Sommerferienstreit: Südwest-GEW für Teilnahme am rollierenden System – gegen Kretschmann

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STUTTGART. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich in der Debatte um die Sommerferientermine für eine Neuregelung im Südwesten ausgesprochen. GEW-Landesgeschäftsführer Matthias Schneider plädierte auf Anfrage für das sogenannte rollierende System, in dem bislang 14 Bundesländer jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt in die Ferien starten. Künftig solle sich auch Baden-Württemberg daran beteiligen, so Schneider.

Bislang sind Baden-Württemberg und Bayern immer die letzten Länder, die in die Ferien starten. Mit der Teilnahme am rollierenden System starte «Baden-Württemberg dann mal früher, mal später, aber selten so spät, wie es derzeit der Fall ist», sagte Schneider. Er begründete dies damit, dass es im Juli oft sehr heiß werde in den Schulgebäuden, so dass das Arbeiten zum Teil schwer möglich sei. Zum anderen müssten die Bundesländer an einem Strang ziehen.

Späte Ferien haben ihre Nachteile. So fällt die heiße Schuljahresendphase oft in die heiße Jahreszeit. Foto: Gerd Altmann / Pixabay (P.L.)

Unabhängig davon warb er für eine Neuregelung der Ferien insgesamt. «Ein Problem ist die Zerstückelung des zweiten Schulhalbjahres», sagte Schneider. Je nachdem, wie die Osterferien liegen, seien es nur bis zu fünf Wochen bis zu den Pfingstferien. «Viel zu viele Klassenarbeiten fallen in diesen kurzen Zeitraum.» Sinnvoller sei, auf die Pfingstferien zu verzichten und eine intensive Lernphase bis zu den Sommerferien zu etablieren – auch wenn die Pfingstferien beliebt seien.

Hotel-Verband: Korridor der Sommerferien nicht verkürzen!

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) dafür geworben, das aktuelle Sommerferien-System beizubehalten. Darum ist zuletzt ein alter Streit zwischen den Bundesländern neu entbrannt.

Neben Hamburg macht sich auch Berlin für neue Regeln bei den Sommerferien stark. Sie sollen in den einzelnen Bundesländern künftig erst ab 1. Juli beginnen und näher beieinander liegen. Der bisherige lange Korridor von Juni bis September soll nach dem Willen beider Länder verengt werden. Festgelegt sind die Ferientermine bis 2024. Nun geht es um die Regelung der Ferien ab 2025.

Zum Nord-Süd-Konflikt kommt es immer wieder, weil Bayern und Baden-Württemberg als einzige Länder jedes Jahr weitgehend im gleichen Zeitraum Sommerferien haben, während die übrigen Länder durchwechseln. (dpa)

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