Wo bleibt denn der Nationale Bildungsrat? Karliczek macht Druck auf die Länder

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BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek macht Druck beim Thema Nationaler Bildungsrat. Sie habe ihre Pläne dazu schon vor einem Jahr vorgestellt, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie appelliere an die Länder: «Geben wir uns einen Ruck, damit wir das hinbekommen.» Der – noch zu gründende – Nationale Bildungsrat soll sich um viel diskutierte Probleme in Deutschland kümmern: Die Unterschiede bei der Bildung zwischen den Bundesländern etwa, die Vergleichbarkeit des Abiturs (zurzeit besonders aktuell) oder darum, wie ein Umzug von Familien mit Schulkindern von einem Bundesland in ein anderes erleichtert werden kann.

Zeigt sich optimistisch: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Foto: BMBF / Laurence Chaperon
Hat nach eigenem Bekunden schon vor einem Jahr ihre Pläne vorgestellt : Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Foto: BMBF / Laurence Chaperon

„Wir wollen die Bildungschancen in Deutschland im gemeinsamen Schulterschluss von Bund und Ländern verbessern“, so heißt es prominent im Koalitionsvertrag von Union und SPD. „ Dafür wollen wir nach dem Vorbild des Wissenschaftsrates einen Nationalen Bildungsrat einrichten. Der Nationale Bildungsrat soll auf Grundlage der empirischen Bildungs- und Wissenschaftsforschung Vorschläge für mehr Transparenz, Qualität und Vergleichbarkeit im Bildungswesen vorlegen und dazu beitragen, sich über die zukünftigen Ziele und Entwicklungen im Bildungswesen zu verständigen und die Zusammenarbeit der beteiligten politischen Ebenen bei der Gestaltung der Bildungsangebote über die ganze Bildungsbiographie hinweg zu fördern. Über Mandatierung, Zusammensetzung, institutionelle Anbindung und Ausstattung des Nationalen Bildungsrates entscheiden Bund und Länder gemeinsam.“

Umzug mit Schulkindern von einem Bundesland zum anderen? Ein Problem

Fast 15 Monate ist das Papier nun schon alt – und passiert ist in Sachen Nationalem Bildungsrat bislang: nichts.  Das Vorhaben stockt. Bei den Ländern gebe es zum Teil unbegründete Sorgen, dass man als Bund über diesen Rat in ihre Entscheidungshoheit eingreifen wolle, sagte Karliczek. «Das will niemand.» Eines der ersten Themen für den Bildungsrat könnte nach Ansicht der Bildungsministerin die Problematik des Umzugs von Familien mit Schulkindern von einem Bundesland in ein anderes sein. «Wir reden schon viel zu lange darüber, dass (so) ein Umzug von Land A in Land B den Eltern und Schulkindern keine schlaflosen Nächte bereiten darf.»

Aktuell in der  Diskussion: die fehlende Koordination der Länder beim Umgang mit dem zentralen Mathe-Abitur. Die Aufgaben, die für lautstarken Schülerprotest sorgten, stammten aus einem Pool, aus dem sich etliche Bundesländer bedienten. Mittlerweile wird einhellig anerkannt, dass das Niveau sehr hoch gewesen sei. Allerdings lehnen es die meisten der betroffenen Bundesländer ab, den Schülern entgegenzukommen – außer Hamburg. Dort können Abiturienten nun eine Nachprüfung absolvieren. Diese Ungleichbehandlung sorgt beim VBE wie beim Philologenverband für Kritik. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

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