Hunderte von Schülern bundesweit „streiken“ für eine bessere Klimapolitik

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BERLIN. Schüler in mehreren deutschen Städten haben am Freitag einen «Schulstreik» für eine bessere Klimapolitik abgehalten. Unter anderem in Berlin, Göttingen, Kiel und Köln hatten sie über Facebook und Twitter dazu aufgerufen, am Morgen zu protestieren – statt zur Schule zu gehen. Dem Aufruf folgten bundesweit Hunderte von Schülern. «Es ergibt für uns keinen Sinn für die Zukunft zu lernen, wenn wir vielleicht keine haben», sagte einer der Initiatoren, der Kieler Schüler Jakob Blasel, der am Freitagmorgen.

In Köln und Aachen haben Schüler für den Klimaschutz gestreikt und sind nicht zur Schule gegangen. Vor dem Kölner Rathaus haben sie unter dem Motto #FridaysForFuture für bessere Zukunftsaussichten demonstriert. pic.twitter.com/UkggqBl4nc

— WDR aktuell (@WDR) December 14, 2018

Die Schüler bereiteten sich auf die Aktionen vor. Foto: Fridays for future Deutschland
Die Schüler bereiteten sich auf die Aktionen vor. Foto: Fridays for future Deutschland

Über die Proteste wurde in sozialen Medien unter dem Hashtag #FridaysForFuture diskutiert. Zur Unterstützung haben etwa die Grüne Jugend und die BUND-Jugend aufgerufen. Wie viele Schüler sich anschließen, war zunächst unklar. Angekündigt waren Proteste in mindestens sieben Städten. In Kiel beispielsweise demonstrierten vor dem Landtag etwa 500 Schüler für eine bessere Klimapolitik. Auf Plakaten und mit Sprechchören wie «Klimaschutz statt Kohleschmutz» forderten sie den Ausstieg aus der Kohle und weitere Maßnahmen. Der grüne Landtagsabgeordnete Lasse Petersdotter kritisierte unter großem Beifall das Versagen der Politik, den Klimawandel zu stoppen. Schnelles Handeln wie der Ausstieg aus der Kohle seien überfällig.

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Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte zu Journalisten vor dem Landeshaus, sie habe für die politischen Ziele Verständnis. Allerdings gehe es hier auch um unentschuldigtes Fehlen in der Schule. Das Schulgesetz habe immer Geltung – und daher müsse man über das Fehlen sprechen. Allerdings seien Sanktionen gegen Schüler bei vereinzeltem Fehlen nicht vorgesehen.

Endlich handeln und nicht nur reden: Das haben Schüler auf einer Demo in #München für #Klimaschutz von der Politik gefordert. Vorbild ist die 15-jährige schwedische Aktivistin @GretaThunberg. #Fridaysforfuture #fff pic.twitter.com/HAB90YYwFP

— BR24 (@BR24) December 14, 2018

Zu der Aktion aufgerufen hatte zum Endspurt der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz (Katowice) die 15-jährige schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Sie protestiert schon seit Monaten immer freitags gegen den Klimawandel. In Kattowitz beraten fast 200 Staaten über Maßnahmen zum Klimaschutz. Bei den Verhandlungen gebe es immer noch keine Anzeichen von Zugeständnissen, kritisierte Thunberg in einem auf Twitter veröffentlichten Video. dpa

Fridays for future. The school strike continues! #climatestrike #klimatstrejk #FridaysForFuture pic.twitter.com/5jej011Qtp

— Greta Thunberg (@GretaThunberg) September 16, 2018

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2 Kommentare
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Pälzer
5 Jahre zuvor

„Der grüne Landtagsabgeordnete Lasse Petersdotter kritisierte unter großem Beifall das Versagen der Politik, den Klimawandel zu stoppen.“ hat schon einen Hauch von Größenwahn.

Pälzer
5 Jahre zuvor

Danke für den link zu Greta Thunbergs Ansprache! Es erweckt in mir den Eindruck, dass das Mädchen benutzt wird. Der Text klingt wie mühsam auswendig gelernt. Hier wäre eine Aufgabe für Journalisten.