Lehrermangel: Grundschule unterrichtet nicht mehr, sondern betreut nur noch

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GERA. An einer Schule in Gera sind mehr als die Hälfte der Lehrer krank. Die Folgen für Unterricht, Schüler und Eltern sind gravierend.

Schwupps, da ist der Lehrer weg. Foto: News4teachers
Eine Krankenwelle bremst das Kollegium aus. Foto: News4teachers

Wegen akuten Personalmangels fällt an einer Grundschule in Gera eine Woche lang der Unterricht aus. Mehr als die Hälfte der Lehrer sei erkrankt und normaler Unterricht deshalb nicht mehr möglich, sagte der Leiter der Erich Kästner Grundschule, Steffen Zaumseil. Seit Montag werden die Schüler nur noch betreut.

«Wenn Sie Ihr Kind zuhause lassen können und deshalb noch nicht mit uns Kontakt hatten, informieren Sie uns bitte möglichst per Mail», hieß es auf der Internetseite der Grundschule. «Wir können die Kinder gut betreuen, niemand wird nach Hause geschickt, versicherte Zaumseil. Eltern, die daheim auf ihre Kinder aufpassen könnten, würden die Schule derzeit aber entlasten.

Die bildungspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag bezeichnete den einwöchigen Unterrichtsausfall an der Grundschule als neuen «Tiefpunkt in der rot-rot-grünen Bildungspolitik».

Nach Angaben des Bildungsministeriums sind an der Geraer Grundschule von elf Lehrern sieben erkrankt. Ein Sprecher erklärte, dies sei eine «absolute Ausnahmesituation». Die Schüler erhielten Aufgaben und Materialien zum Selbstlernen. «Diese Form der Unterrichtsgestaltung ist in derartigen Ausnahmesituationen mit gehäuften Krankheitsfällen üblich.»

Bereits in der Vergangenheit hatten Schulen in Ostthüringen für Schlagzeilen gesorgt, weil akuter Personalmangel zu Konsequenzen führte. Im Januar hatte eine Grundschule in Unterwellenborn (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) angekündigt, nur noch an vier statt fünf Tagen Unterricht anzubieten. Auch hier waren Krankheitsausfälle der Grund. In Ponitz stand im vergangenen Sommer eine Grundschule kurz vor der Schließung, weil nicht ausreichend Lehrer zur Verfügung standen. dpa

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