Ministerin Dorn: Kooperationen unter Hochschulen wichtig

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WIESBADEN. In Hessen stehen die Verhandlungen über den nächsten Hochschulpakt an. Welche Hochschule bekommt wie viel Geld vom Land? Die neue Wissenschaftsministerin kündigt ein Plus von vier Prozent beim Grundbudget an.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) will Kooperationen unter Hessens Hochschulen fördern. Die Zusammenarbeit sei wichtig, um im bundesweiten Wettbewerb bestehen zu können, sagte die Politikerin in einem Interview. «Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir die Kooperation von Hochschulen immer weiter stärken.» In den anstehenden Verhandlungen über den neuen Hessischen Hochschulpakt für die Jahre 2021 bis 2025 werde diese Frage eine wichtige Rolle spielen.

Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) wünscht sich mehr Kooperation unter den Hochschulen im Land. Foto: Ralf Roletschek / Wikmedia Commons (CC BY-S A 3.0) (Ausschnitt)
Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) wünscht sich mehr Kooperation unter den Hochschulen im Land. Foto: Ralf Roletschek / Wikmidia Commons (CC BY-SA 3.0) (Ausschnitt)

Der Hochschulpakt regelt, wie viel Geld vom Land an die Hochschulen fließt. Der Löwenanteil der Mittel zählt zum Grundbudget, das sich an der Studierendenzahl orientiert. Daneben gibt es unter anderem das Erfolgsbudget. Hier bekommen solche Hochschulen mehr Geld, die beispielsweise viele Drittmittel einwerben oder an denen viele Doktorarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.

«Als ich in den Landtag kam und mit Hochschulpolitik angefangen habe, war die ganze Hochschulfinanzierung noch sehr wettbewerbsorientiert», sagte Dorn. Das bedeutete, die Einrichtungen standen in einer starken Konkurrenzsituation, insbesondere bei den Studierendenzahlen. «Wettbewerb hat in vielen Bereichen eine ganz wichtige Funktion – aber es geht im Hochschulpakt um die richtige Balance.»

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Das Problem sei lange Jahre gewesen, dass sich die Hochschulen untereinander so sehr im Wettbewerb befanden, dass dadurch Kooperationen ausgebremst wurden. «Aber Kooperationen sind maßgeblich, etwa für den Erfolg bei der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder», sagte Dorn. Bei diesem millionenschweren Förderprogramm war Hessen zuletzt hinter den Erwartungen zurück geblieben.

Im Koalitionsvertrag haben CDU und Grüne vereinbart, dass das Grundbudget der Hochschulen um vier Prozent wachsen soll. «Es ist für die Hochschulen wichtig, dass sie eine Verlässlichkeit haben», sagte die neue hessische Wissenschaftsministerin. In den kommenden Monaten werde das Land mit den Hochschulen über den neuen Pakt verhandeln. «Wir wollen ein offenes Ohr haben für die Vorschläge, gehen aber auch mit eigenen Ideen hinein.»

Ein weiteres Thema mit den Universitäten werde das schlechte Abschneiden Hessens bei der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder sein. «Mir ist jetzt wichtig, dass wir eine sehr ehrliche Analyse machen, woran hat es gelegen und was können wir lernen», sagte Dorn. «Das betrifft sowohl die Universitäten als auch das Land.»

Hessen habe brillante Forschung, das sehe man etwa an der Verteilung der Fördergelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). «In der Forschungsförderung braucht man einen langen Atem. Wir haben eine Menge Potenzial für die nächste Runde der Exzellenzstrategie in sieben Jahren.» Bei der zurückliegenden Auswahl hatte sich 2018 nur ein hessischer Antrag durchgesetzt – das gemeinsame Exzellenzcluster der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Goethe-Universität Frankfurt. (dpa)

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