SCHWERIN. Die Lücken in den Lehrerkollegien an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern machen sich auch in einer wachsenden Zahl von Überstunden bemerkbar. Nach Berechnungen des Rundfunksenders NDR 1 Radio MV mussten Pädagogen im ersten Schulhalbjahr 2018/2019 rund 77.000 Überstunden leisten, weil Kollegen erkrankt oder Stellen unbesetzt waren. Die Mehrarbeit sei damit gegenüber dem Vergleichszeitraum im Schuljahr zuvor um zehn Prozent gestiegen, berichtete der Radiosender am Freitag.

Das Bildungsministerium in Schwerin machte am Freitag auf Nachfrage keine Angaben zum konkreten Umfang der Mehrarbeit, verwies aber darauf, dass in Mecklenburg-Vorpommern viele ältere Lehrkräfte unterrichteten, die auch häufiger und länger krank werden könnten. Die Landesregierung arbeite aber an der Einführung von langfristigen Arbeitszeitkonten für Pädagogen, teilte ein Sprecher mit.
Die Einführung solcher Konten ist auch Teil eines 73 Punkte umfassenden Forderungskatalogs, den die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Juni vorgelegt hatte. Die Bildungsexpertin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, forderte das Bildungsministerium auf, dem Lehrermangel entschieden entgegenzuwirken, damit die Überstunden wieder begrenzt werden könnten. dpa
GEW richtet “Überstunden-Uhr” von Lehrern ein – 10-Millionen-Marke in Sicht
Da helfen nur
a) massive Einstellung von Seiteneinsteigern
b) vorübergehende Kürzung der Stundentafel für die Schüler.
Alles andere lässt die Lehrer weiter ausbrennen und führt zu neuen Ausfällen!
c) Aufhebung der Schulpflicht
Überstunden? Sowas gibt es dauerhaft?
Da lache ich nur noch silberhell.
Alle AGs und außerunterrichtlichen Aktivitäten werden an meiner Schule freiwillig von den Lehrkräften übernommen.
Die Überstunden, die wir leisten müssen, ohne dass sie ausgezahlt werden, sind bei uns stets berücksichtigt, um Ausfall aufzufangen.
Ausfall wird bei uns sonst durch “Unterrichtsverlegung” ausgeglichen. Die Lehrkraft der dritten Stunde ist nicht da? Leg die erste in die dritte. Dann wird die dritte nicht vertreten, sondern ist regulärer Fachunterricht und die erste fällt nicht aus, sondern wurde nur verlegt. Das ist laut Statistik kein Unterrichtsaufall.
Kürzungen der Stundentafeln und Seiteneinsteiger sind ebenfalls große Probleme, @Herr Mückenfuß.
Besonders die Seiteneinsteiger, die bei uns die halben MINT-Fachschaft stellen, sind leider nur teilweise eine Entlastung. Ein anderer Teil braucht mehrere Jahre, bis das Niveau und die Arbeitseinstellung einigermaßen stimmt – in dieser Zeit ist es aber Stress für die Lehrkräfte und schlechter Unterricht für die Kinder.
Bei uns bekommen alle Lehrkräfte für außerunterrichtliches Engagement, z.B. AGs, Stunden angerechnet, also in der Regel eine (meist hat man ja ein außerunterrichtliches Engagement).
@PeterPan
Ich sehe und erlebe die Schwierigkeiten mit Seiteneinsteigern auch. Ich mag nicht, sie alle in einen Topf zu werfen. Oft scheitern welche an den Schülern, aber das sehe ich bei grundständig ausgebildeten Lehrern auch. Wir haben bei uns auch super Seiteneinsteiger, die ihren Job wie wir machen!