Wegen Windpocken-Fall: Wer nicht geimpft ist, hat ab sofort schulfrei

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KÖLN. Wegen eines Windpocken-Falls müssen einige Schüler eines Kölner Gymnasiums für mehrere Tage zu Hause bleiben. Da es sich um eine «hochansteckende Krankheit» handele, müsse sofort gehandelt werden, heißt es auf der Homepage des Humboldt-Gymnasiums. Schüler ohne nachweisbaren Immunstatus dürften bis zum 8. Februar nicht zum Unterricht kommen.

Windpocken galten früher als harmlose Kinderkrankheit. Foto: F. malan / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die Schule folge mit diesem Vorgehen den aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, die erst im Herbst 2018 neu gefasst worden seien, sagte Prof. Gerhard Wiesmüller vom Gesundheitsamt der Stadt Köln. Demnach müssten Schüler, die selbst noch keine Windpocken hatten und keine zweifache Impfung nachweisen können, mindestens 16 Tage lang zu Hause bleiben. «Windpocken können durchaus komplikationsreich verlaufen», erläuterte Wiesmüller. So könnten sie in seltenen Fällen Hirnhautentzündungen oder Nervenschädigungen auslösen.

Zur Frage, wie viele der 1300 Humboldt-Gymnasiasten vom Unterrichtsausschluss betroffen sind, wollte die Schule auf Anfrage keine Auskunft geben. «Es ist uns natürlich klar, dass diese Vorgehensweise zu einiger Unruhe und Problemen führen wird, eine andere Vorgehensweise ist aber nicht möglich», heißt es auf der Homepage. dpa

Hier geht es zu den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts in Sachen Windpocken.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

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3 Kommentare
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ysnp
5 Jahre zuvor

Irgendwie ist das schon komisch, wie sich das alles geändert hat. Früher hat man die Kinderkrankheiten durchgemacht und gut war’s. Das gehörte zum Kindsein dazu. Es war unangenehm und man hat gelitten, doch man hat es überstanden; ich weiß von keinem Fall, wo es Komplikationen gab.

Heinz
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ja, das war dann aber auch Kind und nicht als Jugendlicher!

Viele Kinderkrankheiten sind für Jugendliche oder Erwachsene deutlich gefährlicher.

AvL
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Wenn man an Windpocken als Erwachsener erkrankt, siehe die indigene Bevölkerung Nordamerikas im 18.Jahrhundert, dann sind Windpocken für diese nicht geimpften Erwachsenen eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Wir hatten vor einigen Jahren eine Schwangere, die in Folge einer Windpockeninfektion bei fehlendem Impfstatus an einer schweren Lungenentzündung fast verstorben wäre. Sie wurde 3 Wochen beatmet unter tiefer Sedierung und intensivmedizinischer Behandlung. Das sind seltene Fälle, diese müssen aber berücksichtigt werden.
Und die tödlich verlaufende Masernenzephalitis mit 1: 250 bei Kleinkindern wurde eben zu anderen Zeiten eben nicht in den Medien derart kommuniziert, das ein Bewusstsein für eine Impfung geschaffen wurde, weil eben keine Impfstoffe vorhanden waren und sich so ein schicksalhafter Verlauf ergeben konnte..