KIEL. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will in Fall um den Streit einer muslimischen Studentin und der Uni Kiel weiter gehen als Bildungsministerin Karin Prien.
In der «Welt» sprach sich Günter für ein gesetzliches Schleierverbot an Schulen und Hochschulen ausgesprochen. «Eine Vollverschleierung passt nicht zu unseren Bildungsinstitutionen», sagte Günther der Zeitung. Wie die «Kieler Nachrichten» (KN) berichteten, geht der Regierungschef damit über Aussagen der zuständigen Landesbildungsministerin Karin Prien (CDU). Sie habe im Streit um eine Studentin im Nikab an der Kieler Christian-Albrechts-Universität nur versprochen, als letzte Möglichkeit ein Schleierverbot im Landeshochschulgesetz zu prüfen.

Rückendeckung bekam Günther laut «KN» von der FDP. «Eine Gesichtsverschleierung können wir in Schule und Hochschule nicht akzeptieren», sagte Fraktionschef Christopher Vogt. Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP werde zeitnah nach einer gemeinsamen Position suchen.
Die Grünen hielten sich den Angaben der Zeitung zufolge bedeckt. Fraktionschefin Eka von Kalben verwies auf den Koalitionsvertrag, der keine Schleier-Regelung enthält. «Eine gesetzliche Verschärfung werden wir nur dann bekommen, wenn alle drei Koalitionspartner zustimmen», sagte sie.
Die Kieler Christian-Albrechts-Universität hatte einer muslimischen Studentin eine Vollverschleierung in Lehrveranstaltungen verboten. Auf dem Campus können Studierende aber eine Burka oder eine Nikab tragen, die nur einen Augenschlitz zulässt. (dpa)
Religiös diskriminiert? Studentin will sich gegen Verschleierungs-Verbot der Uni wehren