Karliczek gegen Kürzungen im Bildungsbereich: «fatales Signal»

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BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die geplanten Kürzungen in ihrem Ressort als «fatales Signal, vor allem in unsere Wirtschaft hinein» kritisiert.

«Was den Haushalt meines Ministeriums angeht, darf die Kürzung des Etats nicht das letzte Wort sein», sagte Karliczek der «Welt am Sonntag». Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant nach Angaben der Zeitung für 2020 Kürzungen im Haushalt von Karliczek um 533 Millionen Euro. Für 2019 hat das Ministerium ein Budget von 18,3 Milliarden Euro. Bis 2023 sei sogar ein Minus von 2,3 Milliarden Euro vorgesehen, schrieb die Zeitung.

Wehrt sich gegen Etatkürzungen in ihrem Ressort: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Foto: Markus Spiske / flickr (CC BY 2.0)
Wehrt sich gegen Etatkürzungen in ihrem Ressort: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Foto: Markus Spiske / flickr (CC BY 2.0)

Auch die Länder forderte die Ministerin auf, ihre Ausgaben für den Bildungsbereich zu erhöhen. An diesem Freitag treffen sich Bund und Länder, um über die künftige Ausstattung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu sprechen. «Der Bund steht zu seiner Verantwortung, aber auch die Länder sollten sich bewegen und ihren Anteil an der Finanzierung der strategisch wichtigen Forschungseinrichtungen um zwei Milliarden Euro aufstocken», sagte die CDU-Politikerin.

Zugleich kündigte die Ministerin mehr Anstrengungen in der Ausbildung und der beruflichen Fortbildung an. Sie sollten «in nächster Zukunft einen kräftigen Schub» erhalten, sagte Karliczek der «Bild am Sonntag». Sie kündigte einen Ausbau der Berufsorientierung an den Schulen und eine «Erhöhung des Zuschusses für Meisterprüfungs-Vorbereitungskurse» an.

Dem Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke, geht das nicht weit genug. «Politik und Gesellschaft haben jahrelang nur für eine akademische Laufbahn geworben und so getan, als drohte jedem, der nicht studiert, ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Abstieg», sagte er der «Bild am Sonntag». Er forderte eine verpflichtende Berufsorientierung und Werkunterricht an den Schulen. (dpa)

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D. Orie
4 Jahre zuvor

Das wäre ganz, ganz schlimm: „Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant nach Angaben der Zeitung für 2020 Kürzungen im Haushalt von Karliczek um 533 Millionen Euro. Für 2019 hat das Ministerium ein Budget von 18,3 Milliarden Euro. Bis 2023 sei sogar ein Minus von 2,3 Milliarden Euro vorgesehen, schrieb die Zeitung.“