Meer, mehr digitale Anwendungen: Mit Milliardensummen will die Bundesregierung Forschung fördern. Aus der Industrie gibt es mahnende Worte.

Kommt am Freitag zur KMK - und wird sich dort einiges anhören müssen: Bundesbildungsministerin Karliczek. Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann
Investiert: Bundesbildungsministgerin Anja Karliczek. Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann

Mit milliardenschwerer Förderung von Forschungsprojekten will die Bundesregierung Deutschlands Position im internationalen technologischen Wettbewerb stärken. Das Bundeskabinett beschloss dazu am Mittwoch die Hightech-Strategie 2025. Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD auf eine Fortschreibung der entsprechenden bisherigen Strategie verständigt. 2018 sollen über 15 Milliarden Euro in die Forschungsförderung fließen. Die Industrie forderte, stärker als geplant einbezogen zu werden.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte als zentrales Anliegen, dass die Forschung bei den Bürgern ankomme. «Wir stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, indem wir uns an den Anliegen der Menschen orientieren.» So solle die Forschung im Kampf gegen Krebs gestärkt werden. Forschung zu biologisch abbaubaren Kunststoffen solle dazu beitragen, die Verschmutzung der Meere mit Plastik einzudämmen. Unterstützt werden solle der Aufbau eigener Kapazitäten für die Batteriezellproduktion in Deutschland.

Weitere Schwerpunkte der Förderung sollen der Kampf gegen Treibhausgase sein, der Erhalt biologischer Vielfalt, saubere Mobilität, die Stärkung strukturschwacher Regionen in Deutschland und Anwendungen von künstlicher Intelligenz.

Forschungsanstrengungen der Wirtschaft und die öffentliche Förderung sollen sich laut Karliczek ergänzen. Die bisherige Hightech-Strategie habe dazu beigetragen, dass Deutschland als eines der wenigen EU-Länder das Ziel vorzeitig nahezu erreicht habe, 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung fließen zu lassen. Bis 2025 sollten es 3,5 Prozent werden.

Mehr Mitsprache gefordert

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte, die Industrie stärker in die Hightech-Strategie einzubeziehen. Es sei Aufgabe der Unternehmen, Forschungsergebnisse in Innovationen zu verwandeln, sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.

Zuletzt waren Rufe aus der Industrie lauter geworden, die im Koalitionsvertrag versprochene steuerliche Förderung von Forschung insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen nun auch bald einzuführen. So hatte der Verband der Chemischen Industrie gemahnt, Länder wie die USA, China und andere asiatische Länder nähmen viel Geld für die Forschung in die Hand und verschafften sich Wettbewerbsvorteile. Karliczek nannte die steuerlichen Pläne eine «zweite Säule» der Forschungsförderung, die der Bund nun auf den Weg bringen wolle.

Die nun im Grundsatz beschlossene Projektförderung soll innerhalb der Bundesregierung von einer Runde von Staatssekretären konkreter ausgestaltet werden. Ein Begleitgremium aus Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft soll bei der Umsetzung helfen. dpa

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