2000er Jahrgänge: „Es liegt an uns, die Klimakrise zu beenden“

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PARIS. Die große Mehrheit junger Universitätsabsolventen sieht sich in der Verantwortung, die Klimakrise zu überwinden. Nur knapp die Hälfte ist zuversichtlich, dass es ihr gelingt.

Obschon in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zunehmend ethische Fragestellungen eine Rolle spielen, gelten Unternehmensmanager vielen Menschen immer noch als gewissenlose Profitmaximierer, denen der Klimawandel allenfalls einen Kosten- und Risikofaktor darstellt, der erst dann in ihren Gedankengängen Berücksichtigung findet, wenn der „shareholder value“ zu sinken droht. Hoffnung macht hingegen eine aktuelle Umfrage der Global Alliance in Management Education (CEMS) unter Master-Absolventen in Wirtschaftswissenschaften in 40 Ländern.

Die aktuelle Generation junger Absolventen ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Foto: Maura Barbulescu / Pixabay (p.l.)

Die Generation „Millennial“, ist der Ansicht, dass die Zukunft des Planeten in ihren Händen liegt, lautet deren Kernbefund. 80 Prozent der jungen Menschen – die meisten Mitte bis Ende zwanzig – glauben demnach, dass ihrer Generation die Verantwortung zufallen wird, die Lösung für den Klimawandel zu finden.

Von den 333 Befragten war allerdings nur etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) zuversichtlich, dass die Menschen eine Lösung für das Problem finden werden. Dagegen zeigten sich 49 Prozent in dieser Frage skeptisch.

Marc Fischer, Professor für Marketing und Marktforschung an der Universität zu Köln, setzt angesichts der Umfrage-Ergebnisse dennoch einige Hoffnung in die junge Generation: „In den letzten Monaten haben Jugendliche, Schüler und Studenten, nicht zuletzt in der Bewegung „Fridays for Future“ lautstark ihre Stimme gegen die Klimakrise erhoben. Die jungen Menschen wollen nicht den Status quo beibehalten, sondern setzen auf aktive Veränderungen und sind bereit, konkrete Verantwortung zu übernehmen, um unseren Planeten weiterhin lebenswert zu halten.“

CEMS-Vorsitzender Greg Whitwell kommentiert: „Die Absolventen verstehen, dass der Klimawandel nicht nur ein Umweltaspekt ist […] Sie glauben, dass ihre Generation gefordert sein wird, die Veränderer zu sein, und nehmen diese Verantwortung nicht auf die leichte Schulter“, zeigt er sich überzeugt.

Wichtig sei es nach Whitwells Ansicht derzeit besonders, Studenten auch mit den Fähigkeiten auszustatten, die erforderlich sind, um Organisationen von innen heraus zu verändern. „Überall auf der Welt sehen wir unsere Absolventen, die ihr Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit vom Klassenzimmer bis in die Geschäftswelt tragen, als transformative Führungskräfte und Unternehmer.“, freut sich der Dekan der University of Sydney Business School.

Es sei entscheidend, dass Unternehmen und Regierungen auf die Ambitionen dieser jungen Menschen eingingen, denn, so Whitwell „Wer ist besser als die zukünftige Generation von Führungskräften mit ihrer energiegeladenen Einstellung, solche enormen Herausforderungen in Lösungen umzusetzen?“ (zab, pm)

Jugend 2019: optimistisch, tolerant, umweltbewusst – und in großen Teilen populistisch. VBE: Demokratiebildung stärken!

 

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