BREMEN. Der CDU-Spitzenkandidat für die Bremer Landtagswahl 2019, Carsten Meyer-Heder, will das Leistungsprinzip in den Schulen grundsätzlich etablieren. «Ich halte ein Benotungssystem für richtig», sagte der Unternehmer der «Nordsee-Zeitung». «Ich glaube, dass es gut ist für Schüler zu wissen, wo sie stehen.»
Bremen verzichtet wie viele andere Bundesländer in der Grundschule auf klassische Schulnoten und schreibt stattdessen Lernentwicklungsberichte für die Kinder. Auch einige weiterführende Schulen verzichten im kleinsten Bundesland bis zur achten Jahrgangsstufe auf Notenzeugnisse. Sie verteilen stattdessen Entwicklungsberichte oder andere schriftliche Leistungsrückmeldungen.

Meyer-Heder, der selbst ein behindertes Kind hat, sprach sich in dem Interview auch gegen eine Inklusionspflicht aus. Die Schulen sollten in dieser Frage mehr Autonomie bekommen, forderte er. «Meine Tochter mit normalem Matheunterricht zu beschulen, macht keinen Sinn, das bringt ihr nichts, das weiß ich nun aus eigener Anschauung», berichtete er über seine Tochter mit Down-Syndrom. Damit Inklusion funktioniere, bräuchte es weit über 100 zusätzliche Fachkräfte, also Sonderpädagogen und Assistenzen. (dpa)
Trotz Kritik von GEW und Kinderschutzbund – Notenzeugnisse ab Klasse 3 kommen
Richtig so.
Insgesamt stimme ich ihm zu. Wenn er keine behinderte Tochter hätte, dürfte und würde er sich nicht so radikal gegen die Inklusion stellen. Anna würde die CDU in Bremen höchstwahrscheinlich nicht wählen.
Wenn er sich weiter äußern möchte, sollte er sich womöglich zunächst mit Inklusion als solcher beschäftigen. Dann würde er wissen, dass Kinder in der Inklusion im “normalen Matheunterricht” nicht alle das Gleiche üben oder bearbeiten.
Die in den Prospekten dargestellten glücklichen Kinder schon. Die sind nämlich überproportional häufig nur körperlich behindert.